Die Macht des Unterbewusstseins: Teil 9
Mit der «Mesmerize it»-Technik lassen sich alte Muster lösen und durch neue, positive ersetzen. Wie das geht, erläutert die «Expertin für Menschenkenntnis», Tatjana Strobel, in unserer Online-Serie. Im neunten Teil geht es um Trance im Gesundheitsmanagement.
Pro Jahr fällt der Schweizer Arbeitnehmer acht bis zwölf Tage krankheitsbedingt aus, Tendenz steigend! Bei ca. drei Millionen Vollzeitarbeitsstellen bedeutet dies ein finanzieller Schaden von rund 24 Milliarden Franken.
Die Gründe für die Zunahme der Krankheitsraten sind vielfältig, liegen unter anderem daran dass sich der Arbeitsmarkt und die Erwartungshaltung der Arbeitgeber verändert haben. Zeit- und Leistungsdruck nehmen zu, ebenso die Internationalisierung, die Aufgabenvielfalt. Oft herrscht ein harscher, gefühlloser Umgangston, vor allem in grossen Betrieben, es kommt zu Konflikten im Teamumfeld. Durch diese externen Stressfaktoren wird die Belastbarkeit der Mitarbeiter täglich immer wieder aufs Neue auf die Probe gestellt.
Der psychische Beanspruchungsgrad einer Person ist absolut individuell und beispielsweise mit dem Stemmen einer 30-Kilo-Hantel vergleichbar. Dem einen fällt es leicht, diese Hantel 20 bis 30 mal zu stemmen, dem anderen sind selbst 20 Kilogramm zu schwer. Genauso spielen bei der Bewältigung von Stress psychische Voraussetzungen, eigene Ressourcen, die eigenen Fähigkeiten und Talente eine wichtige Rolle. Wer beispielsweise eine hohe Selbstwirksamkeitserwartung, ein hohes Grundvertrauen in sich und andere, eine insgesamt positive Lebenseinstellung sowie realistische Ziele und Erwartungen besitzt, hat eine weitaus bessere psychische Ausgangsposition für die Bewältigung von Stress als eine Person mit Selbstzweifeln, Unsicherheit, Misstrauen und Vorsicht gegenüber anderen Menschen und überzogenen Erwartungen und Ansprüchen.
Die positiven Fähigkeiten lassen sich im entspannten Trancezustand herbeiführen, bzw. Blockaden, negative Denkweisen in einer individuellen «Mesmerize it»-Therapie lösen. Wer lernt, auf seine innere Stimme zu hören, sich mit seinem Unterbewusstsein zu verbinden, sich seiner Selbstwirksamkeit klar zu werden, wird äusseren Stressoren kühl gegenübertreten und damit seine Abwehrkräfte und Zufriedenheit stärken.
Den Trancezustand, welcher täglich mehrfach vorkommt (Zwischenstep zwischen Schlafen und Wachsein, bei Tagträumen, langen Autofahrten), können Sie ab sofort nutzen, um Energie zu tanken, sich innerlich zu beruhigen, gelassen und ausgeruht zu sein. Diese Zeitabschnitte können Sie für untenstehende positive Suggestionen nutzen. Durch den Trancezustand haben Sie die Möglichkeit des direkten Zugriffs auf Ihr Unterbewusstsein, und damit den Schlüssel zur Veränderung in der Hand. Lassen Sie genau in dieser Trancephase eine Suggestion immer wieder in Ihrem Kopf rotieren. Sagen Sie sich zehn- bis zwanzig Mal:
- Ich bin völlig ruhig und gelassen
- Täglich übe ich mit Leichtigkeit und verinnerliche es
- Ich bin morgens sehr fit und voller Energie
- Am Ende des Tages bin ich voller Energie und Vitalität
- Ich bin entspannt und strahle eine innere Ruhe aus
- Ich strotze vor Lebenskraft und Energie
- Nacht für Nacht schlafe ich tief und fest und wache ausgeruht und gutgelaunt auf
- Konflikte und Schwierigkeiten löse ich ruhig und gelassen
- Die Vergangenheit ist vorbei, ich schaue positiv und selbstsicher in die Zukunft
- Ich habe eine starke, gesunde, positive Einstellung zu mir selbst
- Ich liebe das Leben und freue mich auf jeden neuen Tag
- Ich bestimme, was mich stresst und was nicht
Um den Alltag zudem erfolgreich zu meistern, können Sie die sogenannte «Coping»-Strategien (cope = etwas bewältigen, zurechtkommen, mit etwas fertigwerden) nutzen. Studien belegen, dass Menschen ihre individuelle Fähigkeit zur Bewältigung von Stress verbessern können, wenn sie sich über ihre Selbstwirksamkeit bewusst sind.
Die äusseren Stressoren können Sie ausschalten, wenn Sie:
- Konflikte gezielt und sachlich ansprechen, gemeinsame Lösungen finden
- Arbeitsüberlastung sofort Ihrem Vorgesetzten melden und um Umverteilung bitten
- ungerechtfertigte Kritik zurückzuweisen
- konstruktives Feedback zur eigenen Arbeit einfordern
- bei unklaren Aufgaben oder widersprüchlichen Zielen ein klärendes Gespräch führen
- enge Deadlines sofort ansprechen
- bei fehlendem Know-how entsprechende Unterstützung durch erfahrene Kollegen suchen
- bei ständigen Unterbrechungen der Arbeit geschützte Zeitfenster einräumen, und diese klar kommunizieren. In dieser Zeit konzentrieren Sie sich ganz auf Ihre Aufgabe, ohne ablenkende Telefonate oder Mails.
Ich wünsche Ihnen ganz viel Erfolg bei der Umsetzung der Coping-Strategien sowie Ihren Suggestionen. Sie werden sehen, wenn Sie mehr auf sich achten, Stressoren ausschalten, werden Sie gelassener, zufriedener und gesünder. Gerne können Sie die Regeln sofort in Ihr Unternehmen einbringen, um die Mitarbeiterzufriedenheit zu stärken.
Herzliche Grüsse
Tatjana Strobel