Event: Angehörigenbetreuung und Erwerbstätigkeit
Noch nicht online-müde waren die über 100 HR-Fachleute, die HR-Swiss-Präsidentin Nicole B. Stucki und HR-Vaud-Vorstandsmitglied Vindou Duc am ersten internationalen Tag des HR am 20. Mai via Webinar begrüssten. Das Programm bestand aus drei kurzweiligen, inspirierenden Referaten – und hielt sein Versprechen.
So wagte Isabelle Chappuis, Executive Director Futures Lab an der HEC Lausanne, einen Blick in die HR-Zukunft im Jahr 2030. In ihrer Keynote verriet Chappuis bereits einige der 22 neuartigen HR-Disziplinen, die sie in ihrem Buch «HR Futures 2030 – a Design for Future-ready Human Resources» zusammen mit Futurist Gabriele Rizzo beschreibt. Beispielsweise die «Kunst des Belohnens». HR müsse hierzu die Bedürfnisse der Mitarbeitenden besser kennen und verstehen, um personalisierte Vergütungspakete anzubieten. Oder die «A-Z Resilienz»: Die Rolle des HR dabei? Die partizipatorischen Fähigkeiten der Mitarbeitenden zu entwickeln und Ideen zu sammeln, um bestehende Arbeitsprozesse zu verbessern. Bei allen neuen Ansätzen dürfe man nicht vergessen, dass die Handlungen der Menschen von zwei Motoren angetrieben würden: Interesse und Hoffnung.
Kurz vor Mittag diskutierten IMD Professor Susan Goldsworthy und Fiona McKerrow, Director Communications Philip Morris International, über kommende Herausforderungen von Organisationen. Gemeinsam mit den Webinar-Teilnehmenden entlarvten sie Führungsmythen wie: «Man kann Menschen nicht zutrauen, aus der Ferne zu arbeiten», oder «eine Führungskraft muss immer Antworten haben oder Lösungen bieten». Führungskräfte müssten ihren Mitarbeitenden vertrauen und loslassen. «Nur so lernen sie», sagte Goldsworthy. Die Aufgabe eines Leaders sei deshalb, ein Umfeld zu schaffen, in dem alle Teammitglieder gut zusammenarbeiten. Analog eines Dirigenten: «Er ist nicht der beste Instrumentalist, aber er weiss, wie er einen Klangkörper zusammenhält.»
Nach einem angeregten Austausch zwischen Referenten und Teilnehmenden endete der erste International HR Day mit einem Referat von Nadine Hodler und Felix Anderegg von HR Campus, die über das «ungenutzte Potenzial» von Chatbots sprachen und wie diese mit künstlicher Intelligenz Mitarbeiter- und Management-Self-Services künftig gestalten könnten.