Geschäftsleiter ad interim
Im letzten Lehrjahr leiten die Stifte und Stiftinnen während einer Woche eine Aldi-Suisse-Filiale und führen alle dazugehörigen Tätigkeiten aus. «Durch die Projektwoche erleben die Jugendlichen, wie es ist, eine Filiale eigenverantwortlich zu führen», sagt Thomas Reber, Verantwortlicher Berufsbildung bei Aldi Suisse.
«Die Filiale zu leiten war für mich persönlich ein Highlight und gleichzeitig eine gute Vorbereitung auf die Lehrabschlussprüfung», schwärmt Alexander Stanelli, KV-Lernender bei Aldi Suisse und Detailhandelsfachmann. (Bild: Sebastian Magnani)
Unter dem Motto «Ich übernehme Verantwortung» hat Aldi Suisse ein Nachwuchsförderprogramm etabliert, das sich an alle Lernenden im letzten Lehrjahr richtet. Als Höhepunkt leiten die Auszubildenden während einer Woche eine der teilnehmenden Lernendenfilialen. Im Februar 2018 nahmen 57 Lernende aus der ganzen Schweiz daran teil und betreuten Filialen in Zürich, Flums SG, Niederlenz AG, Courgevaux FR und Manno TI.
Das Führen einer Lernendenfiliale ist zugleich eines von zwölf Ausbildungsmodulen, welche die Jugendlichen innerhalb von drei Jahren bei Aldi Suisse absolvieren. Nach fünf erfolgreichen Durchgängen ist das Projekt gemäss- Berufsbildner Thomas Reber mittlerweile zum festen Bestandteil der Detailhandelsausbildung bei Aldi Suisse geworden. Es soll die Lernenden im dritten Lehrjahr auf ihre künftige Rolle als Führungskraft vorbereiten: Direkt im Anschluss an die Lehrabschlussprüfungen übernehmen die jungen Absolventinnen und Absolventen Funktionen mit wachsender Verantwortung.
Von der Tagesvertretung eines Filialleiters über dessen Stellvertretung bis zur selbständigen Führung einer Filiale. «Durch die Projektwoche erleben die Jugendlichen, wie es ist, eine Filiale eigenverantwortlich zu führen», sagt Berufsbildner Thomas Reber. Daneben diene das Programm als Vorbereitung zur Lehrabschlussprüfung.
Dank der medialen Berichterstattung sei die Detailhandelslehre bekannter geworden. «Das hat sich bei der Rekrutierung von Lernenden als nützlich erwiesen.»
Die Vorbereitung der Lernendenwoche ist allerdings sehr zeitintensiv. Kaum hat ein Jahrgang die Projektwoche durchlaufen, wird bereits an der kommenden Durchführung gefeilt. So werden bereits im März die Lernendenfilialen für das folgende Jahr bestimmt. «Es ist ein Zusammenspiel zwischen Verkauf, Kommunikation, unserer Werbeabteilung sowie den Lernenden und den Ausbildungsfilialleitern», erklärt Reber die Komplexität des Projekts. «Zudem müssen wir in drei Sprachen kommunizieren, da Lernende aus allen Landesteilen angesprochen werden.»
Die Anstrengung scheint sich jedenfalls zu lohnen: Seine Führungskräfte kann Aldi Suisse zum grössten Teil aus den eigenen Reihen rekrutieren.
Aldi Suisse
Aldi Suisse mit Sitz in Schwarzenbach SG gehört zur Unternehmensgruppe Aldi Süd und ist seit 2005 in der Schweiz präsent. Mit 190 Filialen und über 3200 Mitarbeitenden ist Aldi Suisse einer der grösseren Arbeitgeber im Detailhandel. Aktuell werden schweizweit 240 Lernende ausgebildet – damit machen die Lernenden bei Aldi Suisse fast 8 Prozent der Belegschaft aus.
Im letzten Lehrjahr leiten die Stifte und Stiftinnen während einer Woche eine Aldi-Suisse-Filiale und führen alle dazugehörigen Tätigkeiten aus. Das Programm «Lernendenfiliale» ist Teil des Nachwuchsförderprogramms «Ich übernehme Verantwortung». In diesem Jahr fand es bereits zum fünften Mal statt und wurde zeitgleich in allen Sprachregionen durchgeführt.