Digitaler Frühlingsputz in 7 Schritten
Na, schon die Wohnung auf Vordermann gebraucht, jetzt wo der Frühling vor der Tür steht? Nicht nur in den eigenen vier Wänden sollte man regelmässig von Grund auf Ordnung schaffen, auch der Computer muss hin und wieder ausgemistet werden – und zwar nicht nur von aussen, sondern auch von innen.
Schaffen Sie mehr Platz und Ordnung in Ihren Computer. (Bild: iStockphoto)
1. Unnötige Dateien und Dokumente finden und löschen
Die meisten haben Programme auf ihrem Computer, die sie noch nie benutzt haben – und vielleicht sogar nicht einmal wissen, was man mit ihnen anfängt. Aber sie nehmen viel Speicherplatz weg. Hier kann man als erstes ansetzen. Wer sich nicht sicher ist, was nötig ist und was nicht, holt sich den Abteilungsleiter oder den IT-Spezialisten des Hauses zur Hilfe.
Auch viele Dokumente, die auf dem Rechner gespeichert sind, müssen da nicht unbedingt bleiben. Dopplungen können weg. Oder wenn von einem abgeschlossenen Projekt mehrere Versionen bestehen, braucht man in aller Regel nur das finale Dokument. Oft sammelt sich auf dem Rechner auch so einiges Private an, dass man nicht unbedingt behalten muss. Und wenn man schon dabei ist, kann man sich auch gleich das Smartphone und das Tablet vornehmen und z. B. überprüfen, welche Apps man wirklich braucht, oder welche Bilder und Videos gelöscht werden können.
Übrigens: Wenn man am Computer Dateien in den Papierkorb auf dem Desktop zieht, sind nur die Verweise auf sie weg von der Festplatte, nicht die Dateien selbst. Selbst, wenn der Papierkorb ausgeleert wurde, sind sie nicht wirklich komplett entfernt. Will man alle Daten unwiderruflich löschen, etwa um den Computer abzugeben, muss die Festplatte entweder neu formatiert oder zerstört werden.
2. Online-Daten überprüfen
Welche Newsletter oder Benachrichtigungen liest und braucht man wirklich, und welche müllen einfach nur das Postfach zu? Letztere: abbestellen – und schnell zur nächsten Frage gehen: Auf welchen Online-Seiten hat man ein Nutzerkonto, das man faktisch nicht (mehr) nutzt – seien es Webshops, Social Media oder Informationsseiten? Will man sich hier von dem einen oder anderen befreien, sollte man darauf gefasst sein, dass sich einige Seitenbetreiber nicht so einfach «abwimmeln» lassen wollen, und das Abmelden bewusst kompliziert machen. Aber davon nicht entmutigen lassen: Diese Erfahrungen haben sicher andere auch schon gemacht und geben Tipps, die man googlen kann.
3. Festplatte defragmentieren
Windows-PCs können nach längerem Gebrauch durch sogenannte Fragmentierung langsamer werden. Das bedeutet, dass neue Daten einer Datei auf der Festplatte dort gespeichert werden, wo gerade Platz ist. Der Computer muss daher immer alle Fragmente dieser Datei suchen, wenn er sie öffnen soll. Mit Windows-eigenen Programmen kann man die Dateien wieder so zusammensetzen, dass wieder alle Einzelteile einer Datei am gleichen Ort sind, und das macht ihn schneller. In dem Ordner «Windows-Verwaltungsprogramme» etwa findet sich das Programm «Laufwerke defragmentieren und optimieren». Mit dem Programm «Datenträgerbereinigung» im selben Ordner wiederum kann man einzelne Dateien auswählen, die man komplett löschen will. Bei Macs ist eine Defragmentierung nicht notwendig. Entsprechende Programme werden zwar im Internet zum Kauf angeboten, Experten raten von diesen aber ab.
4. Passwörter ändern
Es ist den meisten bewusst, trotzdem verstossen viele gegen die bekannten Passwort-Regeln: Für alles das gleiche Kennwort benutzen, es ausserdem nie ändern – das ist gefährlich! Einmal im Jahr sollten Passwörter allermindestens geändert werden. Und auch nicht für alles das Gleiche sein. Hier gilt: auf die Grösse kommt es an. Mindestens acht Zeichen hat ein gutes Passwort – ist es noch länger, umso besser, sprich: sicherer ist es. Und es beinhaltet Klein- und Grossbuchstaben, Zahlen und möglichst auch Sonderzeichen. Übrigens: Passwörter sollte man niemals im Browser speichern. Am besten, man deaktiviert die Funktion «Passwörter speichern» ganz. Stattdessen sollte lieber ein Passwortmanager benutzt werden. Oder man denkt sich für jedes Passwort eine Eselsbrücke aus, die man im Kopf behalten kann.
Weitere Checklisten
5. Software updaten
Veraltete Software kann ein grosses Sicherheitsrisiko darstellen, denn sie kann ein Einfallstor für Viren sein. Deshalb sollte alles regelmässig upgedated werden. Auch wenn viele Programme automatisch nach Updates suchen, kann es hilfreich sein, wenigstens einmal im Jahr selbst noch einmal zu überprüfen, ob es Updates für die Firmware und das Betriebssystem gibt. Gibt es für ein Betriebssystem keine Sicherheitsupdates mehr, muss es ersetzt werden.
6. Staub entfernen
Staub führt zu temperaturbedingten Probleme des Rechners. Er setzt sich in den Kühlrippen fest und verhindert die Zirkulation der Luft. Aber auch Komponenten ohne Belüftung verstauben auf der Oberseite. Ein Hauptgrund für eine Entstaubung des Rechners ist es, die volle Leistung der Kühlsysteme wiederherzustellen und erneutes Verstauben zumindest zu verlangsamen. Einzelne Flocken lassen sich mit einem Druckluftspray oder eines Staubsaugers entfernen. Letzterer empfiehlt sich vor allem für das Netzteil, das von der Rückseite des PCs aus gereinigt werden sollte. Mit dem Druckluftspray sollten kurze, dosierte Schübe ausgeübt werden, da sich ansonsten Kondenswasser bilden kann. Alternativ kann man auch einen Handblasebalg benutzen, z. B. aus dem Foto-Zubehör. Auch im Innenraum des Rechners sammelt sich Staub an. Das Gehäuse aufzuschrauben, ist aber nur erfahrenen Nutzern empfohlen und in den meisten Unternehmen auch nur diesen erlaubt. Für eine gründliche Reinigung des Arbeits-PCs von Innen muss man daher in der Regel einen Fachmann anfordern.
7. Zum Schluss: Backup anlegen
Wenn nur noch das auf dem Computer ist, was man braucht, legt man sich ein Backup davon an, am besten auf einer externen Festplatte – das sollte man übrigens regelmässig tun, nicht nur einmal im Jahr. Möglich sind auch Cloud-Speicherdienste, aber bei ihnen ist auch der Datenschutz zu beachten.
Dieser Artikel ist erschienen bei Miss Moneypenny.