New Work bringt Elbharmonie zum Klingen
Wo sonst klassische Melodien die Ohren der besuchenden erfreuen, waren es am 20. Juni Ideen zur Arbeitswelt von Morgen, die durch die Hamburger Elbphilharmonie hallten. Ein Bericht über das New Work Experience 2022.
Eindrücklich: Die New Work Experience 2022 an der Hamburger Elbphilharmonie. (Bild: zvg)
«Früher war es dem Adel vorbehalten, das zu tun, was er wirklich will. Heute darf das jeder», fasste Philosoph und Autor Richard David Precht in seiner Eröffnungsrede zur fünften New Work Experience ein Hauptversprechen von New Work zusammen. 2000 Teilnehmende und mehr als 100 Rednerinnen und Redner fanden auf Einladung der New Work SE den Weg nach Hamburg und machten den Event zum grössten Anlass zur Zukunft der Arbeit im deutschsprachigen Raum. HR Today war als Medienpartner mit dabei.
Eine Topthema war die Rolle der Unternehmenskultur in unsicheren Zeiten. «Die Unternehmenskultur-Revolution ist in vollem Gange. Wir stehen in der Arbeitswelt vor einer Zeitenwende, bei der nur Unternehmen erfolgreich sind, welche die Beschäftigten finden, die kulturell zu ihnen passen», betonte Petra von Strombeck, CEO der Gastgeberin New Work SE. Der Führung kommt dabei eine besondere Rolle zu: «Beschäftigte wollen heute mehr denn je mitbestimmen. Niemand will mehr gesagt bekommen, was er oder sie zu tun hat», sagte Nina Zimmermann, CEO der New-Work-Tochter Kununu mit Blick auf die veränderten Ansprüche der Arbeitnehmenden.
Auch die Nachwirkungen der zwei Corona Jahre sorgten für Gesprächsstoff. Wie nachhaltig hat die Pandemie unsere Arbeitswelt geprägt? Von einem eigentlichen Corona-Kulturschock sprach die Anthropologin Jitske Kramer: «Die Arbeit hat durch Corona das Bürogebäude verlassen. In der Beziehung zwischen Arbeitgebenden und Beschäftigten muss das Fundament neu gelegt werden.»
Bei der Frage, wie viel «New» tatsächlich in New Work steckt, gingen die Meinungen auseinander. Unaufgeregt kommentierte Trigema-Chef und -Inhaber Wolfgang Grupp die aktuelle Debatte: «New Work ist eigentlich eine Selbstverständlichkeit – nur verstehe ich darunter etwas anderes. Unternehmen müssen sich seit jeher verändern. Sonst sind sie in Zukunft nicht erfolgreich.» Deutlich fundamentaler beschrieb Richard David Precht den Wandel, als er vom Ende der Arbeit, wie wir sie kannten, sprach und den Übergang von einer Arbeits- zur Sinngesellschaft skizzierte.
Nebst zahlreichen Denkanstössen bot die New Work Experience viele Möglichkeiten zum Netzwerken und Austauschen. Und natürlich durfte in der Elbphilharmonie die musikalische Untermalung nicht fehlen, die von verschiedenen Live-Acts beigesteuert wurde.