Adventsumfrage

HR-Adventskalender: Charlotte Gallard, Manpower

Der Advent ist der ideale Zeitpunkt, um auf das vergangene Jahr zurückzublicken und auf das neue vorauszuschauen. HR Today stellt Personalverantwortlichen täglich Fragen zu aktuellen HR-Themen. 24. Dezember: Charlotte Gallard, HR Business Partner, Manpower.

Frau Gallard, welche HR-Themen werden Sie 2015 beschäftigen?

Charlotte Gallard: 2015 werden wir die Weiterentwicklung der Kompetenzen bei unseren Mitarbeitern verstärken. Manpower unterstützt und fördert schon heute die Entwicklung der Fach-, Sozial- und Methodenkompetenzen seiner Mitarbeitenden.

Dank verschiedenen Förderungsmassnahmen wie der Finanzierung von externen Aus- und Weiterbildungsmassnahmen sollen zum einen erhöhter Professionalismus und bessere Effizienz am Arbeitsplatz bewirkt werden; zum andern sind sie auch Ausdruck der Unternehmenswerte und sollen damit zur Stärkung der Unternehmenskultur und der Identifikation der Mitarbeitenden mit dem Unternehmen beitragen. Wir möchten auch unsere Mitarbeitenden intensiver begleiten, damit sie ihre Karriere bei Manpower gezielt planen und verwirklichen können. Das bedeutet in der Praxis, dass wir zuerst mehr darüber intern kommunizieren werden, damit die Mitarbeitenden in ihrer eigenen beruflichen Entwicklung noch aktiver werden.

Ein anderes Thema im nächsten Jahr wird sein, unsere HR-Aktionen und Projekte bekannt zu machen. Immer mehr Arbeitende suchen Sinn in ihrem Berufsleben. Mit starken – und wahren – Werten sowie einer bestimmten Kultur, die Familienunternehmen und weltweite Marke verbindet, fühlt man sich wohl bei Manpower und das wollen wir nach aussen deutlicher zum Ausdruck bringen. In diesem Sinn werden wir unter anderem neue Seiten auf unserer Website für die internen Mitarbeitenden präsentieren. Damit wollen wir das Zugehörigkeitsgefühl bei unseren Mitarbeitenden zu Manpower verstärken, aber auch neue Mitarbeitenden mit Potential und Interesse anziehen.

Was sind aus Ihrer Sicht die aktuellen HR-Trends?

Meiner Meinung nach wird die berufliche Zufriedenheit immer mehr Platz unter den HR-Gedanken nehmen: Gleichgewicht zwischen Berufs- und Privatleben, Entwicklungsmöglichkeiten, Arbeitszeiten, Management, usw. Bei Manpower machen wir eine jährliche interne Umfrage bei allen Mitarbeitenden, um die Zufriedenheit zu messen. Die Ergebnisse dieser Umfrage analysieren wir in jedem Land und für die Schweiz beschliessen wir Aktionen für jede Region, jede Filiale und jedes Team, um wirksame und konkrete Verbesserungsmassnahmen zu ergreifen.  

Die Beachtung der neuen Generationen ist auch ein Thema, das immer mehr Bedeutung gewinnt. Die HR-Leitung muss ihre Strategie und manchmal auch ihre Prozesse anpassen, um die Generation Y besser anzusprechen. Wir müssen den Dialog zwischen den verschieden Generationen begleiten, den Austausch zwischen «Jung» und «Alt» verbessern und die jeweiligen Beiträge fördern, um die gesamte Unternehmenseffizienz zu gewährleisten.

Auch für die Generation Z können die Unternehmen eine aktivere Rolle spielen und sollten sich mehr für die verschiedenen Ausbildungsprogramme und die Themen von morgen interessieren. Manpower unterstützt Studenten, zum Beispiel sind wir offizieller Sponsor der Wirtschafts- und Managementfakultät der Universität Genf; wir sponsoren den Manpower Award für die beste Note im HR-Bereich des Bachelors in Betriebswirtschaftslehre. Wir denken auch an die zukünftigen Generationen und die noch Kleineren. Für sie möchten wir zum Beispiel im Jahre 2015 am nationalen Zukunftstag aktiver teilnehmen.

Welche Rolle hat das HR, und welche sollte es haben?

Das HR soll ein offener Ansprechpartner für alle Gruppen in einem Unternehmen sein: für die Geschäftsführung muss das HR gewährleisten, dass die HR-Strategie der Gesamtbetriebsstrategie entspricht; für die Manager sollen die HR Business Partner einfache und rasche Lösungen mitbringen, um die Geschäftskontinuität zu erlauben; für die Mitarbeitenden, für welche die HR-Person eine privilegierte und hilfreiche Kontaktperson ist und bleiben soll, und nicht nur für die monatlichen Löhne.

Das HR ist auch immer mehr kundenorientiert: die HR-Abteilung arbeitet im Dienst aller Mitarbeiter und erbringt Leistungen mit hoher Qualität und Effizienz als interner Dienstleister. Aber das HR soll auch immer mit dem Business im Allgemeinen eng verbunden bleiben, und gleichzeitig dem Wert «Mensch» in wirtschaftlichen Überlegungen den notwendigen Stellenwert geben.

Mit welchem BGM-Thema haben Sie sich in diesem Jahr beschäftigt? Welche Massnahmen stehen 2015 an?

Das Betriebliche Gesundheits-Management hat verschiedene Formen bei Manpower. 2014 haben wir zum Beispiel die Arbeitsplatzergonomie mit neuen Bildschirmen und Computern verbessert.

Wir berücksichtigen auch die körperlichen Schäden, die aus der langfristigen Ausübung einer Bürotätigkeit erscheinen können. Wir haben unter anderem in spezielle Arbeitsplätze investiert und erhöhte Büros für einige Mitarbeiter eingerichtet, die von schweren Rückenverletzungen und -beschwerden betroffen sind.

Für das nächste Jahr überlegen wir gerade ein neues Projekt mit internen Sensibilisierungsaktionen je nach den Jahreszeiten mit diversen Themen wie Sportförderung, Tabak- und Alkoholmissbrauch oder Ernährung im Büro.

Welche Talent-Management-Massnahmen haben Sie in diesem Jahr umgesetzt, und welche sind für nächstes Jahr geplant?

Manpower führt jedes Jahr eine Umfrage zur Talentknappheit durch mit dem Ziel, diejenigen Berufsfelder ausfindig zu machen, in denen Stellen am schwierigsten zu besetzen sind. In dieser Umfrage werden die Ursachen von Schwierigkeiten bei der Rekrutierung aufgezeigt und Strategien beschrieben, wie die Arbeitgeber der Talent- und Kompetenzknappheit entgegenwirken können.

Der neunten Jahresumfrage zufolge, welche im ersten Quartal 2014 unter 37'436 Unternehmen in 42 Ländern durchgeführt wurde, haben 36 Prozent der Arbeitgeber aufgrund von Talentmangel Schwierigkeiten bei der Stellenbesetzung. In der Schweiz sind 33 Prozent der 752 befragten Unternehmen von Talentknappheit betroffen, das Ergebnis liegt 4 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert.

Zur Überwindung der Talentknappheit schlägt Manpower ein Umdenken in Bezug auf die Rolle der HR-Abteilungen vor, denn diese können einen entscheidenden Beitrag leisten. Darüber hinaus verwenden wir natürlich die oben vorgeschlagenen Strategien auch bei Manpower. Das heisst zum Beispiel, dass wir an den gegenwärtigen und zukünftigen Kompetenzen sowie Funktionen bei Manpower arbeiten.

Dank einem Gesamtkatalog der Kompetenzen unserer Mitarbeiter werden wir einen guten Überblick der Kompetenzen bekommen, die wir schon haben, die noch nicht voll ausgeschöpft sind, die uns noch fehlen und die wir in Zukunft brauchen werden. Mit solchem Kompetenzmanagement, mehr Weiterbildung und Flexibilität in der Entwicklung unserer Mitarbeiter können wir die Funktionen und unsere Organisation an den zukünftigen Bedürfnissen des Marktes und der Kunden anpassen.

Wie eingangs erwähnt sind wir auch bezüglich interner und externer Aus- und Weiterbildung seit vielen Jahren intensiv tätig. Wir unterstützen zudem unsere Mitarbeiter bei externen Aus- und Weiterbildungen.

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