Flexibilität braucht Stabilität
So lautet das Jubiläumsmotto von swissstaffing. Alle möchten flexibler tätig sein, Arbeitnehmer wie Arbeitgeber. Doch Flexibilität ohne Stabilität ist nicht zielführend. Darum haben Personaldienstleister entsprechende Lösungen entwickelt.
Mit frischen Gesichtern lanciert swissstaffing zum 50-Jahre-Jubiläum eine gross angelegte Imagekampagne. (Bild: zVg)
Immer mehr Menschen arbeiten temporär. Allein 2017 nahmen die Einsatzstunden schweizweit um 5,8 Prozent zu und wurden von rund 340 000 Personen geleistet. Gründe dafür sind steigende Flexibilisierungswünsche im Arbeitsmarkt und die gesamtwirtschaftliche Entwicklung. Ein positives Signal für die Branche und ihren Verband swissstaffing, der dieses Jahr sein 50-jähriges Bestehen feiert. Das Jubiläumsjahr will swissstaffing nutzen, um Danke zu sagen, aber insbesondere auch, um die Temporärarbeit mit ihren Chancen und die Personaldienstleister mit ihren vielseitigen Angeboten ins Zentrum zu stellen.
Temporär arbeiten ist begehrt: Manche wollen nach einer Auszeit wieder in den Beruf einsteigen, andere möchten Job, Familie und Freizeit besser vereinen und nicht wenige suchen einen Zusatzverdienst während ihrer Aus- oder Weiterbildung. Damit wird diese Arbeitsform zusehends zu einem Integrations- und Beschäftigungs-motor. Denn nicht selten führt eine temporäre zu einer festen Anstellung mit Karriereaussichten.
Laufbahnen anbahnen
Schwer vermittelbare Menschen finden über Personaldienstleister zudem eher eine Stelle und bleiben auf dem Arbeitsmarkt, was den Sozialstaat entlastet. Temporärarbeitende sind nach ihrem Einsatz nachweislich besser für den Arbeitsmarkt gerüstet als zuvor. Laut der Studie «Die Temporärarbeit in der Schweiz 2014» von swissstaffing ist vor dem Stellenantritt fast die Hälfte der Personen in Ausbildung oder arbeitslos. Nach einem Temporäreinsatz bleiben vier von fünf Arbeitnehmern auf dem Arbeitsmarkt, wovon die Hälfte bereits innert Jahresfrist eine feste Stelle hat. Temporärjobs sind ein hervorragendes Sprungbrett in die Arbeitswelt.
Für Leute vom Fach
In den letzten beiden Dekaden hat die Temporärbranche einen enormen Wandel durchlaufen. Vermittelten die Temporärunternehmen früher vorwiegend geringqualifizierte Mitarbeitende, führten der Fachkräftemangel sowie ein steigendes wirtschaftliches und gesellschaftliches Flexibilitätsbedürfnis zu einer zunehmenden Qualifizierung der Branche. Heute sind 67 Prozent der Temporärarbeitenden als Fachkräfte in den Einsatzbetrieben tätig. Zudem schätzen vor allem Lehrabgänger, Spezialisten und Menschen, für die eine Festanstellung (noch) kein Thema ist, diese Arbeitsform – und das branchenübergreifend. Für vier von zehn Temporären passt dieses Modell besser zu ihrer Lebenssituation.
Denn Stabilität braucht Flexibilität
Flexible Arbeit ist heute aus der Wirtschaft kaum mehr wegzudenken. Allein in der Schweiz wurden letztes Jahr 175 Millionen temporäre Arbeitsstunden geleistet, was einem Anteil von rund 2,3 Prozent der Beschäftigten entspricht. Gerade für einheimische Firmen schafft Temporärarbeit eine Basis, um international wettbewerbsfähig zu bleiben, Vakanzen auch bei Fachkräftemangel oder saisonalen Schwankungen zu besetzen und neben steigenden Kosten auch zunehmenden Zeitdruck abzufedern – in jeder Branche und selbst im öffentlichen Sektor. Dringend benötigte Arbeitskräfte sind oft nur dank Personaldienstleistern zur richtigen Zeit am richtigen Ort, und Temporärstellen sind häufig Jobs, die es als feste Stellen nicht gäbe. Nur wenn Unternehmen in der Lage sind, Arbeitsspitzen oder krankheitsbedingte Ausfälle zu kompensieren, können sie auch gleich bleibende Leistungen garantieren.
Mehr als nur Vermittler
Die neuste Studie «Die Personaldienstleister 2018» von swissstaffing zeigt auf, dass sich die Unternehmen der Temporärbranche in den vergangenen 30 Jahren massiv verändert haben: von reinen Temporärunternehmen zu den heutigen Personaldienstleistern. Neue Berufsgruppen gestalteten auch die Angebote von Temporär-unternehmen um. Als Anbieter von umfangreichen HR-Services handeln und denken sie mehr denn je ganzheitlich, wie die Umfrage unter den swissstaffing-Mitgliedern ergab. Obwohl die grosse Mehrheit temporäre (98 Prozent der Mitglieder) und feste Stellen (88 Prozent der Mitglieder) vermittelt, haben sich mit 83 Prozent beziehungsweise 82 Prozent zwei neue Mischformen daraus etabliert: Dank «Try & Hire» kommen sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer drei Monate probeweise näher, bevor es zu einer fixen Anstellung kommt. Und mit «Payrolling» können Einsatzbetriebe ihre HR-Dienstleistungen an Temporärunternehmen auslagern – für einen Teil oder die ganze Belegschaft.
Zudem bieten etliche Mitglieder neu Dienstleistungen aus einer Hand. Dazu gehören anspruchsvolle HR-Services wie Headhunting ebenso wie die Begleitung entlassener Arbeitskräfte auf Stellensuche (Outplacement) oder die Unterstützung von Betrieben beim Rekrutieren über RPO und MSP. Doch auch die Gig-Economy und Crowdsourcing werfen ihre Schatten voraus: Bereits 16 Prozent der swissstaffing-Mitglieder betreiben eine eigene Online-Plattform, um kurzfristig Arbeitskräfte zu vermitteln.
Die Arbeitswelt im Umbruch
Flexibilität und Digitalisierung schaffen neue Aufgaben und bringen innovative Player ins Spiel, welche die bestehenden Gesetze und Sozialversicherungssysteme an ihre Grenzen bringen. Genau hier bietet swissstaffing dem Arbeitsmarkt mit den soliden Lösungen der Temporärbranche Hand für Rahmenbedingungen, die flexible Arbeit und soziale Sicherheit vereinen. Heute sind temporär Arbeitende dem GAV unterstellt, haben eine Pensionskasse und ausgezeichnete Weiterbildungsmöglichkeiten. Ein Beispiel dafür, dass Stabilität und Flexibilität Hand in Hand gehen können.
die-temporaerarbeit.ch
Mit einer Imagekampagne im Jubiläumsjahr fokussiert swissstaffing auf die Temporärarbeit und die Personaldienstleister. Das Herzstück, die mehrsprachige Website www.die-temporaerarbeit.ch, orientiert Interessierte multimedial rund um die vielseitigen Chancen und Möglichkeiten der Temporärarbeit, informiert über die Zukunft der Arbeit mit spannenden Thesen des Gottlieb Duttweiler Instituts (GDI) und zeigt die variablen Angebote von Personaldienstleistern sowie die Ursprünge der Temporärarbeit. Dahinter verbergen sich viele spannende Geschichten und interessante Fakten.