Diese Haltung stört den obersten Recruiter der VBZ. Denn das Potential ist laut Buckmann gewaltig.
Kaum ein Volk auf dem Kontinent nutze das Internet derart rege und regelmässig wie die Schweizer. Ganz besonders die liebste Zielgruppe der Recruiter, nämlich die 14- bis 50-Jährigen. Sie hätten dauernden Zugriff aufs WWW – sei es von zuhause aus, im Geschäft oder über ein mobiles Gerät wie Smartphone oder Tablet.
Jeder, der wie Buckmann regelmässig mit Bus, Bahn oder Tram unterwegs ist, kann letzteres bestätigen. Zumindest die ÖV-Nutzer sind eine Gemeinschaft von Smartphone-Usern. Ärgerlich dabei sei für Recruiter: Jobinserate würden kaum mobil angesurft.
Statistiken belegen Trend
Seine Thesen untermauert Buckmann mit Zahlenmaterial. Offenkundig hat er getan, was die Mehrheit im Lande regelmässig tut – im Netz recherchiert. Er zitiert aus Statistiken und Studien und spricht aus, was nicht mehr wegzudiskutieren ist: die Nutzung des Internets verschiebt sich schnell und nachhaltig von stationären PC’s hin zu mobilen Geräten.
Für Buckmann ist es deshalb absehbar, dass mittelfristig die Mehrheit mobil surfen wird. Drei Millionen Mitmenschen im Land tun es heute schon. «Jetzt geht bei der Mobile-Nutzung die Post ab und die Zugriffe von Mobile Devices auf das Internet explodieren geradezu.»
Buckmann moniert, dass die HR-Branche dem statistisch belegten «Megatrend Mobile» zu wenig Beachtung schenke und Rekrutierungskampagnen oft auf diesem Kanal nicht stattfänden.
Er schont bei seiner Kritik aber auch sich selbst und seinen Arbeitgeber nicht. «Auf den führenden Schweizer Jobbörsen und auf dem VBZ-Jobcenter informieren sich nicht einmal 2 von 10 Usern mit ihren Smartphones über Jobs.»
Während News und Unterhaltung rege mobil genutzt würden, suche noch kaum jemand einen Job mit dem Smartphone. Buckmann ortet mehrere Gründe für dieses Manko. Einerseits fehlendes Interesse und Knowhow in den Unternehmen, für Smartphone suboptimale Websitengestaltungen und schliesslich fehlende, personelle Ressourcen in den HR-Abteilungen.
Mobile-Recruiting-Angebote im Kommen
Buckmann sieht allerdings auch einen Silberstreif am Horizont: Bereits hätten Recruiting-Spezialisten wie Prospective aus Zürich erkannt, was die Zukunft im Personalmarketing sei und böten zeitgemässe Lösungen für Unternehmen und Bewerber an.
Die «Generation Smartphone» könnte dereinst ihre Bewerbungen via Mobile-optimierte Karrierewebsites, sozusagen zwischen zwei Tram-Stationen, per Daumen-Klick posten. Es würde genügen, hinterlegte Profile zu verlinken.
Wer dann nicht dabei ist, habe ein ernstes Problem bei der Personalgewinnung. Dass dies aber freilich nicht ganz so schnell gehen wird, gibt selbst Buckmann in seinem neuen Blogeintrag zu.
HR Today wird Buckmanns Blogs künftig regelmässig thematisieren.