Im Zuge der Veränderungsprozesse wird nach Kandidaten mit passenden Fachkompetenzen gesucht. Kandidaten mit Change Management-Erfahrung sind begehrt. Zu den meistgesuchten Kompetenzen gehört Erfahrung mit HRIS-Lösungen, welche der Rationalisierung von HR-Prozessen dienen. Diesem relativ neuen Schweizer Trend steht ein Fachkräftemangel gegenüber.
Zum «Krieg um Talente» – der vor allem im technischen Bereich tobt – kommt eine weitere Herausforderung hinzu: Rekrutierungsprozesse werden immer länger. Heute dauern sie durchschnittlich drei bis sechs Monate. Somit kämpfen Personalchefs an zweierlei Fronten. Zum einen müssen sie den sich verändernden Erwartungen gewachsen sein, zum anderen gilt es, mit den Risiken fertig zu werden, die durch die länger werdenden Rekrutierungsprozesse entstehen.
Spezialisierte Arbeitskräfte gefragt
Auch der Michael Page Swiss Job Index verweist auf den Einfluss des Frankenschocks. Gemäss Index sind spezialisierte Arbeitskräfte sehr gefragt, besonders in den wichtigsten Exportbranchen wie Pharma, Medtech, Feinwerktechnik und qualifizierte Logistik. Nichtsdestotrotz ist die Schweiz ein hochentwickeltes Land mit hohem Lohnniveau. Führungskräfte überlegen sich daher gut, welche Stellen sie ins Ausland verlagern und welche im Inland gehalten werden können.
Diese neue Situation stellt aber auch eine Chance für Schweizer Personalverantwortliche dar. Mehr als je zuvor wird das HR als strategischer Geschäftspartner der Direktion angesehen, ganz unabhängig von seiner Position in der Berichterstattungskette. Dies hat zur Folge, dass auf Businessziele fokussierte HR-Fachkräfte auf dem Arbeitsmarkt sehr begehrt sind. Besonders, wenn sie Erfahrung mit Talentakquisition, Arbeiterbindung, Weiterentwicklung und Leistungsmessung sowie Employer Branding mitbringen.
Für Personalleiter geht es nun darum, ihre Position als veränderungsaffine, auf Ertrag ausgerichtete Geschäftspartner zu halten und zu stärken.
Das Michael Page HR Barometer basiert auf einer umfassenden Online-Befragung unter HR-Entscheidern in 65 Ländern. Um ein aussagekräftiges Bild der HR-Landschaft zu zeichnen, wurden im zweiten Quartal 2015 insgesamt 2572 Unternehmen befragt – von kleinen und mittleren Unternehmen bis hin zu Grosskonzernen, quer durch alle Branchen. Vertreten sind folgende sieben Regionen: Kontinentaleuropa, Grossbritannien und Irland, Nordamerika, Lateinamerika, Asien-Pazifik, Afrika und Naher Osten. Um der unterschiedlichen Wirtschaftsstärke Rechnung zu tragen, wurden die erhobenen Daten nach regionalem Bruttoinlandsprodukt (BPI) gewichtet.