Checkliste

Den passenden Coach finden. Doch wie?

Soll ich eine Umschulung beginnen? Den Schritt in die Selbstständigkeit wagen? Hat das Unternehmen, für das ich umziehe, in fünf Jahren noch Arbeit für mich? Es gibt berufliche Situationen, in denen wir und unser Umfeld uns nicht mehr helfen können. Dann bietet es sich an, einen Coach zu engagieren. Doch welchen? Denn inzwischen gibt es gefühlt an jeder Strassenecke Coaches ihre Dienste anbieten. Diese zehn Tipps helfen Ihnen bei der Auswahl.

  1. Überlegen Sie sich zunächst, auf welche Fragen Sie überhaupt eine Antwort suchen. Und weshalb Sie selbst keine Antwort darauf finden oder keine Entscheidung fällen können. Hieraus können Sie ableiten, welche Kenntnisse und Erfahrungen «Ihr» Coach haben sollte.
  2. Coach ist kein geschützter Beruf. Jeder darf sich so nennen. Lassen Sie sich deshalb von den Coaches, die Sie in Betracht ziehen, einen Lebenslauf zeigen, aus dem hervorgeht, welche Ausbildungen die Person durchlaufen und welche Lebens-/Berufserfahrung sie gesammelt hat.
  3. Holen Sie mehrere Angebote ein und vergleichen Sie diese – jedoch nicht nur preislich. Achten Sie auch darauf, welches Selbstverständnis der Coach hat. Stellt er zum Beispiel als «reiner» Coach zielführende Fragen oder schlüpft er bei Bedarf auch mal in die Rolle eines Trainers, der einen fachlichen Input gibt, oder in die eines Beraters, der einen Lösungsvorschlag unterbreitet, um das Coaching-Ziel zu erreichen.
  4. Fragen Sie den Coach nach Referenzen – auch um zu checken, wie diskret er ist. Denn Vertraulichkeit ist Grundvoraussetzung. Deshalb können Coaches in der Regel keine Referenzen von Privatpersonen nennen. Anders sieht es bezogen auf die Unternehmen aus, für die sie arbeiten.
  5. Ein guter Coach hilft Ihnen, sich zu entscheiden. Ausserdem begleitet er Sie beim Umsetzen der Entscheide. Deshalb sind gute Coachs spezialisiert – zum Beispiel auf die Beratung bei beruflichen oder unternehmerischen Fragen. Vorsicht bei Coaches, die behaupten, bei allen Problemlagen gleich fit zu sein.
  6. Bestehen Sie auf ein Vorgespräch, bei dem Ihnen der Coach sein Vorgehen erklärt. Seriöse Coachs arbeiten transparent und können Ihnen ihre Arbeitsweise erläutern.
  7. Fragen Sie den Coach auch, wo für ihn die Unterschiede zwischen Therapie und Coaching sowie einer (fachlichen) Beratung liegen. Ein professioneller Coach hat hierzu einen Standpunkt.
  8. Vertrauen Sie auf Ihr Gefühl. Wenn Sie im Vorgespräch das Gefühl haben, «die Chemie stimmt nicht», sollten Sie sich einen anderen suchen.
  9. Vereinbaren Sie mit Ihrem Coach schriftlich, wie oft, wie lange und in welchem zeitlichen Abstand Sie sich treffen. Klären Sie mit ihm zudem, inwieweit er Ihnen bei akuten Fragen auch zwischen den Coaching-Sitzungen – zum Beispiel via Telefon oder online – als Ansprechpartner zur Verfügung steht.
  10. Vereinbaren Sie mit ihm auch, bis wann Ihr «Problem» gelöst sein sollte, denn ein Coaching ist stets zeitlich begrenzt.

Ein Coach löst Ihre Probleme nicht stellvertretend für Sie und ist auch kein Therapeut. Er hilft Ihnen nicht, Probleme zu lösen, deren Wurzeln in Ihrer Persönlichkeit liegen. Er unterstützt Sie vielmehr in einer Entscheidungssituation dabei, das scheinbar unauflösbare Knäuel von sich teils widersprechenden Interessen, Bedürfnissen, Einschätzungen usw. zu entwirren, so dass sich Ihnen neue (Handlungs-)Perspektiven eröffnen und wieder entscheidungsfähig sind. Ausserdem hilft er Ihnen, einen möglichen Weg zu Ihrem Ziel zu entwerfen.

Kommentieren 0 Kommentare HR Cosmos

Dr. Beate Schütz arbeitet als Coach für Personen und Organisationen. Sie ist darauf spezialisiert, Menschen in privaten und beruflichen Neuorientierungs- und Umbruchsituationen zu unterstützen und zu begleiten.

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