Checkliste

Mehr Motivation, bitte! 16 Tipps für neuen Schwung im Team

Die Motivation der Mitarbeitenden hat messbaren Einfluss auf den Unternehmenserfolg. Wichtig ist dabei, die langfristige, intrinsische Motivation zu fördern. Zum Beispiel mit Wertschätzung, ehrlichem Interesse und Verlässlichkeit.

Häufige Abwesenheiten, hohe Fluktuation und geringere Produktivität sind die Folgen fehlender Mitarbeitermotivation¹. Doch wie können Vorgesetzte für mehr Motivation im Team sorgen? 16 Tipps, wie Sie Ihr Team für seine Arbeit begeistern.

1. Geben Sie dem Handeln Ihres Teams Sinn

Wir sind motivierter, wenn wir den Sinn in unserer Tätigkeit erkennen. Darum ist es wichtig, dass Sie Ihre Leute ins Boot holen, die übergeordneten Ziele und die Vision des Unternehmens erläutern. An einem Strang ziehen funktioniert nur, wenn alle wissen, warum und wie.

Kommunizieren Sie den Sinn hinter den anstehenden Aufgaben und stellen Sie die Vision heraus: Diskutieren Sie mit den Mitarbeitern, wie ihre Arbeit zum Gesamtergebnis beiträgt. Eliminieren Sie sinnlose Tätigkeiten, indem Sie den Workflow optimieren und das bestmögliche Werkzeug für die Arbeit zur Verfügung stellen.

2. Geben Sie Ihren Leuten Luft zum Arbeiten

Flexible Arbeitszeiten, Homeoffice, Telearbeit und, und, und sind in aller Munde. Die Möglichkeit, selbstbestimmt zu arbeiten, ist ein besonders wichtiger Motivationsfaktor. Zeigen Sie Vertrauen und geben Sie Ihren Leuten grösstmögliche Autonomie und die Freiheit, eigene Arbeitsweisen umzusetzen.

Nutzen Sie ausserdem die Expertise Ihrer Teammitglieder und geben Sie Verantwortung ab. Es gibt viele Möglichkeiten, ein Ziel zu erreichen. Dabei sollte jeder seinen eigenen Weg ins Ziel gehen dürfen.

Lassen Sie Ihr Team machen. Solange das Ergebnis stimmt, sind alle glücklich.

3. Fördern Sie Talente

Neben Selbstbestimmung und sinnerfüllten Aufgaben ist Weiterentwicklung die dritte Säule der intrinsischen Motivation. Es erfüllt uns, stetig besser in etwas zu werden, das für uns von Bedeutung ist.

Geben Sie Ihren Leuten die Chance, zu Meistern ihres Fachs zu werden. Ein doppeltes Plus für Sie: Ein Team mit exzellentem Know-how ist ein enormer Wettbewerbsvorteil.

Geben Sie Ihren Leuten Aufgaben und Themen, an denen sie wachsen können. Unterstützen Sie die Entwicklung Ihrer Leute durch Coaching und Mentoring. Geben Sie Ihren Leuten aber auch durch Weiterbildungen die Chance, ihre Fähigkeiten und Kenntnisse auszubauen.

4. Definieren Sie Ziele und Erwartungen gemeinsam mit Ihrem Team

Klar definierte Ziele sind essenziell – nur so wissen Ihre Leute, was Sie von ihnen erwarten. Im Zuge der Selbstbestimmung ist es jedoch wichtig, dass Sie Ihr Team in die Zieldefinition einbeziehen und diese nicht von oben herab festlegen.

In manchen Fällen ist das nicht möglich – zum Beispiel bei Umsatzzielen, welche die Geschäftsleitung vorgibt. Wichtig ist aber auch in einem solchen Fall, zusammen den Weg zu diesem Ziel festzulegen und es damit zu einem gemeinsamen Ziel zu machen.

Achten Sie darauf, dass Ihre Erwartungen realistisch sind: Denn wer sein Ziel erreicht, ist motiviert, noch mehr zu schaffen.

5. Schaffen Sie Vertrauen durch Transparenz

Offene Kommunikation ist wichtig, um das Vertrauen Ihrer Leute zu stärken. Vermeiden Sie das Gefühl, dass Sie sich nicht in die Karten schauen lassen. Gehen Sie stattdessen proaktiv auf Ihr Team zu und binden Sie es in Ihre Pläne, Strategien und Entscheidungen mit ein.

Kommunizieren Sie Ihre Pläne behutsam und erläutern Sie die Entscheidung allen Beteiligten. Nehmen Sie die Perspektive der Mitarbeitenden an und stellen Sie dar, wie sich Veränderungen auf den einzelnen Mitarbeiter auswirken. So entscheiden Sie, wie die Informationen bei Ihren Leuten ankommen und wirken dem «Flurfunk» entgegen.

6. Zeigen Sie Anerkennung, statt nur zu loben

Während Lob eher einem beiläufigen Schulterklopfen gleicht, ist Anerkennung langfristig und ganzheitlich. Ein «gut gemacht» kann deswegen zwischendurch nicht schaden. Lassen Sie Ihren Leuten aber auch aufrichtige Wertschätzung zukommen, zum Beispiel indem Sie ihnen Verantwortung übertragen und respektvoll mit ihnen umgehen.

Gesten wirken oft stärker als ein grosses Danke: Hat Ihr Team eine schwere Aufgabe besonders gut gemeistert? Dann entlassen Sie es an einem Freitag etwas früher ins Wochenende, laden Sie es zum Essen ein oder verschenken Sie Kinogutscheine.

7. Interessieren Sie sich für Ihre Leute

Zeigen Sie aufrichtiges Interesse – nicht nur für das Team als Ganzes, sondern auch für jeden einzelnen Mitarbeiter. Das macht Sie menschlich und sympathisch. Nur so bauen Sie eine Bindung auf: Wenn Sie wissen, was Ihre Leute beschäftigt oder begeistert, können Sie darauf eingehen.

Balance ist dabei wichtig: Sie sollten als Chef nicht den besten Freund spielen, aber ein freundschaftlicher Umgang ist wichtig für die Mitarbeitermotivation.

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8. Bleiben Sie bei einem klaren Standpunkt

Führungskräfte, die wie ein Fähnchen im Wind ständig die Richtung wechseln, sorgen für Unsicherheit und Verwirrung – keine guten Voraussetzungen für motivierte und engagierte Mitarbeiter, denn ihr Team verlässt sich auf Ihre Aussagen.

Kommunizieren Sie klar, welchen Standpunkt Sie vertreten und bleiben Sie konsequent. Natürlich können Sie auch mal Ihre Meinung ändern, wenn es dazu einen Anlass gibt. Dann sollten Sie Ihre Entscheidung jedoch immer stichhaltig begründen.

9. Holen Sie sich fachlichen Rat bei Ihrem Team

Sie sind nicht allwissend und haben Spezialisten für bestimmte Bereiche in Ihrem Unternehmen. Nutzen Sie die Intelligenz Ihres Teams. Ihre Leute um fachlichen Rat zu fragen, schmälert nicht Ihre Autorität. Im Gegenteil: Es zeigt ihnen, dass Sie ihren Rat wertschätzen und kann Ihnen helfen, bessere Entscheidungen zu treffen, die dem ganzen Unternehmen zugutekommen.

10. Seien Sie tolerant

Irren ist menschlich. Sie selbst und auch Ihre Leute machen ab und zu einen Fehler. Und das ist gut so: Übervorsichtig handeln, heisst zwar, Risiken aus dem Weg zu gehen – aber jedes Risiko birgt auch eine Chance.

Wenn ein Fehler passiert ist, sollten Sie ihn gemeinsam analysieren und zusammen überlegen, was Sie daraus lernen und wie ein solcher Fehler in Zukunft vermieden werden kann. Solange Ihr Team aus Fehlern lernt, können Sie gelassen bleiben.

Indem Sie aus Fehler lernen und sie als Chance sehen, fördern Sie die Innovationskraft Ihrer Leute und somit auch ihre Motivation, statt sie einzuschüchtern.

11. Helfen Sie Ihren Leuten, «out of the box» zu denken

«Wenn du glaubst, du hast alles unter Kontrolle, dann bist du zu langsam», sagte der zweifache Formel-1-Champion Mika Häkkinen. Routine macht träge. Darum ist Abwechslung auch im Arbeitsalltag wichtig. Sie fördert Innovationsgeist und Wandel.

Brainstorming im Freien, kleine Kreativpause am Unternehmens-Tischkicker, neue, innovative Tools: Ändern Sie zwischendurch die Routinen im Team, motivieren Sie Ihre Leute, Gewohntes auch einmal anders zu machen und kreative Lösungen auszuprobieren – die eigene Komfortzone zu verlassen.

12. Bleiben Sie auch beim Kritik üben sachlich und konstruktiv

Kritik ist wichtig – aber nur wenn sie konstruktiv ist. Harte oder ungerechte Kritik entmutigt und verunsichert. An fairer und sachlicher Kritik hingegen können Ihre Leute wachsen und Neues lernen.

Um kritische Punkte anzubringen, nehmen Sie sich Zeit für ein Einzelgespräch. Etwas Vorbereitung hilft, Kritik sachlich und konstruktiv zu äussern. Auch Sie selbst sollten kritikfähig sein und hilfreiche Anmerkungen Ihres Teams als Chance wahrnehmen.

13. Schaffen Sie ein angenehmes Arbeitsklima

Von unseren «wachen Stunden» verbringen wir in der Regel den Grossteil in der Arbeit. Eine angenehme Arbeitsatmosphäre sorgt unter anderem dafür, dass Leute gerne zur Arbeit gehen und motiviert sind.

Sorgen Sie zum Beispiel für eine freundliche Einrichtung, ergonomische Arbeitsplätze, eine angenehme Beleuchtung und Rückzugsmöglichkeiten. Auch ein Angebot für sportliche Aktivitäten zwischendurch kann Wunder wirken.

14. Denken und kommunizieren Sie positiv

Achten Sie auf Ihre Ausdrucksweise, formulieren Sie Ihre Aussagen positiv und vermeiden Sie Verneinungen. Mit einer klaren und positiven Kommunikation können Sie auch Ihr Team entsprechend anstecken.

Sagen Sie zum Beispiel: «Wir schaffen das» statt «Davon lassen wir uns nicht entmutigen». Versuchen Sie zudem, das Wort «müssen» weitestgehend aus Ihrem Wortschatz zu verbannen. Also nicht: «Wir müssen das schaffen».

15. Seien Sie kein Spielverderber

Auch im Geschäftsleben sollte es ab und zu etwas zum Lachen geben. Zum einen unterstützt gute Laune die Gesundheit Ihrer Leute. Zum anderen schweissen gemeinsame lustige Momente Ihr Team zusammen.

Machen Sie also auch mal einen Jux mit und lernen Sie, über sich selbst zu lachen. Das bringt Ihnen viele Sympathiepunkte.

16. Nehmen Sie sich die Worte Ihrer Leute zu Herzen

Die Meinung Ihres Teams ist Gold wert. Mit Hilfe einer Führungskräftebefragung finden Sie heraus, welche Stärken und Schwächen Sie bei der Personalführung haben.

Aber auch häufigere, kleinere Befragungen im Team bringen gezielte Erkenntnisse über etwaige Probleme in der Abteilung, der Division etc. – und nur so können sie auch zeitnah gelöst werden. Denn Achtung: Nur fragen und dann nicht handeln ist kontraproduktiv. Sorgen Sie also auch dafür, dass Ihre Leute sehen, dass ihre Anregungen umgesetzt werden – nach dem Motto: «Tue Gutes und sprich darüber».

Nicht alle Tipps lassen sich auf einmal umsetzen. Beginnen Sie Schritt für Schritt: Nehmen Sie sich zunächst zwei bis drei Punkte vor, die Sie anwenden. Wenn sich diese bewährt haben, folgen die nächsten. Schon bald sind alle Tipps fester Bestandteil Ihres Führungsstils – und Sie profitieren von hochmotivierten Mitarbeitern.

Quellen

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Matthias Frye ist Regional Manager CEUR des Enterprise Feedback-Spezialisten Questback, der Unternehmen wie Coca Cola, Intervista, Zurich Versicherungen oder Swiss dabei unterstützt, individuelle und personalisierte Mitarbeiter- und Kundenfeedbackbefragungen durchzuführen.

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