Checkliste

Lieber, länger, leistungsfähiger: 5 Massnahmen, damit Sie Ihr Büro (noch) mehr lieben

Die Rolle des Firmenbüros verändert sich laufend. Mit dem steten Wandel der Arbeitsaufgaben, änderte auch das Bürolayout kontinuierlich – bis hin zum heutigen Konzept der «Neuen Arbeitswelten».

Achtsamkeit ist Treibkraft für Kreativität und Innovation. Das macht sie nicht nur für die persönliche Zufriedenheit, Gesundheit und Leistungsfähigkeit relevant, sondern auch im Unternehmenskontext. Räume wirken in diesem Zusammenhang entsprechend hemmend oder fördernd. Der Architektur und Raumgestaltung kommt eine Art Lenkungsfunktion zu, die im Idealfall Begegnung, Wissensaustausch und eben Kreativität ermöglicht.

Unternehmen können – nicht ausschliesslich, jedoch in bedeutendem Masse – mit einer gesundheitsförderlichen Arbeitsumgebung einen wichtigen Beitrag zur mentalen Stabilität ihrer Mitarbeitenden leisten. Die übergeordnete Funktionalität eines gesundheitsförderlichen Arbeitsumfeldes unterstützt Mitarbeitende direkt in der Ausübung ihrer Tätigkeiten.

Die Umgebung beinhaltet Räume, die klare Funktionen haben, wie beispielsweise Kommunikations- oder Konzentrationszonen. Das Ästhetik-Konzept zielt darauf ab, dem Mitarbeitenden abwechslungsreiche Sinneseindrücke auf emotionaler, visueller und akustischer Ebene zu bieten. Das symbolische Design einer Arbeitswelt ist Ausdruck von Unternehmenswerten, Arbeitskultur und Organisationform. Entsprechend deuten offen ausgestaltete Flächen auf flache Hierarchien hin. Eine hohe Qualität der Ausstattung des Arbeitsumfeldes ist Ausdruck von Wertschätzung.

Wichtig dabei: Ein pauschal optimales Büroraumkonzept gibt es nicht und ein Konzept ist nur dann erfolgreich, wenn es zu den Aufgaben, Prozessen und Tätigkeiten des Unternehmens passt. «Neue Arbeitswelten» kann man nicht einfach kopieren, das macht sie wirkungslos. Sie müssen für jedes Unternehmen individuell massgeschneidert sein.

Die folgende – mit Achtsamkeit zusammengestellte – Checkliste bietet Unternehmen einige einfache aber wirkungsvolle Anregungen, was es bei der Neu- oder Umgestaltung von Arbeitsumgebungen zu beachten gilt:

1. «Zone in or zone out»

Open Space ist nicht gleich Open Space. Unterteilen Sie die grossen Flächen in Zonen für unterschiedliche Tätigkeiten und sorgen Sie zum Beispiel durch den Einsatz unterschiedlicher Materialien für Abwechslung. Dabei sollten die Gestaltungsaspekte und die Identität des Unternehmens aufeinander abgestimmt sein. Also nicht möglichst viel und bunt zusammenwürfeln, denn das würde eher Ablenkung statt Abwechslung bedeuten. 

2. «Work goes digital – space goes natural»

Tageslicht, Pflanzen und natürliche Elemente sind Faktoren die Menschen als angenehm empfinden. Einen positiven, ausgleichenden Effekt, lässt sich auch dank Bildern oder Poster mit Naturmotiven erzeugen. Wird zudem mit Geräuschen gearbeitet, zum Beispiel in Ruheräumen, ist es wichtig, dass diese von den Nutzern reguliert werden können (Lautstärke etc.).

3. «The job needs to be done»

Stellen Sie unterschiedliche Raum- und Flächenangebote für unterschiedliche Nutzungen zur Verfügung: für konzentriertes Arbeiten, den Austausch, Meetings oder auch Rückzug. Um in grösseren und offenen Räumen den Eindruck von Beengtheit, Überfüllung oder Lärmbeeinträchtigung zu regulieren, ist es sinnvoll Sichtachsen mit flexiblen Schallelementen, Trennwänden oder auch grossen Pflanzen zu durchbrechen. Visuelle Abschirmung sorgt für einen angenehmeren Raumeindruck durch «Geschütztsein» und verbessert die psychologische Wirkung wesentlich.

4. «Activate your mind & body»

Im Hinblick auf Leistung, Zufriedenheit und Gesundheit der Mitarbeitenden ist die Investition in hochwertiges und ergonomisches Mobiliar unbedingt zu empfehlen. Personen, die viele Stunden am Stück im Büro arbeiten, sollten Arbeitsplätze mit Tageslicht und Sicht ins Freie haben. Neuerdings setzen manche auch auf Düfte. Allerdings sind die Vorlieben diesbezüglich so unterschiedlich, dass eher darauf verzichtet werden sollte. Gleiches gilt für Klänge und Musik. Vorsicht geboten ist auch bei Gerüchen durch das Zubereiten oder den Verzehr von Essen oder das Aufbewahren verschwitzter Sportkleidung am Arbeitsplatz.

5. «Think different»

Es gibt nicht DEN perfekten Arbeitsplatz. Wichtig für die Identifikation der Mitarbeitenden mit ihrem Arbeitsplatz sind individuelle Gestaltungsmöglichkeiten – zumindest in einem gewissen Rahmen oder an bestimmten Orten. Dies gilt entweder pro Arbeitsplatz oder noch besser für Teambereiche und kann beispielsweise aus Arbeitsmaterialien, Postern, Spielgeräten, Teamwalls, Fotoecken und Ähnlichem bestehen.

Fazit: Das Thema «Neue Arbeitswelten» bietet Unternehmen viele Möglichkeiten. Räumliche Veränderungen sind ein starkes Symbol von Veränderungsbereitschaft. Was dabei jedoch oftmals vergessen geht: Die Kultur verändert sich nicht «nur» aufgrund von neuen offenen Räumen. Soll es einen Kulturwandel geben, braucht es gleichzeitig Platz für Change-Management und die individuelle Entwicklung der Kompetenzen von Mitarbeitern und Führungskräfte.

Kommentieren 0 Kommentare HR Cosmos

Ilona Schönle verantwortet bei «Witzig The Office Company» die Unternehmenskommunikation. Sie hat Medienwirtschaft und Philosophie studiert und viele Jahre als Radiojournalistin gearbeitet. Durch ihre Passion für Yoga weiss sie, dass die gekonnte Mischung aus Balance und Bewegung, Anstrengung und Loslassen auch fürs Gesundbleiben bei der Arbeit eine zentrale Rolle spielen.

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Muriel Bouakaz ist Teil der Office Akademie bei «Witzig The Office Company». Ihre Ausbildung in Business Innovation ist geformt durch die Universität St.Gallen (HSG), FGV Sao Paulo und der Stanford Universität. Durch die eigene Erfahrung als Spitzenfussballerin weiss sie, was Teams zu Höchstleistungen befähigen kann und wendet gerne Gelerntes aus dem Sport im Unternehmenskontext an.

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