Da der Mensch bekanntlich immer auf den drei Kanälen Mimik, Körpersprache und Stimme reagiert, bleibt auch im Angstfalle die Stimme nicht verschont. Angst hat einen klar nachweisbaren Einfluss auf den Klang sowie die Lautstärke der Stimme Ihres Bewerbers. Wenn dieser Angst hat, nimmt im gesamten Körper die Muskelspannung zu: er verkrampft, was ebenfalls zu einer Verkrampfung der Stimmbänder führt und dies zu einem Ansteigen und einer hörbar lauteren Stimme führt. Auch ein Flattern oder Flimmern der Stimme ist möglich.
Bei Frauen springt die Stimme gerne mal einen halben bis ganzen Ton herauf und wird schrill. Hüpfende Kropfbewegungen, schweres Schlucken, kratzige Stimme oder gar ein Kloss im Hals können die Folge sein. Beim Sprechen treten zudem typische Angstpausen auf, die mit Füllworten wie «hm», «äh», abgehakten Sätze oder mit Wiederholen der Frage überbrückt werden.
Jetzt liebe Leserinnen und Leser haben Sie alle gängigen Angst- und Unsicherheitszeichen zur Hand und können ab sofort nach diesen Ausschau halten. Sobald Ihnen mehrere dieser Zeichen ins Auge springen, versuchen Sie zu ergründen, worauf der Kandidat so vehement reagiert. Sobald Sie Ihre Frage mit der Reaktion verknüpft haben, können Sie bereits weitere Rückschlüsse zu Ihrem Bewerber ziehen und sehen, ob dieser wirklich in Ihr Unternehmen passt, oder Sie tauchen tiefer und hinterfragen die Reaktionen, indem Sie das Thema vertiefen, weitere Fragen stellen.
Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Aufspüren der nonverbalen Zeichen des Körpers.
Herzlichst
Ihre Tatjana Strobel