22.02.2018

Die Vorsichtsmassnahme der Betriebe am Kaffeeautomaten

Nespresso und andere Hersteller von Kaffeekapseln bieten für den privaten Haus- und den Geschäftsbereich zwei unterschiedliche Systeme an. Hauptgrund dafür ist nicht die Technik.

Zürich (sda). Wenn ein Unternehmen bei ihren Angeboten zwischen Haus- und Profibereich unterscheiden, liegt der Grund meist in der Qualität. Für den Profibereich gibt es beispielsweise eine Schlagbohrmaschine, die auch nach vier Stunden Dauerbetrieb nicht heiss läuft. Das hat aber auch seinen Preis.

Bei den Kaffeekapseln und deren Maschinen ist das auf den ersten Blick ähnlich. Die günstigste Nespresso-Maschine für Unternehmen kostet mit rund 450 Franken mindestens das doppelte einer einfachen Kapselmaschine für den Hausgebrauch. Das erklärt aber noch nicht, warum es für den Haus- und den Geschäftsbereich zwei unterschiedliche Kapselsysteme braucht.

Gemäss einem Vertreter von M-Industrie, den Produktionsbetrieben der Migros, die ebenfalls für beide Bereiche Kaffeekapseln anbieten, liegt der Hauptgrund dafür nicht in der Technik, sondern im Verhalten der Benutzer. Mit zwei unterschiedlichen Systemen werde primär eine Hürde aufgebaut, damit Angestellte nicht Geschäfts-Kapseln für den Hausgebrauch abzweigen.

Die Kaffeekapsel-Hersteller erreichen das zudem nicht mit Verboten – auch Privatpersonen können eine Büro-Kapselmaschine erstehen -, sondern mit einem Preistrick. Während die Betriebe sowohl Anschaffungs- als auch Betriebskosten im Auge behalten, schrecken Privatkunden wohl meist vor den höheren Anschaffungskosten einer Geschäfts-Kapselmaschine zurück.