Mammut Sports Group
Ein grosser Pluspunkt: der bergnahe Standort
Qualifizierte Fachkräfte aus dem Ausland sind für das Schweizer Outdoorausrüstungs-Unternehmen Mammut ein wichtiger Erfolgsfaktor. «Profile aus dem textilnahen Umfeld rekrutieren wir vor allem im deutschsprachigen Ausland», erklärt Carmen Hafner. Dies weil Studiengänge wie zum Beispiel Bekleidungstechnik in der Schweiz inexistent sind. Aufgrund des starken Wachstums in den vergangenen Jahren hat Mammut das Bekleidungsteam aufgestockt, und die interne Nachfrage nach Textilfachkräften ist deutlich gestiegen. «Der Personenfreizügigkeit», so Hafner, «verdanken wir daher unseren Erfolg. Seit sie in Kraft ist, ist es für uns wesentlich einfacher geworden, die Fachspezialisten und deren Know-how zu uns zu holen.»
Im europaweiten Kampf um die gesuchten Spezialisten punktet das Schweizer Traditionsunternehmen mit zwei grossen Vorteilen: der etablierten Marke und dem bergnahen Standort. «Dieser ist für die meisten ausländischen Mitarbeitenden, die zu uns wechseln, wichtiger als eine monetäre Sonderbehandlung, weil viele von ihnen die Produkte, die sie mitentwickeln, in der Freizeit auch selber benutzen.»
Daher sind die Mitarbeitenden für die Rekrutierung, neben Inseraten in einschlägigen Branchenzeitschriften und den Sportartikel-Messen, ein wichtiger Erfolgsfaktor. «Sport verbindet – das interne Sportlernetzwerk bringt uns immer wieder motivierte Fachkräfte, an die wir sonst nicht kommen würden.»
Axa Winterthur
Berufseinsteigern die Attraktivität der Branche vermitteln
Mit der Einführung der Personenfreizügigkeit ist die Zahl der Bewerbungen aus dem Ausland bei der Axa Winterthur deutlich angestiegen. Das hat für Christoph Müller und sein Team den angenehmen Nebeneffekt, dass die offenen Positionen schnell mit passenden Personen besetzt werden können. «Aktiv im Ausland rekrutieren, das machen wir hingegen nur in Ausnahmefällen», betont er. So zum Beispiel Versicherungsmathematiker. Diese sucht die Axa Winterthur auch ausserhalb der Schweiz, weil diese Berufsrichtung nur von wenigen Studenten gewählt wird.
Sollte die demografische Entwicklung in der mittelfristigen Zukunft aber zu Personalengpässen führen, könnten aus Sprachgründen vor allem Deutschland und Österreich doch noch zu wichtigen Rekrutierungsmärkten werden. Dies weil der Versicherungskonzern arbeitgebertechnisch in starker Konkurrenz zu den Banken und Consulting-Unternehmen steht: Hochschulabgänger taxieren die Versicherungsbranche derzeit als weniger attraktiv und herausfordernd. «Es gilt deshalb in den nächsten Jahren, den Berufseinsteigern zu zeigen, dass auch Versicherungen dynamische Unternehmen mit sehr interessanten und vielseitigen Aufgabengebieten sind.» Natürlich ist aber auch die Überalterung der Gesellschaft ein Thema. «Da setzen wir als Lösung auf die Mobilität innerhalb der weltweit tätigen Axa-Gruppe sowie auf flexible Arbeitsmodelle für ältere Generationen.»
Bücher zum Thema
- Hans-Peter Bärtschi: Die industrielle Schweiz. Aufgebaut und ausverkauft. Hier und Jetzt Verlag, 2012, 308 Seiten, gebunden, CHF 84.90
- Philipp Löpfe, Werner Vontobel: Aufruhr im Paradies. Die neue Zuwanderung spaltet die Schweiz. Orell Füssli Verlag, 2011, 192 Seiten, gebunden, CHF 39.90
- Beat Kappeler: Hans Eisenring. Man kann alles lernen. Stämpfli Verlag, 2011, 152 Seiten, gebunden, CHF 19.90