Luzern (sda). Das Projekt «Training am Arbeitsplatz» (TAP) sei schweizweit einmalig, teilte die Luzerner Kantonsverwaltung am Dienstag mit. Es stelle einen Richtungswechsel in der bisherigen Praxis der Arbeitsintegration dar.
In bestehenden Programmen würden Arbeitslose auf eine unbekannte Stelle hin trainieren. Sei diese gefunden, ende die Begleitung durch die Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV). Mit dem neuen Programm hingegen könne der Job-Coach bei Schwierigkeiten vermitteln und falls nötig eine Weiterbildung sicherstellen, heisst es in der Mitteilung.
Dank einer Unterstützung von betroffenen Personen und Unternehmen durch einen Coach erfolge die Integration in den Arbeitsmarkt rascher und nachhaltiger. So solle verhindert werden, dass ein Arbeitnehmer seine Stelle wieder verliere, weil er etwa ein Computer-Programm oder eine bestimmte Arbeitstechnik nicht beherrsche.
Das TAP-Programm richtet sich an Arbeitslose mit Schwierigkeiten, eine neue Stelle zu finden. Dazu zählen Personen mit fehlender Ausbildung, in schwierig vermittelbarem Alter oder mit Migrationshintergrund. Voraussetzung für die Aufnahme ins Programm ist ein unbefristeter Vertrag bei einem neuen Arbeitgeber. Weiterbildungen nach Job-Antritt werden von den RAVs bezahlt.
Betreut werden Betroffene von Coaches des Schweizerischen Arbeiterhilfswerks SAH. Der Kanton geht im ersten Jahr von rund 30 Fällen aus, wie Kurt Simon, Leiter der Abteilung Arbeitsmarkt beim Kanton Luzern, auf Anfrage sagte. Wie viele Personen dereinst tatsächlich betreut würden, sei aber schwierig abzuschätzen, sagte er.
Der Kanton sucht für das Pilotprojekt Mentoren als Ergänzung zu den RAV-Beratern. Diese sollen Kontakte zu Arbeitgebern herstellen und arbeitssuchende Personen in eine neue Stelle vermitteln.