Beschäftigung von Menschen mit Behinderung: Idealvorstellung und Realität noch weit auseinander
Knapp zwei Drittel der Arbeitgeber können sich vorstellen, in ihrem Betrieb Mitarbeitende mit einer Behinderung einzustellen. In der Praxis braucht es jedoch noch einen Effort.
Anfang 2012 führte das Bundesamt für Sozialversicherungen (BSV) eine Befragung unter Arbeitgebern zur Wahrnehmung der IV durch. Gut 1400 repräsentativ zusammengestellte Betriebe wurden dabei durch das Institut -Demoscope im Auftrag des BSV befragt. Bei der Mehrheit der befragten HR-Verantwortlichen und Unternehmensleitenden geniesst die IV ein positives Image im Sinne einer Partnerin und Unterstützerin und als kompetente Anlaufstelle, die allerdings vereinzelt auch als kompliziert wahrgenommen wird.
Damit die IV ihre Integrationsziele erreichen kann, braucht es neben neuen Instrumenten, wie sie seit diesem Jahr zur Ver-fügung stehen, auch – und vor allem – die Bereitschaft der Arbeitgeber, vermehrt Mitarbeitende mit einer Behinderung einzustellen. Gemäss der Umfrage sind rund zwei Drittel der Betriebe grundsätzlich bereit dazu. Zusätzlich wurde nach konkreten Integrationsbemühungen gefragt. Knapp die Hälfte der Befragten gibt an, in den letzten drei Jahren Mitarbeitende weiterbeschäftigt zu haben, wenn diese durch Krankheit oder Unfall in ihrer Leistung eingeschränkt worden sind (siehe Grafik 1). Schwieriger ist die Situation bei der Neuanstellung von handicapierten Mitarbeitenden: Lediglich rund ein Viertel der Betriebe können hier Erfahrungen aus den letzten drei Jahren vorweisen (Grafik 2).