Checkliste

So überzeugt man Mitarbeitende, im Unternehmen zu bleiben

Erfahren oder spüren Führungskräfte, dass ein Leistungsträger das Unternehmen verlassen könnte, ist es Zeit für ein Bleibegespräch. Die besten Tipps für die wichtige Unterhaltung.

 

Deuten Warnsignale darauf hin, dass ein wichtiger Mitarbeitender kündigen möchte, sollte sein Chef oder Vorgesetzter ein Bleibegespräch mit ihm führen. Dabei geht es unter anderem darum, herauszufinden, ob die Vermutung richtig ist, wie sich die Arbeitnehmerin oder der Arbeitnehmer mental vom Unternehmen entfernt hat und ob die Person umgestimmt werden kann. Diese Tipps helfen dabei:

1. Zum Bleibegespräch einladen

Sprechen Sie die Einladung zu einem Bleibegespräch nie beiläufig aus. Bitten Sie den betroffenen Mitarbeitenden möglichst unter vier Augen um ein persönliches Gespräch. Nennen Sie als Grund etwas, das nicht schlimm ist, aber doch in Ruhe besprochen werden sollte. Fragen Sie sich vor dem Gespräch zum Beispiel, welches die Gründe für die Wechselabsichten sind, oder ob gar Ihr eigenes Vorgesetztenverhalten dazu geführt hat. Führen Sie das Bleibegespräch an einem ruhigen Ort, an dem sich das Gegenüber wohl fühlt, und nehmen Sie sich genügend Zeit.

2. Mit Ich-Botschaften ins Gespräch einsteigen

Teilen Sie zu Beginn des Gesprächs dem Mitarbeitenden Ihre Gedanken und Befürchtungen mit. Denn er kennt den Gesprächsanlass ja noch nicht. Vermeiden Sie lange Vorreden, kommen Sie gleich zum Thema. Steigen Sie mit einer Ich-Aussage in das Gespräch ein. Zum Beispiel: «Ich hatte in jüngster Zeit den Eindruck, dass Sie sich zurückziehen. Deshalb befürchte ich, dass Sie sich mental von uns verabschieden.» Oder: «Unser Unternehmen ist zurzeit in einem Umbruch. Deshalb befürchte ich, dass Sie den Eindruck haben könnten, Ihr Arbeitsplatz sei unsicher und sich nach einer Job-Alternative umschauen.» Äussern Sie danach Ihr Bedauern, falls Ihre Befürchtungen zutreffen.

3. Voraussetzungen für ein Umdenken ausloten

Hören Sie sich die Beschwerden ruhig an und zeigen Sie Verständnis für möglichen Unmut. Versuchen Sie danach, das Gespräch in ein ruhigeres Fahrwasser zu lenken – unter anderem indem Sie Ihrem Gegenüber Ihre Wertschätzung signalisieren. Danach sollten Sie versuchen, gemeinsam mit dem Mitarbeitenden herauszufinden, unter welchen Voraussetzungen er sich vorstellen könnte, dem Unternehmen treu zu bleiben und inwieweit diese Bedingungen erfüllbar sind.

4. Folgetermin vereinbaren

Eine Einigung zu erzielen, ist während eines Gesprächs oft nicht möglich. Lassen Sie zunächst am Ende des Gesprächs das positive Gesprächsergebnis schriftlich festhalten. Vereinbaren Sie danach einen neuen Termin für ein Abschlussgespräch.

Kommentieren 0 Kommentare HR Cosmos

Nikola Doll arbeitet als Business-Coach insbesondere für Klein- und Mittelunternehmen. doll-coaching.de

 

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Klaus Doll ist Inhaber der Klaus Doll Organisationsberatung. doll-beratung.de

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