4 «schwierige» Mitarbeitertypen: So klappt die Zusammenarbeit
Die Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Menschen ist bereichernd. Doch nicht alle Mitarbeitenden sind gleichermassen kollaborativ. Vier «schwierige» Persönlichkeitstypen und wie man mit ihnen umgeht.
Die Persönlichkeit ändern geht nicht. Aber man kann lernen, mit «schwierigen» Mitarbeitern umzugehen. (Bild: 123RF)
Im Laufe des Berufslebens trifft man immer wieder auf Mitarbeitende, die im Umgang eher schwierig sind oder für Unruhe im Team sorgen. Manchmal liegt dies lediglich an der «Chemie», wenn man eine Kollegin oder Mitarbeitenden nicht besonders symphatisch findet. Es gibt aber auch Kollegen, die ständig überfordert sind und über zu viel Arbeit klagen, Mitarbeitende, die permanent durch aggressives Verhalten auffallen oder sich als «Erbsenzähler» unbeliebt machen.
Es ist keine leichte Aufgabe für Vorgesetzte oder Personalverantwortliche mit solchen Mitarbeitenden umzugehen – insbesondere auch, wenn es sich dabei um hochqualifizierte Fachexperten handelt. Die Persönlichkeit ändern geht nicht. Aber wenn man sich auf ihren individuellen Charakter einstellt und dieses Profil im Umgang berücksichtigt, kann man nicht nur ihre Produktivität steigern, sondern häufig auch die des gesamten Teams.
1. Der dominant-kontrollsüchtige Typ
Erkennungsmerkmale: Dominant-Kontrollsüchtige werden oft als die Rüpel am Arbeitsplatz angesehen. Sie sind mutig und extrem durchsetzungsfähig, was aber oft als aggressiv aufgefasst wird. An schlechten Tagen wirkt dieser Persönlichkeitstypus häufig ungeduldig, fordernd und machtgierig. Diese Personen neigen dazu, zu denken, dass alles nach ihrem Kopf gehen muss. Sie können grossartig sein, wenn eine schwierige Entscheidung getroffen werden muss, aber ihre Engstirnigkeit kann Konflikte verursachen. Der oft harsche Umgangston führt dazu, dass der tägliche Dialog mit ihm sogar beängstigend, sein kann. Daher tendiert man häufig dazu, das Gespräch mit solchen Kollegen zu meiden.
Tipps für die Zusammenarbeit: Die Vorteile ihrer Arbeitsweise ausnutzen. Denn diese Persönlichkeit kommt gerne auf den Punkt, ignoriert Smalltalk und mag keine vagen Aussagen. Sie respektiert vielmehr diejenigen, die sich behaupten können. Wer dies beim Gespräch mit einem Dominanz-Kontrollsüchtigen berücksichtigt und ihn für Projekte einsetzt, bei denen seine Eingenschaften vorteilhaft genutzt werden können, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit das Beste in ihm zum Vorschein bringen.
2. Der analytisch-obsessive Typ
Erkennungsmerkmale: Die analytisch-obsessive Persönlichkeit, besser bekannt als «Erbsenzähler», ist eigentlich ein wertvoller Bestandteil jeder gut funktionierenden Organisation. Sie ist methodisch, logisch und hat sehr hohe Standards. Dadurch ist diese Persönlichkeit perfekt geeignet für viele administrative Arbeiten und den Umgang mit Zahlen. In Bezug auf neue Konzepte im Arbeitsalltag, kann ihre sorgfältige und pragmatische Vorgehensweise jedoch das Arbeiten im Team erschweren und Innovationen behindern.
Tipps für die Zusammenarbeit: Analytisch-Obsessive sind vorsichtig bei allem, was neu oder anders ist. Führungskräfte sollten sie im Falle von organisatorischen Veränderungen entlasten und entsprechend frühzeitig vorwarnen. Eine offene Kommunikation zu neuen Tools, Initiativen und Prozessen sowie ihrer Vorteile, lindert die Angst vor dem Unbekannten.
3. Der expressiv-impulsive Typ
Erkennungsmerkmale: Dieser Persönlichkeitstypus hat zwei völlig unterschiedliche «Gesichter». An einem guten Tag sind diese Kollegen optimistisch, voller guter Ideen und wahre Booster für die Team-Moral. An schlechten Tagen hingegen sind sie nervös, unberechenbar und unzuverlässig. Der Wunsch, für ihre Arbeit Anerkennung zu erhalten, ist ebenfalls ein Markenzeichen. Problematisch ist, dass sie selten an die Konsequenzen ihres Verhaltens denken und sich weigern, Verantwortung zu übernehmen, wenn etwas schiefläuft. Sie konzentrieren sich lieber auf ihre eigene Wahrnehmung und das grosse Ganze, ignorieren aber unbequeme Details.
Tipps für die Zusammenarbeit: Lassen Sie diese Personen wissen, dass Sie ihre Energie und Ideen schätzen. Und geben Sie ihnen Aufgaben, die organisiert und strukturiert angepackt werden müssen. Die Herausforderung, solche Aufgaben richtig zu planen, wird dieser Persönlichkeit helfen, sich zu fokussieren.
4. Der skeptisch-negative Typ
Erkennungsmerkmale: Skepisch-negative Menschen sind Pessimisten. Ihr Glas ist immer halb leer. Dies kann sich auf andere Mitarbeitende übertragen und zu einer schlechten Moral am Arbeitsplatz führen – denn Negativität ist leider ansteckend. Hinzu kommt, dass dieser Persönlichkeitstypus kein Problem damit hat, Entscheidungen anderer zu kritisieren und in fast allem Fehler finden kann.
Tipps für die Zusammenarbeit: Es ist wichtig, dass Sie sich von diesem Persönlichkeitstyp bewusst nicht vereinnahmen oder herunterziehen lassen. Unterstützen Sie skeptisch-negative Mitarbeitende indem Sie ihnen zuhören, sich aber dann darauf konzentrieren, lösungsorientiert zu arbeiten.