Online-Stellen-Portal wechsel Besitzer

Grösster Online-Deal der Schweiz: Tamedia & Ringier kaufen Jobs.ch

Das Stellen-Portal jobs.ch kommt zurück in Schweizer Hände. Die Verlagshäuser Tamedia und Ringer übernehmen den Marktleader in der Online-Stellen-Branche zum Preis von 390 Millionen Franken von einem amerikanischen Investor. Einerseits soll jobs.ch strategisch weiterentwickelt werden, andererseits sollen Synergien im Backofficebereich lokalisiert werden. Ein Stellenabbau ist zur Zeit nicht vorgesehen. 

Zürich. (pd/sr). Die Medienhäuser Tamedia und Ringier übernehmen gemeinsam die Online-Jobplattformen jobs.ch und topjobs.ch. Der Übernahmepreis wird mit mit 390 Millionen Franken beziffert.

Bisher wurden die Webseiten von der New Yorker Beteiligungsgesellschaft Tiger Global gehalten. 

Ringier und Tamedia teilten am Mittwochmorgen mit, sie würden jeweils 50 Prozent an der jobs.ch Holding übernehmen, die beide Jobportale unter sich vereint. Tamedia werde zudem die eigene Tochterfirma Jobup in die Partnerschaft einbringen. Jobup hat einen Gegenwert von 120 Millionen Franken. Jobup führt unter anderem die Stellenplattformen jobup.ch, jobwinner.ch und alpha.ch.

Die jobs.ch Holding soll weiterhin von Mark Sandmeier geführt werden. «Es ist ein Anliegen von mir, jobs.ch voranzutreiben und die Zukunft anzugehen. Das wird sich auch mit der neuen Eigentümerschaft nicht ändern. Diese möchte, genau wie die Geschäftsleitung und ich, das Unternehmen als eigenständige Firma ausbauen und weiterentwickeln», so Sandmeier.

«Mit der Unterstützung von Ringier und Tamedia, sowie dem Zuwachs durch die Jobup AG, haben wir die Chance, mit noch höherem Tempo voranzugehen, auf innovative Lösungen für Stellen­suchende und Firmen zu fokussieren und so von einem Markt zu profitieren, der auf Jahre hinaus wachsen wird.»

Keine Entlassungen geplant - Grossverlage verstärken ihre «Umsatzpfeiler»

Das Personal, so Sandmeier, werde vom Besitzerwechsel kaum tangiert. «Ringier und Tamedia wollen die Online-Stellenplattformen im Wettbewerb, der zu­nehmend auch von inter­nationalen Playern geprägt wird, gemein­sam weiter ausbauen und beispielsweise noch mehr in den Verkauf investieren. In anderen Bereichen besteht jedoch auch Synergiepotential. Etwa beim Marketing oder bei der IT-Plattform. Wir rechnen damit, dass wir einen Grossteil der Veränderungen durch interne Stellenwechsel und natürlich Fluktuation abfedern können.» Die jobs.ch Holding beschäftigt zur Zeit an den Standorten Zürich und Lausanne rund 100 Mitarbeitende.

Mit der Übernahme wolle die Tamedia einen ihrer Umsatzpfeiler stärken, erklärt Tamedia-Sprecher Christoph Zimmer die Strategie hinter dem Kauf von Jobs.ch. «Für Tamedia waren Stellenanzeigen immer ein wichtiger Umsatzpfeiler. Wir rechnen damit, dass der Online-Stellenmarkt in der Schweiz weiter wachsen wird. Als eines der führenden Unternehmen im Onlinegeschäft dürfte jobs.ch – insbesondere auch nach dem Zusammenschluss mit jobup.ch in der Romandie – von diesem Marktwachstum profitieren. Mittel- bis langfristig ist durchaus auch eine erneute Verdoppelung des Umsatzes denkbar.»

Zufrieden und vor allem zuversichtlich was die Entwicklung von jobs.ch und des Markts angeht, zeigt man sich nach dem Deal auch bei Ringier, wie Unternehmensprecher Edi Estermann ausführt. «Unter dem Dach von Ringier Digital - einem der drei strategischen Säulen der Ringier AG - werden alle Aktivitäten zusammengefasst, die sich schwergewichtig auf Classified Marktplätze und eCommerce Gechäftsmodelle ausrichten. In diesem Sinne ergänzt Jobs.ch in idealer Weise das bestehende Portfolio bei Ringier. Synergien ergeben sich hauptsächlich aus der Verbindung mit den Aktivitäten des JV-Partners und einer gemeinsamen Marktbearbeitung. Für Ringier ist es wichtig, in den einzelnen Classified-Verticals wie Auto, Immobilien und jeweils einer der führenden Anbieter sein zu können.»

Wettbewerbskommission muss noch «OK» geben

Im Jahr 2011 hat Jobs.ch laut eigenen Angaben einen Umsatz von 45,9 Millionen Franken erwirtschaftet und besitzt einen Aktienwert von rund 390 Millionen Franken. jobs.ch ist in der Schweiz Marktführer bei den Online-Stellenportalen.

Nun muss die Eidgenössische Wettbewerbskommission (Weko) der Übernahme noch zustimmen.

Da die Jobs.ch Holding auch eine Beteiligung von 49 Prozent an der österreichischen Online-Jobplattform Karriere.at hält, muss zudem auch die österreichische Bundeswettbewerbsbehörde den Deal noch absegnen.

Sandmeier sieht dem Entscheid gelassen entgegen. «Wir gehen aber alle davon aus, dass die Wettbewerbskommission der Übernahme zustimmen wird.»

Über jobs.ch

jobs.ch ist das führende Online-Unternehmen im Schweizer Stellenmarkt. Das Unternehmen bietet Arbeitgebern und Stellensuchenden mit seiner Expertise und seinen Online-Stellenportalen die effizientesten Mittel für ihre Rekrutierung.

Nebst verschiedenen Möglichkeiten und Kanälen für die Publikation von Stelleninseraten bietet jobs.ch Unternehmen zahlreiche E-Recruiting-Services, um die Reichweite der publizierten Stelleninserate zu erhöhen und die eigene Marke zu positionieren. So finden Arbeitgeber zuverlässig, schnell und einfach die am besten geeigneten Kandidaten.

Stellensuchende nutzen Karriere-Services, gebündelt in ihrer persönlichen «Job.DNA», um sich auf dem Arbeitsmarkt ideal zu positionieren und die besten Stellen zu finden.

Seit der Gründung im Mai 2000 zählt jobs.ch auf einen breiten Kundenstamm und langjährige Kundenbeziehungen. Mit jederzeit durchschnittlich mehr als 30000 publizierten Stelleninseraten während der vergangenen 12 Monate verfügt jobs.ch über das wichtigste Online-Stellenportal der Schweiz.

Mit durchschnittlich über 2.3 Millionen Visits pro Monat verzeichnet jobs.ch die grösste Reichweite auf dem Schweizer Online-Stellenmarkt. (Quelle: jobs.ch)

 

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