In den Unternehmen herrsche noch immer der Glaube, dass Frauen mit Kindern nicht flexibel seien, etwa was Überstunden betreffe. «Mit der heutigen Technologie stimmt das einfach nicht mehr», betont Sonja Berger. Falls nötig, könnten Eltern am Wochenende oder am Abend noch von zu Hause aus arbeiten.
Alle würden von Fachkräftemangel reden, dabei wären gerade Mütter eine Zielgruppe mit «wahnsinnigem Potenzial». «Mütter sind sehr organisiert und effizient und Spezialistinnen im Multi-Tasking.» Ihr einziges Manko sei die Ressource Zeit, sie können einfach nicht Vollzeit arbeiten.
Die Social Media Managerin gerät in Fahrt: «Seitens der Unternehmen ist Flexibilität und Vertrauen, Zu-Trauen in die Frauen nötig.»
Firmen müssen umdenken
Um den Wiedereinstieg ins Berufsleben zu erleichtern, rät Sonja Berger frischgebackenen Müttern, nie ganz auszusteigen. Denn wer eine längere Familienpause mache, sei weg vom Fenster. «Für gut ausgebildete Akademikerinnen, die zugleich Mütter sind und einen gewissen Anspruch an eine Stelle haben, gibt es keinen Markt», lautet jedoch Sonja Bergers vernichtendes Fazit.
Familie und Karriere lassen sich ihrer Ansicht nach zudem schwierig vereinbaren. «Als Mutter stellt man immer das Kind an erste Stelle.» Um mehr Frauen in Führungspositionen zu holen, bräuchte es mehr Kinderkrippen und Mittagstische sowie die Möglichkeit, von zu Hause aus zu arbeiten. Auch eine Art Taxifahrdienst für Kinder würde Müttern vieles erleichtern. Sonja Berger fordert die Unternehmen zum Umdenken auf: «Ergebnisorientiertes Denken statt Präsenz-Denken ist nötig.»
Serie «Women Back to Business» – bisher erschienen: