Video-Tipps

In 4 Schritten zum eigenen Recruiting-Video mit dem Smartphone

Will man potenzielle Bewerbende beeindrucken, reicht das herkömmliche Stelleninserat schon längst nicht mehr. Recruiting-Videos sind da viel effektiver auf Social Media. Ein Video-Experte verrät, wie das mit ganz wenig Aufwand geht.

Fachkräftemangel, demografischer Wandel, New Work – die Schlagworte sind in aller Munde. Eines haben sie gemeinsam: Sie machen es für Unternehmen immer schwieriger, freie Stellen neu zu besetzen. Die Erwartungen der Bewerbenden steigen, nicht nur bezüglich der Anstellungsbedingungen. Auch das gute alte Stelleninserat erregt schon länger nicht mehr die gewohnte Aufmerksamkeit. Die sozialen Medien zeigen deutlich: Wer sich abheben will, muss kreativ werden. Beispielsweise mittels eines Stelleninserats im Videoformat. Doch was, wenn Know- How, Zeit und Budget für eine aufwendige Produktion fehlen? Dann wird selbst zum Smartphone gegriffen und ein Recruiting-Video erstellt. Die Experten von Faeh+Faeh verraten, wie das in fünf einfachen Schritten geht.

1. Das richtige Equipment

Eine Entwarnung vornweg: Qualitativ hochwertige Filme lassen sich auch ohne teures Videoequipment erstellen. Ein paar kleinere Anschaffungen reichen hier schon aus. Die Mindestanforderungen: ein Smartphone, Mikrofon und Licht. Aber erst einmal der Reihe nach.

Für das Smartphone gilt meistens, je neuer desto besser. Mehr Kameralinsen am Handy bedeuten aber nicht automatisch bessere Aufnahmen. Im Gegenteil: die Hauptkamera-Linse ist qualitativ die beste und auch die verlässlichste.

Der Ton wird gerne unterschätzt, er ist aber für ein professionelles Video genauso wichtig wie ein gutes Bild. Daher lohnt sich die Investition in ein externes Mikrofon. Je nach Situation eignet sich ein Ansteck- oder ein Richtmikrofon besser.

Zusätzliches Licht ermöglicht das Filmen zu allen Tageszeiten und bei jedem Wetter. Zudem macht es das Bild interessant. Ein externes LED-Panel oder ein Ringlicht reichen fürs erste aus.

2. Video-Schnitt-Software

Zu den Anfängen des Films wurden die analogen Filmrollen mit Schere und Leim geschnitten und geklebt. Heute gestaltet sich das Schneiden weniger handwerklich.

Von professioneller Software bis hin zu kostenlosen Apps sind eine Vielzahl von Optionen erhältlich. Grundsätzlich sollte man sich von unten nach oben durcharbeiten. Heisst: zuerst die kostenlosen Optionen fürs Smartphone testen, denn meistens erfüllen diese die Bedürfnisse eines einfachen Videos bereits.

3. Kameraeinstellungen und -bewegungen

Nebst dem richtigen Licht gilt es auch die richtige Komposition zu wählen, um ein Bild interessant zu gestalten und die Botschaft entsprechend zu vermitteln. Dies umfasst Dinge wie die Einstellungsgrösse oder auch die Bildkomposition und die Blickrichtung. Die Einstellungsgrösse kann als die Distanz zum Protagonist oder zur Protagonistin bezeichnet werden und sollte mit der Botschaft übereinstimmen. Eine grosse Entfernung schafft Kontext, eine kleine Entfernung Nähe und Details können ergänzend wirken und die Storyline vervollständigen.

In der Bildkomposition wird grob zwischen zwei Varianten ausgewählt: dem Goldenen Schnitt oder der Mitte. Im Goldenen Schnitt nimmt die Hauptfigur einen Drittel des Gesamtbildes ein, in der Mitte wird sie – nun ja – mittig platziert.

4. Vom Konzept zum Drehbuch zur Vermarktung

Das beste Equipment mit den richtigen Einstellungen und passenden Bildkompositionen nützen nichts, wenn das Filmkonzept nicht stimmig ist. Der Film wird immer nur so gut wie das Drehbuch. Daher lohnt es sich, die Dreharbeiten gründlich vorzubereiten. In der Filmwelt erfolgt die Vorbereitung klassischerweise über die drei Schritte «Treatment – Storyboard – Shotlist».

  • Das Treatment entspricht dabei mehr oder weniger einem ersten Grobkonzept. Ideen werden gesammelt und einander gegenübergestellt. Sobald der Entscheid für eine der Ideen gefallen ist, wird diese im Storyboard weiterverfolgt.
  • Im Storyboard wird es konkret. Unter Berücksichtigung der zeitlichen, finanziellen, personellen und weiteren Ressourcen wird die bestmögliche Storyline erarbeitet. Sobald diese steht, wird sie in eine Shotlist überführt.
  • Die Shotlist beinhaltet alle einzelnen Szenen mit ihren zugehörigen Kameraeinstellungen und weiteren Spezifikationen. Sie bildet die Grundlage für einen reibungslosen Ablauf am Drehtag.

Ein weiteres wichtiges Thema, welches vertie wird ist die Vermarktung eines Films. Denn, der beste Film nützt nichts, wenn er die Zielgruppe nicht trifft. Hier gibt es praktische Tipps und Tricks, die direkt angewendet werden können.

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Pascal Faeh

Pascal Faeh ist Co-Founder der HR- und Multimedia Agentur Faeh+Faeh. Sie vereint Human Resources- und Videoproduktions-Know-How und bietet Kund:innen eine ganzheitliche Beratung und Projektbegleitung. Von der partizipativen Analyse und Optimierung von HR-Prozessen – insbesondere den Themen Employer Branding und Recruiting – bis hin zum Umsetzen von entsprechenden Unternehmensfilmen und deren Vermarktung. Die Faeh+Faeh GmbH ist schweizweit tätig. faehundfaehfilm.ch/video-recruiting-schulung

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