12.03.2019

Schweiz: Positive Beschäftigungsaussichten

Gemäss den Ergebnissen des vierteljährlich veröffentlichten Manpower Arbeitsmarktbarometers bleiben die Arbeitgeber in der Schweiz für den Zeitraum bis Ende Juni 2019 zuversichtlich. Die Arbeitsmarktprognose für die Schweiz (+ 4%) zeigt sowohl im Quartals- als auch im Jahresvergleich eine Beschäftigungszunahme. Nur die Region Zürich hinkt hinterher.

«Die Aussichten für die meisten Sektoren und Regionen sind ermutigend und zeigen, dass die Arbeitgeber in der Schweiz sehr optimistisch sind, was sich positiv auf die Beschäftigung auswirkt. Das ist im aktuellen Umfeld, in dem viele Experten von einem Trend zur Normalisierung der Wirtschaftsindikatoren sprechen, äusserst beruhigend», kommentiert Leif Agnéus, General Manager von Manpower Schweiz. «Aus den Ergebnissen unserer Studie können wir schliessen, dass die Schweizer Wirtschaftslage stabil bleibt. Wir hoffen, dass die Ungewissheiten bezüglich der politischen Beziehungen zwischen der Schweiz und Europa die Personaleinstellungen nicht bremsen werden.»

Überragend positive Aussichten in der Zentralschweiz

In sechs der sieben untersuchten Regionen beabsichtigen die Arbeitgeber, die Anzahl Mitarbeitende im zweiten Quartal 2019 zu erhöhen. Die Arbeitgeber der Zentralschweiz (+17 %) beurteilen die Aussichten am positivsten. Die Region weist auch den stärksten Anstieg im Quartals- und Jahresvergleich auf (14 bzw. 15 Prozentpunkte). Die Arbeitgeber in der Ostschweiz (+8 %) sind ebenfalls sehr zuversichtlich – die Beschäftigungsaussicht verbessert sich dort gegenüber dem Vorquartal (5 Prozentpunkte) und dem Vorjahr (7 Prozentpunkte). Die Genferseeregion (+3 %), wo die Prognosen seit mehreren Quartalen schwanken, verzeichnet ein positives Ergebnis mit einem Anstieg im Quartals- und Jahresvergleich.

Die Arbeitgeber in Zürich (-2 %) melden dagegen als einzige Schweizer Region negative Aussichten – sie rechnen mit einem starken Rückgang gegenüber dem Vorquartal (16 Prozentpunkte) und dem Vorjahr (11 Prozentpunkte). Ein negatives Ergebnis hatte die Region Zürich seit mehr als drei Jahren nicht mehr verzeichnet.

Verarbeitende Industrie erholt sich

Sieben der insgesamt zehn untersuchten Sektoren verzeichnen für das zweite Quartal 2019 positive Beschäftigungsaussichten. Besonders optimistisch zeigen sich die Arbeitgeber in der verarbeitenden Industrie (+15 %). Sie erzielen das beste Ergebnis der letzten zehn Jahre. Die Arbeitgeber des Sektors Verkehrs- und Nachrichtenwesen (+12 %) gehen ebenfalls von einem dynamischen Arbeitsmarkt im zweiten Quartal 2019 aus. Auch ihre Einschätzung verzeichnet die höchsten Resultate seit dem Sommer 2018 und einen sehr kräftigen Anstieg der Beschäftigungslage im Vergleich zum Vorjahr (14 Prozentpunkte).

Der Handelssektor gibt ebenfalls eine günstige Prognose ab (+8 %). Diese ist so zuversichtlich wie seit dem Sommer 2008 nicht mehr – das war vor der Finanzkrise. Die Arbeitgeber im Baugewerbe (-7 %) bleiben dagegen mit einem negativen Ergebnis zurück und verzeichnen einen starken Rückgang gegenüber dem Vorquartal (12 Prozentpunkte). In den beiden Sektoren Land- und Forstwirtschaft (-1 %) und Service public und Sozialwesen (-1 %) gehen die Arbeitgeber von weniger Neueinstellungen aus. Im Sektor Bank- und Versicherungswesen, Immobilien und Dienstleistungen (+2 %) sind die Aussichten positiv, doch das Ergebnis ist das schwächste seit dem ersten Quartal 2017.

Günstige Prognosen in allen Unternehmenskategorien

In allen vier untersuchten Unternehmenskategorien beabsichtigen die Arbeitgeber, im zweiten Quartal 2019 mehr Mitarbeitende einzustellen. Bei den Grossunternehmen (+14 %), für die rund ein Drittel der Beschäftigten in der Schweiz arbeitet, ist das Beschäftigungsklima sehr positiv, auch wenn die Prognosewerte im Vergleich zum Vorquartal sinken (4 Prozentpunkte). Die Arbeitgeber der mittleren Unternehmen (+8 %) geben sich genau wie die Kleinunternehmen (+7 %) und die Kleinstunternehmen (+4 %) zuversichtlich.

Positive und stabile Beschäftigungsaussichten in den Nachbarländern

In den Nachbarländern ist Deutschland (+9 %) im sechsten Quartal in Folge das Land, das die meisten Neueinstellungen plant. In Frankreich (+5 %) und Italien (+4 %) sind die Arbeitgeber nach wie vor optimistisch, und die Prognosen legen im Vergleich zum Vorquartal und zum Vorjahr leicht zu. Österreich (+4 %) verzeichnet zwar nach wie vor positive Aussichten, doch im Vergleich zum Vorquartal und zum Vorjahr sinken die Werte.