Recruting Guide 2016

Mobile Recruiting – bewerben und gefunden werden per Smartphone

Wo man auch hinschaut: Im öffentlichen Verkehr oder in der Kaffeepause, das Mobile ist immer mit dabei. Es werden kurz die Whatsapp-Nachrichten gecheckt, ein Blick auf Facebook geworfen, schnell ein Foto auf Instagram hochgeladen, die News gesichtet oder ein Game gespielt. Kurz: Das Smartphone ist im täglichen Leben nicht mehr wegzudenken.

Wo stehen wir aber in der Rekrutierung, wenn es um das Thema Mobile geht? Wissen unsere Devices (Smartphones etc.) in Zukunft vor uns, was wir suchen, da durch den Einsatz von Geo-Location und intelligente Verknüpfung der Social-Media-Business-Profile uns automatisch Vorschläge angezeigt werden, die auf unsere Bedürfnisse passen? Und ist das HR auch bereit, die Bewerbungsprozesse mobile-optimiert anzubieten? Oder wird das Ganze ignoriert, da die Technologie der HR-Systeme mobile Prozesse noch nicht abbilden können?

Eines ist klar, an Mobile führt kein Weg vorbei, da unsere Zielgruppen täglich über das Smartphone mit dem Internet verbunden sind. Aber wollen wir heute wirklich noch nach offenen Stellen suchen oder doch lieber gefunden werden? Ich glaube, wir sind nicht mehr so weit von diesem Szenario entfernt. Durch die Geo-Location bemerkt das Device schon heute, wo ich mich befinde. Besuche ich zum Beispiel eine Weiterbildung, bemerkt das Device, dass ich mich regelmässig in einem Weiterbildungsinstitut aufhalte. Sobald die Ausbildung beendet ist, werde ich diesen Ort nicht mehr besuchen und das Device registriert, dass die Ausbildung nun abgeschlossen ist. Jeden Morgen logt sich aber das Device weiter beim gleichen Router an meinem Arbeitsplatz ein. Somit geht das Device davon aus, dass ich noch immer den gleichen Arbeitsplatz und somit den gleichen Job wie vor der Weiterbildung habe. Mittels im Social-Media-Profil hinterlegten Daten und einem Matching mit offenen Stellen werde ich auf mögliche passende offene Stellen hingewiesen, bei denen ich das Erlernte aus der Weiterbildung umsetzen kann. Was glauben Sie, wie lange dauert es noch, bis die Stellensuche so oder ähnlich von Smartphones unterstützt funktioniert? Ich glaube, nicht mehr all zu lange.

Was Bewerber sich heute wünschen

Aber was muss man heute beachten, um den Bedürfnissen von Mobile Recruiting gerecht zu werden? Wir haben eine Umfrage gestartet, an der insgesamt 1390 Personen aus der ganzen Schweiz teilgenommen haben.

Unter anderem haben wir gefragt, was den Stellensuchenden wichtig ist bei einem Stelleninserat, welches mittels Smartphone betrachtet wird. Über 78 Prozent antworteten, dass sie gerne eine Kontaktmöglichkeit mittels E-Mail hätten. An zweiter Stelle kommt bereits der Wunsch einer Wegbeschreibung. Ein Element, das noch viel zu wenig in Stelleninseraten gefunden wird. Ist es doch einfach, zum Beispiel Google Maps in ein Inserat zu integrieren. Wird das Inserat über das Smartphone aufgerufen, kann der potenzielle Bewerber einfach den Weg vom aktuellen Standort, der über das Smartphone getrackt wird, zum Arbeitgeber berechnen lassen.

Kein Buch mit sieben Siegeln

Eine weitere Frage lautete «Möchten Sie sich per Social-Media-Profil (Link zu Ihrem Profil, z. B. Linkedin, Xing) auf eine Stelle bewerben?» Spannend ist, dass vor allem die Zielgruppe der unter 25-Jährigen sich gerne mittels Social-Media-Profil bewerben würde. Bei den unter 25-Jährigen sind dies 44 Prozent. Ist dies auch eine meiner Zielgruppen in der Rekrutierung, sollte ich mir also so rasch wie möglich Gedanken zum Bewerbungsprozess machen und diesen optimieren. Mobile Recruiting ist kein Buch mit sieben Siegeln. Es geht darum, dem Bewerber die technischen Möglichkeiten anzubieten, um sich mittels Social-Media-Profil zu bewerben. Genauso wichtig ist aber auch die Kommunikation zum Bewerber, die signalisiert, dass eine Bewerbung mittels Social-Media-Profil über das Smartphone auch erwünscht ist. Denn nur so getrauen sich die Bewerber, die Dienstleistung auch anzunehmen. Mobile Recruiting ist insofern nicht primär nur eine technische Herausforderung, die Kommunikation ist genauso wichtig, damit der Bewerber weiss, was von ihm bei der Bewerbung erwartet wird und welche Möglichkeiten er nutzen kann.

Weitere Infos zur Studie: www.prospective.ch/de/trend-spot-2016

Kommentieren 0 Kommentare HR Cosmos

Matthias Mäder ist Geschäftsleiter der JobIQ AG – einem Spin off der Prospective Media Services PMS AG, wo er zuvor Geschäftsleiter war. Ausserdem ist Mäder Verwaltungsratspräsident der RecruitingHUB AG und unter anderem auch als Referent und Blogger tätig. Die Prospective Media Services PMS AG ist Spezialistin für Stelleninserate, Personalmarketing und E-Recruiting Solutions.

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