Transformational führen – Sinn geben
Emotion ist das neue Schlagwort in Unternehmen: Unternehmen dürfen nicht länger einfach Arbeitsplätze, Bezahlung und Ferien bieten. Sie müssen beim Mitarbeiter – und auch beim künftigen Mitarbeiter – Gefühle auslösen.
Emotion: Professorin Heike Bruch beim Vortrag über den «War for Hearts». (Foto: Markus Forte)
«Emotionale Arbeitgeberattraktivität – Mitarbeiter gewinnen, begeistern und binden» hiess aus diesem Grund auch der St. Galler Leadership-Tag, der unter Leitung von Professorin Heike Bruch zahlreiche Unternehmensvertreter nach St.Gallen lockte. «Attraktive Arbeitgeber führen emotional. Sie nutzen das Potenzial der Führung, die Mitarbeitenden stolz zu machen», so Bruch.
Dazu gehöre es, vor allem transformational zu führen: «Heute führen viele Unternehmen noch zu transaktional, folgen also dem Tauschprinzip Führung gegen Leistung.» Leider werde das häufig übertrieben. «Das Resultat ist ein Tunnelblick, der starr auf die Ziele ausgerichtet ist. So verlieren die Mitarbeiter aber die Begeisterung und Leidenschaft.» Die Lösung ist es laut Bruch, vermehrt transformational zu führen, also die Sicht der Mitarbeitenden auf die Arbeit zu transformieren – ihnen Sinn geben.
Und nicht nur Sinn. Auch Freude. Mit diesem Ansatz versucht der Geschäftsbereich KMU der Swisscom gerade, das Wir-Gefühl unter den Mitarbeitenden zu stärken. Als «emotionale Klebstoffe» bezeichnet das Roger Wüthrich-Hasenböhler, Leiter dieses Geschäftsbereichs. Mit «Touch@SME» sollen den Mitarbeitenden Werte wie Verantwortung, Nähe und Begeisterung vermittelt werden. «Nur durch diese Leidenschaft können wir es letztlich auch schaffen, die Verbundenheit zu unseren Kunden zu erreichen.»