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«Beim Vorstellungsgespräch sollte immer die Pensionskassenlösung thematisiert werden»

Mit FinanzFabio will Finanzplaner und Finfluencer Fabio A. Marchesin die Schweiz vor der Altersarmut retten. Denn das Finanz- und Vorsorgewissen der Schweizer Bevölkerung ist gering.

13. AHV-Rente, steigende Lebenshaltungskosten, Armut: Vorsorge- und Finanzthemen scheinen die Menschen in der Schweiz zu beschäftigen – ist das auch deine Wahrnehmung?
Es ist positiv, dass über Geld gesprochen wird – das ist ein Ziel meiner Arbeit. Die Vision von FinanzFabio ist es, die Schweiz mit finanzieller Bildung vor der Altersarmut zu retten. Für viele Menschen ist es schwierig, die Qualität der unzähligen Informationen einzuschätzen. Ich bin immer wieder schockiert, wie viel Halbwissen vorhanden ist. Ausserdem reicht es nicht, über Probleme zu sprechen – wir müssen auch Lösungen aufzeigen. 

Über Lösungen sprechen wir gleich noch. Mit was für Themen kommen die Menschen zu dir?
Sie wollen ihre Familie absichern, ein Eigenheim kaufen, sich frühpensionieren lassen oder anfangen zu investieren. Ich werde oft gefragt, wie das Geld in Paarbeziehungen fair aufgeteilt werden soll. Für verheiratete Paare empfehle ich, alle Einkünfte auf ein gemeinsames Konto einzubezahlen. Davon erhalten beide ein Taschengeld auf ihre eigenen Konten. Dieses Geld kann jeder nach Lust und Laune ausgeben, ohne dem Partner Rechenschaft schuldig zu sein. Zusätzlich hat jeder ein eigenes Sparkonto mit einem Notgroschen – denn im Todesfall werden gemeinsame Konten gesperrt.

Gibt es Unterschiede darin, was die verschiedenen Generationen beschäftigt?
Oft sind es die Jungen, die mir ihre Eltern in die Pensionsplanung schicken. Ich freue mich, wenn die verschiedenen Generationen miteinander über Geld sprechen. Für die Planung setzen wir uns alle gemeinsam an einen Tisch – so lernen auch die Kinder etwas. Bei den Jungen steht in der Beratung meist der Vermögensaufbau im Vordergrund, bei den Älteren sind es beispielsweise die Tragbarkeit des Eigenheims im Alter oder die Entscheidung für Rente oder Kapital. Ein wichtiges Thema ist auch Wohneigentum im Todesfall. Ohne Erbvertrag kann es sein, dass der überlebende Partner die Kinder nicht auszahlen kann und das Eigenheim verkaufen muss. 

Welche Finanzfehler siehst du am häufigsten?
Der schlimmste Fehler ist, aus Angst, etwas falsch zu machen, gar nicht zu investieren. Was oft unterschätzt wird: Mehr Einkommen ist der grösste Hebel in der Altersvorsorge – zum Beispiel durch eine neue Stelle, Selbstständigkeit oder einen Nebenjob. Beim Vorstellungsgespräch sollte immer auch die Pensionskassenlösung thematisiert werden: Dort gibt es grosse Unterschiede. Viele Menschen können ihren Vorsorgeausweis nicht lesen. Sie wissen also gar nicht, wie viel sie in der Pensionskasse fürs Alter sparen. Selbstständige zahlen sich oft einen zu tiefen Lohn aus, weil sie Steuern sparen wollen, realisieren aber nicht, dass sie dadurch die AHV-Rente minimieren. Viele Ehepartner unterschreiben die Steuererklärung, ohne sie angeschaut zu haben. Sie kennen daher ihre finanzielle Situation nicht, was sich spätestens bei einer Scheidung rächt. Weitere Fehler sind zu grosse und teure Wohnungen, zu hohe Fixkosten, kein Budget zu haben – und nicht zuletzt: Geld auszugeben, das man nicht hat.

Kommen wir zu den Lösungsansätzen. Was gilt für alle?
Ein Thema, das generell unterschätzt wird, ist das Budget: Es ist zentral, seine Ein- und Ausgaben zu kennen und ein Budget zu erstellen. Die nächsten Schritte sind, die Fixkosten zu reduzieren und einen Notgroschen anzusparen. Ich empfehle, sich selbst zuerst zu bezahlen – am besten automatisiert. Viele Menschen machen den Fehler, das zu sparen, was am Ende des Monats übrig bleibt. Ich investiere jeden Monat mit einem Dauerauftrag, sobald der Lohn ausbezahlt wurde – bevor ich meine Rechnungen bezahle. In den meisten Fällen macht es Sinn, in die Säule 3a zu investieren. Ich empfehle, zusätzlich Geld in einen breit diversifizierten ETF (Exchange Traded Fund) anzulegen. Es ist wichtig, frühzeitig mit dem Investieren zu beginnen und Erfahrungen zu sammeln. Nicht nur wegen dem Zinseszins, sondern auch, damit man sich an das Auf und Ab an der Börse gewöhnt, bevor man sein Pensionskassenkapital bezieht. 

Über FinanzFabio

Fabio A. Marchesin ist ausgebildeter Finanzplaner und seit 20 Jahren in der Finanzbranche tätig. Sein Podcast «FinanzFabio – Let’s Talk About Money» wird monatlich 72’000 Mal gehört – Tendenz steigend. Der Blog finanzfabio.ch entstand 2018 mit dem Ziel, die Schweiz mit finanzieller Bildung vor der Altersarmut zu retten. Erreichen möchte FinanzFabio das mit kostenlosem Content wie dem Podcast und Newsletter sowie Online-Kursen und persönlichen Beratungen.


Tipps für Arbeitgeber: Gestaltungsmöglichkeiten in der beruflichen Vorsorge

  • Sparprozess optimieren oder früher beginnen: Sparen bereits ab Alter 18 anbieten oder einen höheren Prozentsatz des Lohnes versichern
  • Als Arbeitgeber und Arbeitgeberin etwas drauflegen: höhere Beiträge einzahlen als gesetzlich vorgeschrieben – zum Beispiel 60 Prozent
  • Höhere Lohnanteile versichern: auf den Koordinationsabzug verzichten oder diesen an das jeweilige Teilzeitpensum anpassen
  • Wahlsparpläne anbieten: den Mitarbeitenden ermöglichen, zusätzlich zu sparen
  • Weiterbeschäftigung nach ordentlicher Pensionierung fördern: weiterhin Sparbeiträge zahlen, um eine Weiterbeschäftigung zu fördern und Know-how zu sichern

Wie zeitgemäss ist die Pensionskassenlösung Ihres Unternehmens? Verschaffen Sie sich mit dem Online Vorsorge-Check in wenigen Minuten einen Überblick: flexwork.transparente.ch

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Mit über 27’000 angeschlossenen Unternehmen und rund 150’000 Versicherten ist die Sammelstiftung Vita eine der bedeutendsten Vorsorgeeinrichtungen in der Schweiz. Sie engagiert sich für eine faire, sichere und nachhaltige berufliche Vorsorge für alle Generationen.
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