Cornelia Rappos Kinder sind heute acht und 15 Jahre alt. Mit einem Baby wäre es schwierig, wieder 100 Prozent ins Berufsleben einzusteigen, meint sie. Eine Fachkarriere zu verfolgen sei mit einer Familie zwar gut möglich. «Eine Führungskarriere jedoch kann zu Konflikten führen.» Mit Kindern könne man einfach weniger flexibel sein als ohne, erläutert sie. «Etwa dann, wenn man das Kind um 17 Uhr von der Krippe abholen muss und deswegen eine Sitzung verpasst.» Arbeitgeber müssten toleranter werden, fordert sie. «Sie müssen akzeptieren, dass gerade Eltern nicht immer verfügbar sind.» Auch die Förderung von Home Office erachtet sie als wichtig. Die Wirtschafts- und Arbeitswelt, wie sie heute anzutreffen ist, sei nicht sehr familienfreundlich, deshalb sei ein Umdenken notwendig.
Führungsposition nicht erstrebenswert
Eine Führungsposition war für die Heimleiterin lange kein erstrebenswertes Ziel, nicht nur wegen der schwierigen Vereinbarkeit von Karriere und Familie. Sie hatte andere Interessen, strebte eine Fachkarriere an. Doch im Alters- und Pflegeheim fühlt sie sich wohl. Auch, weil sie eine vielfältige Arbeit hat: «Ich mache alles selber, von der Personalentwicklung über das Controlling bis zum Marketing.»
Das Thema Weiterbildung ist für Cornelia Rappo trotzdem oder gerade deshalb noch nicht abgeschlossen. Derzeit besucht sie ein Führungs-Coaching.
Serie «Women Back to Business» – bisher erschienen: