HR-Leiterin Heile Welt und CEO Gross treffen sich, um über die Zukunft von Hans bei der EGO AG zu sprechen. Da Marketingleiter Felix Dreamer in den letzten Monaten weniger engagiert erschien und darüber hinaus öfters kränkelte, möchte man Hans gerne als Backup in der Marketingabteilung einsetzen. Gross und Heile Welt beschliessen, ihn zum stellvertretenden Marketingleiter zu ernennen.
Hans wird von Gudrun Heile Welt zu einem Gespräch eingeladen. Er solle sich keine Sorgen machen, beruhigt sie ihn. Es handle sich um positive Nachrichten.
In der Nacht vor dem Termin mit der HR-Chefin und dem CEO kann Hans nicht schlafen. Ob er seinen Träumen nun ein Stück näher kommt? Das Gespräch bringt ihm Klarheit. Alexander Gross und Gudrun Heile Welt streichen Hans sage und schreibe 30 Minuten lang Honig um den Mund: Er sei ein toller und zuverlässiger Mitarbeiter, sie seien so stolz, ihn in ihren Reihen zu wissen und danken ihm dafür, dass er das Unternehmen gerettet hat.
Hans Gesicht glüht vor Stolz: Er kann ihr Angebot kaum abwarten. Heile Welt und Gross machen ihm die neue Position schmackhaft. Hans werde stellvertretender Marketingleiter und habe damit die Führungsverantwortung von zwölf Mitarbeitern. Das sei der Start zu einer grossen Karriere im Hause EGO. Er könne sofort anfangen. Solange Felix Dreamer nicht zurück sei, habe er die volle Verantwortung für die Marketingabteilung.
Hans kann sein Glück kaum fassen. Ohne zu fragen, wird er einfach befördert! Vom Handlanger zum stellvertretenden Marketingleiter! Welche Karriere – in nur zwei Jahren! Gudrun Heile Welt und Alexander Gross blicken ihn nach ihren Ausführungen mit erwartungsvollen Augen an.
Doch Hans zögert. Von einer höheren Entschädigung war nicht gesprochen worden. Hatte er etwa den Passus für ein angepasstes Gehalts verpasst? Scheu fragt er, wie sich der Karrieresprung denn auf sein bescheidenes Gehalt auswirken werde. Verlegenheit macht sich breit...
Nach einigen Sekunden der Stille holt Alexander Gross aus. Er betont, dass die Beförderung für Hans eine Riesenchance sei und für die Firma ein grosses Risiko bedeute. In einem Jahr wüssten beide Parteien mehr und dann könne man in die Gehaltsverhandlungen einsteigen. Das sei garantiert.
Hans fällt aus allen Wolken. Er soll eine neue Verantwortung übernehmen, zwölf Mitarbeitende führen und dafür finanziell weiterhin auf dem Niveau eines «Handlangers» bleiben. Das schlägt dem Fass den Boden aus. Erzürnt und patzig stellt er die Frage, was passiere, wenn er das Angebot nicht annehme. Dann, antwortet Gross schlagfertig, wäre das das Ende seiner Karriere bei der EGO AG. Er werde sein Leben lang Zuarbeiter bleiben.
Duckmaus und Gross steigern sich in ihre Wut: Sie schreien sich an. Unflätige Worte fallen. Hans ist völlig überrascht, dass er diese überhaupt in seinem Wortschatz hat. Wahrscheinlich hat er einfach zu viel geschluckt. Gudrun Heile Welt versucht zu schlichten. Das ist für die harmoniebedürftige HR-Frau zu viel. Sie wirft sich zwischen die beiden und entscheidet, sie sollen eine Nacht darüber schlafen.
Doch auch das zweite Treffen am folgenden Morgen bringt keinen Verhandlungsdurchbruch. Gross und Duckmaus beharren auf ihren Standpunkten. Hans entscheidet sich, zu seinem alten Job zurückzukehren und seinen Arbeitseinsatz zu minimieren. Alexander Gross droht ihm darauf, dass er bei der EGO AG auf keinen grünen Zweig mehr komme. Gudrun Heile Welt dagegen ist irgendwie froh über diese Entscheidung. Schliesslich wäre es ihre Aufgabe gewesen, Felix Dreamer über seinen neuen Stellvertreter zu informieren.
Gross, Heile Welt und Duckmaus gehen sich in den folgenden Wochen aus dem Weg. Hans macht Dienst nach Vorschrift und weigert sich lautstark, verantwortungsvolle Projekte, die Überstunden implizieren, anzunehmen. Er schaut sich auf dem Arbeitsmarkt nach einer neuen Stelle um.
Wie hätte man es besser lösen können?
- Rentabilität ist gut, doch am Ende sind die Mitarbeitenden der Motor und die Seele eines jeden Unternehmens.
- Wertschätzung zeigt sich über die Wahrnehmung jeder einzelnen Person im Unternehmen. Etwa dadurch, dass jeder regelmässig Feedback bekommt sowie eine angemessene Bezahlung.
- Man muss den Dingen die Zeit geben, die sie brauchen, und Hauruck-Aktionen vermeiden.
- Alle Betroffenen ins Boot holen. Herr Dreamer hätte nach Absprache mit Frau Heile Welt vor Herrn Duckmaus informiert werden müssen.