11.05.2017

Psychologie-Studie: Ignoriert werden ist schlimmer als Absage

Ignoriert zu werden ist schlimmer als eine explizite Absage zu erhalten, sagt eine Psycholgie-Studie unter Beteiligung der Universität Basel. Schon kleinste Zeichen von Aufmerksamkeit reduzierten den Kummer, hält die am Donnerstag publizierte Studie fest.

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Basel (sda). Bei Bemühungen um Begehrtes sei oft klar, dass nur jemand zum Zug kommen kann und alle anderen erfolglos bleiben, schreibt die Uni Basel zur Studie. An dieser war neben der Basler Fakultät für Psychologie auch jene der Purdue University in Indiana USA beteiligt. Publiziert wurde sie in der Zeitschrift «Personality and Social Psychology Bulletin».

Erfolglosigkeit bei einem Auswahlverfahren werde als Zurückweisung erlebt, die einem sozialen Ausschluss gleichkomme, und dies löse oft negative Gefühle aus. Soziale Ausgrenzung jedoch gefährde fundamentale Bedürfnisse der Menschen wie Zugehörigkeit oder Selbstwertgefühl.

Die Studie untersuchte die Rahmenbedingungen, wie solche Situationen erträglicher zu machen sind. Dies geschah unter anderem mit virtuellen Spielen oder einer fiktiven Wohnungssuche. Dabei habe sich gezeigt, dass selbst eine unfreundliche Absage weniger unangenehm sei als gar keine Reaktion.

Die Forschungsergebnisse betonten entsprechend die Bedeutung der Aufmerksamkeit während Auswahlprozessen, schreibt die Uni weiter. Diese sollten Personalverantwortliche, Unis oder Vermieter im Alltag berücksichtigen.

Auch seien Angestellte langfristig zufriedener, wenn sie berechtigte Kritik an ihrer Arbeit erhalten, als wenn sie ganz ohne Rückmeldung gelassen werden. Soziale Zurückweisung könne genauso schlimm sein wie Aggression oder Mobbing.