Wie beurteilen Sie die Zukunft der HR-Berufsprüfung? Was wird sich - vielleicht auch aufgrund des laufenden Projektes - ändern?
Wir werden sicher neue Themen einbauen und uns auch fragen, ob wir künftig mit IT-Unterstützung, also zum Beispiel webbasiert prüfen. Die Geprüften sind es einfach nicht mehr gewohnt, mehrere Stunden mit der Hand zu schreiben. Das ist aber wohl vor allem bei Wissensfragen auf Zertifikatsstufe möglich. Zentral werden jedoch sicher die Ergebnisse der Berufsfeldanalyse sein, welche die ZHAW im Moment in unserem Auftrag durchführt. So können wir erfahren, was Management, Führungskräfte und Mitarbeitende von einer HR-Fachperson erwarten. Aufgrund dieser Erkenntnisse wissen wir, wie sich das Berufsfeld verändert und können die Prüfungen anpassen und nach Bedarf neu ausrichten.
Wird sich das Berufsbild der HR-Professionals in den nächsten Jahren dramatisch ändern?
Sicher nicht dramatisch. Es wird sich jedoch wie gesagt den neuen Gegebenheiten anpassen müssen.
Warum halten Sie den Fachausweis für so attraktiv?
Berufsprüfung und Höhere Fachprüfung sind keine Ausweise über Wissen, das ausschliesslich in Lehrgängen und Kursen erworben wurde. Die Erfahrung hat gezeigt, dass praktische Erfahrungen nötig sind, um die Prüfung zu bestehen. Daher ist qualifizierte HR-Praxis auch eine wichtige Anforderung für die Prüfungszulassung.
Umfrage unter Absolventen der Berufsprüfung
Im 2011 hat der Trägerverein der eidg. HR-Berufsprüfung unter den Absolventen der Jahre 2009/10 eine Umfrage lanciert. 631 erfolgreiche Absolventen antworteten. Die wichtigsten Zahlen im Überblick:
- 80 Prozent der Absolventen sind Frauen, 20 Prozent Männer
- über 70 Prozent sind älter als 30 Jahre
- 13 Prozent haben einen Hochschulabschluss
- Ein knappes Viertel hat nach der Prüfung das Unternehmen gewechselt
- 20 Prozent haben im gleichen Unternehmen die Stelle gewechselt
- 85 Prozent sind in einem betrieblichen HR tätig, gut 5 Prozent je in einem RAV oder einer privaten Personalberatung
- 50 Prozent gaben an mit dem Fachausweis bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu haben, bei 43 Prozent hat sich dementsprechend der Lohn verbessert
Video zum Thema «Arbeiten im HR-Business»