Was war Ihr Highlight in diesem Jahr?
2015 war für mich persönlich ein im wahrsten Sinne des Wortes bewegendes Jahr. Nach 30 Jahren Berufsleben habe ich den von mir ja so gerne propagierten Frechmut zu Herzen genommen und mich in die Selbstständigkeit bewegt. In dieser kurzen Zeit der Firmengründung und der Findungsphase habe ich so unglaublich viel gelernt und erlebt, es ist kaum zu glauben. Diese noch kurze Erfahrung ersetzt schon jetzt jeden Master-Lehrgang. Was mich berührt hat, ist die grosse Unterstützung von grossartigen Menschen, die nicht nur mit ein paar gescheiten Worten helfen, sondern mit ihrem Wissen, ihren Erfahrungen und ihren Kontakten. Es zeigt mir, wie unglaublich wichtig ein gutes Netzwerk mit spannenden Berufskollegen ist.
A propos Berufskollegen: Ich bin auch dieses Jahr vielen grossartigen Profis begegnet, die einen ausgezeichneten Job machen. Kolleginnen und Kollegen aus internationalen Firmen, von Behörden oder KMU. Aus Spitälern, von Maschinenbauern oder Personaldienstleistern. Persönlichkeiten, die mit viel Herz und Verstand Personaler sind und HR-Arbeit aus Überzeugung machen. Profis, die sich engagieren, für ihre Profession einsetzen und Visionen haben. Ich wünsche mir, dass deren Lust, etwas zu bewegen, deren Leidenschaft, Professionalität und Kreativität vermehrt von den Geschäftsleitungen geschätzt wird. Echt geschätzt, ich spreche nicht von Papierschwüren in Leitbildern oder personalpolitischen Absichtserklärungen, die mancherorts geradezu ein Hohn sind.
Was wünschen Sie sich sonst noch fürs nächste Jahr?
Ich wünsche mir, dass in den Schweizer Unternehmen engagierte, kreative und pragmatisch-lösungsorientierte Personalerinnen und Personaler mindestens so geschätzt werden wie die derzeit hoch im Kurs stehenden Erbsenzähler, auf deren Visitenkarten so kluge Bezeichnungen wie Procurement, Process Engineer oder Head of sonst etwas stehen. Und wenn ich gerade am Wünschen bin: Ich wünsche mir, dass sich die Gewerkschaften nicht nur um Problemkinder kümmern, sondern auch um richtig gute Mitarbeitende. Und dass sie sich nicht nach französischen oder deutschen Vorbildern radikalisieren, sondern die gute, bewährte Schweizer Sozialpartnerschaft aufrechterhalten. Und ich wünsche mir, dass die HR-Today Frau- und Mannschaft weiterhin so engagiert ihre Zeitschrift verlegen wie 2015. Weiter so, und: Danke!