Wer in der Schweiz Personal rekrutiert, setzt auf Online-Inserate oder auf Kampagnen im World Wide Web. In stetig kleinerem Umfang kommen auch Anzeigen in Zeitungen und Fachzeitschriften zum Zug. Letztere besonders bei der Rekrutierung von höheren Kadern, wie eine Studie belegt.
Video - der dritte Recruitingchannel
An der Schwelle zum Durchbruch und damit zur Normalität befindet sich auch der dritte Recruitingchannel: die Personalsuche, optimiert für User mobiler Endgeräte wie Smartphones oder Tablets.
Es hat sich in der HR-Szene herumgesprochen, dass mobile Recruiting massentauglich und damit salonfähig geworden ist. Online Recruiting ist allerdings noch verhältnismässig zahm, werden die vielfältigen Möglichkeiten des Mediums doch nur selten in voller Bandbreite ausgenutzt. Online- und Mobile-Inserate sind oft der elektronische, statische Abklatsch von Printkampagnen. Bestenfalls sind Inhalte wie PDF etc. für die mobile Betrachtung optimiert.
Jobinserate als PDF's fürs Smartphone sind nett - aber nicht zielführend
Das reicht nicht mehr, meint einer, der es wissen muss. Für Jörg Buckmann, Personalchef der Verkehrsbetriebe Zürich, ist die Zeit «langweiliger PDF-Inserate» abgelaufen. «Bei den VBZ setzen wir seit einiger Zeit konsequent auf Bewegtbilder, also auf Videos. Das ist einfach, logisch im Sinne des Mediums und der Zielgruppe und so auch sympathisch». Tatsächlich werde die VBZ-Masche bereits von weiteren Unternehmen kopiert und auch Chefinnen und Chefs anderer Unternehmen wenden sich in Videos an potentielle Angestellte.
«Ich persönlich bin überzeugt, dass ein gut gemachtes Video, sprich ein unterhaltsames und informatives Job-Video, den Bewerbungsentscheid positiv im Sinne des Stellenanbieters beeinflussen kann», schreibt Buckmann sinngemäss in seinem aktuellen Blogeintrag. Er befasst sich dort mit der Thematik Bewegtbilder im Personalmarketing. Er vertritt die von Wissenschaftlern mit Studien unterfütterte These, dass Filme, also bewegte Inserate, länger im Bewusstsein des Angesprochenen bleiben als andere Werbevarianten. Botschaften von Mensch zu Mensch wirkten glaubwürdig und authentisch. Zwei Eigenschaften, die die zwar vollständigen aber kaum emotionalen Aufzählungen in Print- und Online-Inseraten nicht hätten.
Für Buckmann ist es deshalb nicht nachvollziehbar, weshalb Jobvideos nicht längst massenhaft zur Anwendung im gewöhnlichen Recruiting kommen. «90 Prozent der Zielgruppe, also erwerbstätige Arbeitnehmer in der Schweiz, surfen heute regelmässig auch mobil im Internet.» Auffällig sei dabei die Beliebtheit der sozialen Movieplattform Youtube.com.