Echte Netzwerk-Kollaboration
«Design Thinking», «Multi Channel»- und «Gender Equality»-Strategie: Das HR-Team von Avaloq in Zürich probiert gerne Neues aus und hat den Mut, den Status quo ständig zu hinterfragen.
Von links nach rechts: Lubica Markova, Global Head of HR Operations & People Analytics; Kristin Stengel, HR Talent Acquisition Professional; Sandra Lionzo, HR Operations Professional; Peter Bolliger, HR Manager; Christina Hübschen, Chief Human Resources Officer; Cornelia Lass, Global Head of HR People Experience; Sereina Schmid, HR Payroll Professional; Gabi Maichle, Global Head of Talent Management; Julia Opardija, Global Head of Talent Acquisition. (Foto: Aniela Lea Schafroth)
1985 in Zürich gegründet, ist Avaloq in den letzten 35 Jahren enorm gewachsen. Wie fördern Sie das Wir-Gefühl unter den Mitarbeitenden an den verschiedenen Standorten?
Christina Hübschen: Die Pandemie hat uns interessanterweise geholfen, ein stärkeres Wir-Gefühl zu etablieren. Alle waren auf einmal in derselben Situation, arbeiteten von zu Hause aus, spürten den Druck der Familiensituation und den Lockdown-Koller. Dadurch sind alte Silos weggebrochen. Es gab nicht mehr «Die in Zürich» oder «Die in Singapur» – es gab nur noch «Wir». Echte Netzwerk-Kollaboration ist zudem unser grosses strategisches Ziel. Wir sind überzeugt, dass sich die vorherrschenden Organisationsmodelle und vor allem die Pyramidenstrukturen nicht mehr für die heutige Komplexität und Geschwindigkeit eignen. Aus diesem Grund setzen wir stark auf Selbstorganisation und legen unseren Fokus auf Teams und Eigenverantwortung.
Sie sind für das HR-Team weltweit verantwortlich. Was zeichnet Ihr HR-Team aus?
Dass wir den Mut haben, den Status quo stets infrage zu stellen, Neues auszuprobieren und etwas auch wieder fallen zu lassen, wenn es nicht gut läuft. Wir sind HRler mit Herzblut und Energie.
Sie und Ihr Team beschäftigen sich zurzeit intensiv mit der Umstellung auf Design Thinking. Was wollen Sie damit erreichen?
Personalabteilungen befinden sich in einem Transformationsprozess – weg von einer prozessorientierten HR-Abteilung hin zu einer erlebnisorientierten für Mitarbeitende und Kandidaten. Im HR denkt man oft: «Wir wissen am besten, was unsere Leute brauchen.» Die Wahrheit ist jedoch, dass wir nur etwas angenommen haben. Deshalb identifizieren wir wichtige Situationen im Leben eines Mitarbeitenden und schaffen ein Erlebnis darum herum. Da hilft Design Thinking, eine Denkweise, die zur Entwicklung neuer Ideen und Lösungen führt, die aus Anwendersicht überzeugen.
Wie und wo finden Sie Talente für Avaloq?
Wir verfolgen eine «Multi Channel»-Strategie und publizieren alle offenen Stellen auf dem internen Marktplatz. Unsere Belegschaft kann diese Stellen zudem durch das Mitarbeiterempfehlungsprogramm «a-factor» mit dem eigenen Netzwerk teilen. Ist eine Empfehlung erfolgreich, belohnen wir den Empfehlenden mit einer Prämie. Daneben veröffentlichen wir alle zu besetzenden Stellen auf unserer Karriereseite sowie auf Online-Jobbörsen. Für die aktive Suche nach Kandidaten oder deren Direktansprachen ist unser internes Talent Acquisition Team verantwortlich. Daneben sind wir aber auch auf Karrieremessen oder Hackathons anzutreffen.
Banking und Finanzen sind immer noch männerlastige Branchen. Wie gewinnen Sie weibliche Talente für Ihr Unternehmen?
Wir verfolgen eine «Gender Equality»-Strategie. Um den Frauenanteil zu erhöhen, versuchen wir einiges. So bieten wir unter anderem maximale Flexibilität bei der Arbeitszeit und dem Arbeitsort. Letztes Jahr haben wir zudem erstmalig einen Women Tech Event gesponsert, auch das ist ein Schritt in Richtung zu mehr Gender Equality.
Avaloq ist ein Schweizer Software- und Finanzdienstleistungsunternehmen, das weltweit in 26 Niederlassungen über 2000 Mitarbeitende beschäftigt. Es ist führend in den Bereichen Kernbankensoftware, digitales Banking und Wealth Management.