12.04.2017

Mit Online-Spiel der Dialektforschung helfen

In einem Online-Spiel können Schweizerinnen und Schweizer ihr Wissen über die verschiedenen Landesdialekte testen. Damit helfen sie einem Forschungsprojekt von Linguistinnen der Universität Zürich.

Image
dindialäkt_dindialäkt.ch_.png

Zürich (sda). Die Schweizer Bevölkerung verständigt sich in vielfältigen Dialekten und verschiedene Regionen lassen sich aus dem Gesprochenen heraushören. Aber wie gut kennen Schweizerinnen und Schweizer die regionalen Dialekte wirklich? Das erforschen Linguistinnen der Uni Zürich mit einem neu entwickelten Online-Spiel namens «Tour de Suisse: din dialäkt».

Spielerinnen und Spieler sollen darin versuchen, Hörbeispiele verschiedenen Regionen zuzuordnen, wie die Uni Zürich am Mittwoch mitteilte. Im Einstiegslevel gilt es, den richtigen von vier möglichen Kantonen herauszuhören, im Expertenlevel muss man die gehörten Dialekte möglichst genau auf einer Karte verorten. Je genauer man trifft, desto mehr Punkte gibt es.

«Die durch das Spiel gewonnenen Daten sollen Aufschluss darüber geben, wie gut Schweizerinnen und Schweizer ihre Dialekte aufgrund von Hörbeispielen erkennen können», sagt Marianne Hundt von der Uni Zürich gemäss der Mitteilung.

Hören und aufschreiben

Die Spielenden können die Forscher ausserdem unterstützen, indem sie die gehörten Beispiele aufschreiben. «Da es für den geschriebenen Dialekt derzeit keine allgemein gültigen Regeln gibt, können wir so das Spektrum an Schreibweisen erfassen, die als schriftliche Wiedergabe des Schweizerdeutschen gelten», so Hundt.

Die Professorin wird gemeinsam mit ihrem Team auch untersuchen, inwiefern Alter, Geschlecht und räumliche Entfernung zu anderen Dialekten die Dialekterkennung beeinflusst. Sie hoffen durch die Zusammenarbeit mit den Bevölkerung nicht nur wertvolle Einblicke in die Wahrnehmung von Dialekten zu gewinnen, sondern mit dem spielerischen Ansatz auch das Bewusstsein für die sprachliche Vielfalt in der Schweiz zu schärfen.

Die Ergebnisse sollen durch einen monatlichen Newsletter und über soziale Medien der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden, wie die Uni Zürich schrieb. Teilnehmende und Interessierte können sich ausserdem in einem moderierten Forum über das Spiel und rund um das Thema Dialekte austauschen. Vor kurzem veröffentlichten die Forschenden auch die französische Version ihres Spiels, mit dem sie die Dialektvielfalt in der Romandie erforschen wollen. Das Projekt wird vom Schweizerischen Nationalfonds SNF unterstützt.

www.dindialaekt.ch