23.11.2017

Studie: Meldestellen für Whistleblower sind verbreitet

Jedes dritte Grossunternehmen in der Schweiz hat Mitarbeiter, die sich unethisch verhalten. Im ersten Schweizer Whistleblowing Report hat dies die Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) Chur herausgefunden. 70 Prozent der Grossunternehmen haben eine Meldestelle für Whistleblower eingerichtet. Bei den KMU sind es 10 Prozent.

Zürich (sda). Die Anzahl Meldungen über unethische oder kriminelle Vorgänge innerhalb eines Unternehmens variieren stark, sagte Christian Hauser von der HTW Chur, der die Studie geleitet hat, am Dienstag in Zürich vor den Medien.

Sind es bei grossen Unternehmen mit über 250 Mitarbeitern durchschnittlich 54 Meldungen pro Jahr, müssen sich KMU gerade mit einer Meldung in drei Jahren beschäftigen. Genau die Hälfte der Meldungen sind relevant. Missbräuchliche Meldungen machen rund 3 Prozent aus.

Jedes dritte grosse Unternehmen in der Schweiz ist von unethischem Verhalten der Mitarbeiter betroffen. Auf alle Schweizer Firmen hochgerechnet, macht der Anteil noch 4,2 Prozent aus: Kleine Unternehmen haben weniger mit dem Problem zu kämpfen.

Die HTW Chur hat für eine repräsentative Umfrage in der deutschen und der französischsprachigen Schweiz 364 Unternehmen befragt. Der Schweizer Whistleblowing Report soll künftig in regelmässigen Abständen erscheinen und dann laut Studienleiter Hauser berücksichtigen, wie sich die relevanten Meldungen von Whistleblowern auf das Unternehmen auswirken.