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Strategie macht Employer Branding: 8 Tipps

Wenn Mitarbeiter Unternehmen gut finden, dann liegt das an der Strategie – das zumindest sagen 46’000 Personen. Sie haben die Mitarbeiterbefragung des Swiss Arbeitgeber Award ausgefüllt. Und sie haben wohl recht. Strategie ist wichtiger als Lohn, wenn es um die Zufriedenheit der Mitarbeitenden geht. Hier die wichtigsten acht Tipps im Umgang mit Strategie.

Strategie? Strategie ist doch, wenn in der Geschäftsleitung für drei Monate Hektik ausbricht. Das ist, wenn der Maileingang durch megaschwere Powerpoints in Vierpunktschrift verstopft wird. Das ist, wenn die Consultants in schwarzen Anzügen abends um sieben durch die Gänge rauschen. Strategie ist, wenn der CEO vor versammelter Belegschaft eine Präsentation macht, die niemand versteht.

Es geht aber auch anders:

1. Strategie muss man verstehen

Einleuchtend soll sie sein und nachvollziehbar. Die Ziele klar. Eine Vision mit inspirierender Ambition und maximal fünf klare Stossrichtungen. Verständlich für jeden Mitarbeiter. Super wenn die Strategie einfach zu merken ist: Umsatz verdoppeln, Weltmeister werden im Kundendienst, 80 Prozent digitale Prozesse und Kosten im Griff.

2. Strategie ist Storytelling ...

... und Strategie ist auch Marketing. Die Strategie ist ja das Programm, nachdem die Firma tanzt. Da braucht es nicht nur eine fundierte Analyse und ambitionierte Schlüsselzahlen – es braucht eine gute Verpackung. Der CEO ist auch gegenüber den Mitarbeitenden der oberste Verkäufer. Hier: Ein aktuelles Beispiel von Ringier.

3. Strategie muss man sehen


Strategie gehört auf Plakate, auf Screensaver und in jedes Meeting. Als Reminder, Mutmacher und Ansporn. Dazu gehören Sticker, T-Shirts und anderes Merchandising als Transportmittel. Wie hiess es so schön bei Barack Obama? «Yes we can!»

4. Strategie hat mit meiner Arbeit zu tun


Jeder Mitarbeitende ist fähig, einen direkten Bezug zwischen seiner Arbeit und der Strategie herzustellen. Das schönste Beispiel? Als Präsident Kennedy das Mondlande-Programm lancierte, war er oft auf Besuch im Raumfahrt Center der NASA. Dabei stiess er eines Tages auf einen Angestellten, der gerade mit einem Besen den Hof sauber machte. Er fragte ihn, was seine Aufgabe sei. «Ich bringe einen Mann auf den Mond», antwortete er.

5. Strategie ist ein Wegweiser

Eine gute Strategie gibt Orientierung. Strategie gibt der Unternehmung Sinn. Den Mitarbeitenden gibt Strategie geistigen Halt: Ich weiss, wo ich hingehöre, ich kenne meine Aufgabe und ich weiss, weshalb ich am Morgen aufstehe.

6. Strategie geht alle an


Jeder Mitarbeitende kann einen Beitrag zur Gestaltung der Strategie leisten. Das ist nicht Basisdemokratie und Wunschkonzert. Es geht darum die Mitarbeitenden einzubinden, sie abzuholen. Eine Strategie, die im stillen Kämmerlein geschrieben wird, hat es immer schwer. Und viele gute Ideen zur Entwicklung des Unternehmens können auch von der Belegschaft kommen. Sie ist nahe beim Kunden und kennt die Möglichkeiten der Organisation.

7. Strategie macht Konsequenzen


Strategie ist nicht eine Übung für den Verwaltungsrat. Wer Strategie lebt, hat klare Prioritäten, ein aufgeräumtes und sauber priorisiertes Projekt-Portfolio. Dieses ist für alle Mitarbeitenden einsehbar. Fortschritt muss für alle transparent sein.

8. Strategie lebt


In der Erarbeitung und Umsetzung von Strategie findet gerade ein grosser Wandel statt. Viele Unternehmen stellen fest, dass statische Programme, die alle zwei bis drei Jahre festgelegt werden, schlecht funktionieren. Strategie als Wegweiser muss flexibler werden. Zwingt uns der Markt zu Umwegen, dann passen wir die Stossrichtungen etwas an. Sind Abkürzungen möglich, dann nehmen wir sie. Wir haben keine Angst, uns das einzugestehen. Instrumente dazu finden Sie hier.

Fazit:


Strategie ist der Schrittmacher der Organisation. Schaffen wir es, dass sich unsere Mitarbeitenden damit identifizieren? Hier steckt eine unheimliche Kraft. Die 46’000 Mitarbeitenden, die sich entsprechend äusserten, haben recht. Wir müssen der Organisation helfen Strategie besser unter die Leute zu bringen. Es lohnt sich.

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Christoph Jordi war Marketing-Chef der Winterthur Versicherungsgruppe und Kadermitglied des AXA-Konzerns in Paris. 
Als Gründer der Beratungsfirma «Dodifferent» entwickelte 
er den neuen Kurs zum «Certified Employer Branding Expert SIB». dodifferent.com

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