Adventsumfrage

HR-Adventskalender: Ruth Schmutz, Vifor Pharma

Jeden Tag im Advent befragt HR Today einen HR-Leiter beziehungsweise eine HR-Leiterin, welche Themen sie 2014 im Unternehmen beschäftigen und wo sie zukünftige Herausforderungen sehen. 10. Dezember: Ruth Schmutz, Head Global HR, Vifor Pharma.

Frau Schmutz, welche HR-Themen werden Sie 2014 bei Vifor Pharma beschäftigen?

Ruth Schmutz: Wir werden uns mit folgenden Themen befassen:

  • Entwicklung der Mitarbeitenden: Als Teil der Mitarbeiterfördergespräche sollen Entwicklungspläne mit allen Mitarbeitenden vereinbart werden, und zwar in Anwendung der bekannten 70:20:10-Regel. Diese besagt, dass die effektivste Art Neues zu lernen, in den Arbeitsprozessen selbst liegt (neue Erfahrungen, Erweiterung der Aufgaben, Projekte =70%), in der strukturierten Zusammenarbeit und durch Rückmeldungen von Kollegen und Vorgesetzten (=20%) und nur 10% durch formale Weiterbildungskurse. Alle Führungskräfte und Mitarbeitende werden geschult.
  • Nachfolgeplanung und Talent Management: Wir führen die begonnene, systematische Erhebung von Potentialen weiter und bereiten Kandidaten frühzeitig auf mögliche neue Positionen vor. Bei Neubesetzungen haben interne Kandidaten den Vorrang. Unser Ziel ist, unseren Mitarbeitenden noch mehr Entwicklungschancen zu offerieren und die interne Mobilität aktiv zu unterstützen.
  • Durchführung von Strategie-Workshops: Ziel ist es, dass alle Mitarbeitenden die Kernpunkte unserer Unternehmensstrategie verstehen. Darauf aufbauend erarbeiten sie in Teams, wie ihr eigener Bereich zur Umsetzung beiträgt.
  • HR Business Partner: Die Rolle von HR als Business Partner wollen wir klar formulieren und bewusst gestalten, um so den Beitrag von HR zu steigern. Wir arbeiten weiterhin daran, alle HR-Prozesse und -Hilfsmittel zu verschlanken, um diese den Bedürfnissen laufend anzupassen und die Qualität zu steigern.
  • Rekrutierung und Auswahl von Mitarbeitenden: Unser internes Rekrutierungs- und Sourcing-Team wird die Beteiligten bezüglich Interviewführung und Auswahl von Mitarbeitenden schulen. Wir führen eine Auswahl von Assessments ein und beginnen, den Erfolg und die Qualität des Rekrutierungsprozesses systematisch zu messen. 

 

Wo sehen Sie in Zukunft allgemein die grössten Herausforderungen fürs HR?

  • Unternehmenskultur: Die Unternehmen werden gläserner; die Unternehmenskultur wird zum «Differentiator» nach aussen und innen. Die Unternehmens- und Führungskultur und der Stil der Zusammenarbeit innerhalb des Unternehmens sind entscheidend, um sich als «employer of choice» für Kandidaten und Mitarbeitende auszuzeichnen. HR muss sich stärker in die Gestaltung der Unternehmenskultur einbringen. Prozesse und Serviceleistungen sollen hinterfragt werden, ob sie die gewünschte Unternehmenskultur unterstützen.
  • Drei Generationen mit verschiedenen Ansprüchen: Jüngere Mitarbeitende haben einen höheren Anspruch an die Transparenz der Kommunikation und der Entscheidungsprozesse sowie an individuelle Mitwirkung und an Freiräume. Gleichzeitig gilt es, das Engagement und die Qualifizierung von älteren Mitarbeitenden, die länger arbeiten möchten, zu erhalten. HR hat die Aufgabe, für alle drei beruflich aktiven Generationen attraktive Lösungen anzubieten.
  • Entscheidend wird ausserdem sein, dass talentierte Frauen im Arbeitsprozess einbezogen bleiben. Der Kampf um die besten Talente, ihre Erkennung und Einbindung in die Unternehmen wird zunehmend wichtig.

Was steht auf Ihrer beruflichen Wunschliste für das neue Jahr?

  • Ich möchte zur Umsetzung der wichtigsten Unternehmens- und HR-Herausforderungen, wie oben beschrieben, aktiv beitragen, Lösungen vorschlagen und realisieren.   
  • Mein Ziel ist es, ein starkes, professionelles HR-Team zu bilden. Die verschiedenen Stärken der Team-Mitglieder möchte ich weiterentwickeln und transparent machen, so dass sie alle ihre unterschiedliche «Power» voll einbringen können.
  • Persönlich wünsche ich mir, meine Stärken in der Beratung und im Coaching von einzelnen Führungskräften noch stärker einzubringen und weniger Energie für die Organisation von Prozessen aufzuwenden.
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