Datenbasiertes HR ist noch nicht etabliert
HR Analytics ist in der Schweiz bereits weitverbreitet, doch es gibt noch Luft nach oben. Dies zeigt die neuste Trendstudie der Hochschule für Wirtschaft FHNW und von HR Today, die Ende September präsentiert wurde.
Ellenor Hunn präsentiert die Ergebnisse der FHNW Trendstudie, die in Zusammenarbeit mit HR Today entstand. (Bild: zVg)
Das Institut für Personalmanagement und Organisation der Hochschule für Wirtschaft FHNW führt zusammen mit HR Today jährliche Trendstudien zu aktuellen HR-Themen durch. Am 28. September wurde in der Aula der FHNW in Olten die jüngste unter dem Titel «Daten im HR nutzen – nur ein Blick in den Rückspiegel oder ‹Data-driven›?» einem interessierten Publikum präsentiert. Nach der Begrüssung durch Institutsleiterin Martina Zölch und HR Today-Chefredaktor Daniel Thüler führten die wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen Timna Rother und Ellenor Hunn durch den Ergebnisbericht. Der zuständige Professor Michael Sitte leitete zudem eine spannende Podiumsdiskussion zum Thema.
Wie die Studie aufzeigt, ist HR Analytics in den Schweizer Organisationen zwar angekommen – in der Umfrage gaben rund 73 Prozent an, dass sie mithilfe von personalrelevanten Daten zielgerichtete Auswertungen durchführen. 17 Prozent tun das jedoch nicht, während 10 Prozent eine Einführung planen. Allerdings ist die Wahrscheinlichkeit, dass HR Analytics eingesetzt wird, bei Grossfirmen 6,2-mal höher als bei KMU. Weiter zeigte sich, dass die Möglichkeiten von «Data-driven HR» längst nicht ausgeschöpft werden: Zwar nutzen 59 Prozent der Befragten personalrelevante Daten nicht nur für einen deskriptiven Blick auf die Vergangenheit und die Gegenwart (Reporting/Controlling), sondern auch diagnostisch, um Zustände und Entwicklungen in ihrer Organisation besser verstehen zu können. Jedoch verwenden bloss 37 Prozent HR Analytics, um zukünftige Entwicklungen abschätzen zu können. Ebenfalls nutzt nur rund die Hälfte personalrelevante Daten, um konkrete Massnahmen abzuleiten. Bei beiden Punkten besteht noch grosses Potenzial.
Bei der Diskussion gaben Herbert Burri, Leiter HR-Datenanalyse bei der Schweizerischen Post, Tamara McBride, People Insights and Analytics Manager bei Syngenta, Philipp Heller, Head of Reward & People Analytics bei PwC, Melanie Wagner, Senior Director People Attraction, Retention & Analytics bei Sunrise, sowie Merlin Meinhold, Geschäftsleitungsmitglied bei HR Stadt Zürich, Auskunft, wie und weshalb HR Analytics in ihren Organisationen angewendet wird. Zudem diskutierten sie darüber, wie wichtig es ist, die interne Akzeptanz sicherzustellen, beispielsweise indem die Stakeholder aus dem Business bereits bei der Fragestellung einbezogen werden, und auch, dass das HR entsprechend befähigt wird.
Erhalten Sie hier einen vertieften Einblick in die Trendstudie der FHNW und von HR Today.