Das swissstaffing-Jahr 2010
Die Verbands-Pensionskasse, die Stiftung 2. Säule swissstaffing, ist bei Top-Gesundheit. Sie hat den Börsencrash von 2008 in nur einem Jahr deutlich überwunden, ohne dass eine einzige Sanierungsmassnahme ergriffen werden musste. 2010 konnte sie ihre finanzielle Basis weiter ausbauen. Der Deckungsgrad beläuft sich per Ende 2010 (geschätzt) auf 120 Prozent. Damit ist sie eine der gesündesten Pensionskassen überhaupt!
Die rund 15 000 Versicherten – sowohl temporäre Mitarbeitende als auch das festangestellte interne Personal der angeschlossenen Personaldienstleister – profitieren nicht nur vom phänomenalen finanziellen Zustand, sondern auch von flexiblen und grosszügigen Leistungen. So hat der Stiftungsrat beschlossen, die Versicherten mit einer Höherverzinsung der Guthaben am Gewinn teilhaben zu lassen. Für die festangestellten Versicherten sind die Einkaufsmöglichkeiten ausgebaut und weitere Leistungsverbesserungen beschlossen worden.
Die Familienausgleichskasse des Verbandes, swisstempfamily, hat ihr zweites Tätigkeitsjahr erfolgreich abgeschlossen. Zugleich sind alle Vorbereitungen getroffen worden, damit die Familienausgleichskasse per 1.1.2011 zur AHV-Ausgleichskasse swisstempcomp ausgebaut werden konnte (vgl. Artikel «Ins neue Jahr mit der neuen Ausgleichskasse swisstempcomp»).
Arbeitssicherheits-Kurs für Personalberatende
Die Zusammenarbeit mit der Eidgenössischen Koordinationskommission für Arbeitssicherheit (EKAS) hat im vergangenen Jahr mehrere Hilfsmittel für Personaldienstleister hervorgebracht: Das Anforderungs- und Qualifikationsprofil sowie der Sicherheitspass können auf der swissstaffing- beziehungsweise EKAS-Homepage (www.ekas.admin.ch) heruntergeladen werden. Alle drei Hilfsmittel unterstützen die am Personalverleih beteiligten Partner – Personaldienstleister, temporäre Arbeitskraft und Einsatzbetrieb – in der gegenseitigen Kommunikation, um so Unfallgefahren zu minimieren. swissstaffing wird ab Februar 2011 einen Arbeitssicherheits-Kurs für Personalberatende anbieten. In diesem Kurs lernen die Personalberatenden den zweckmässigen Gebrauch dieser Hilfsmittel. Sie werden darüber hinaus über die Pflichten der am Personalverleih Beteiligten unterrichtet und üben, wie zu reagieren ist, falls während eines Einsatzes Arbeitssicherheitsprobleme auftreten.
Auch auf politischer und sozialpartnerschaftlicher Ebene war swissstaffing im vergangenen Jahr aktiv. Der GAV Personalverleih konnte leider (noch) nicht zur Inkraftsetzung geführt werden. In den letzten Monaten hat swissstaffing intensive Gespräche mit der Unia sowie mit den Einsprechern geführt, die gegen die Integration ihrer nicht allgemeinverbindlichen GAV in den Anhang 1 des swissstaffing-GAV opponiert hatten. Die langwierigen und zähen Verhandlungen haben swissstaffing zur Überzeugung gebracht, dass das Problem nur mit einer freiwilligen Integration dieser nicht allgemeinverbindlichen GAV gelöst werden kann. swissstaffing hofft, den entstandenen Konflikt auf dieser Basis in naher Zukunft lösen zu können.
Der Vorstand unterstützt die Bürokratie-Stopp-Initiative
Die traditionellen Gespräche mit den Spitzen der bürgerlichen Parteien hat swissstaffing auch 2010 weitergeführt. Ferner hat swissstaffing die Bundesparlamentarier zum Austausch bei einem Dinner geladen und an den Konferenzen der Arbeitgeber-Dachverbände teilgenommen. Mit der FDP.Die Liberalen und dem Schweizerischen Gewerbeverband hat swissstaffing im Jahr 2010 eine besondere Kooperation vereinbart: Der Vorstand hat beschlossen, die Bürokratie-Stopp-Initiative zu unterstützen, weil sie für die Personaldienstleister nennenswerte, administrative Vereinfachungen vorsieht. Eine entsprechende Motion zur Entschlackung des Arbeitsvermittlungsgesetzes hat Nationalrat Peter Malama in der Dezembersession bereits im Parlament eingereicht. Die Motion fordert, dass die Weiterbildungs- und Vollzugsbeiträge für Temporäreinsätze in Betrieben mit allgemeinverbindlichen Gesamtarbeitsverträgen vereinheitlicht, zentral erhoben und durch die Ausgleichskasse der Personalverleihbranche selbstverwaltet werden.
Der Austausch mit den Behörden war 2010 ebenfalls wirkungsvoll. Auf Anregung von swissstaffing hat das Seco beschlossen, die Stellensuchenden-Datenbank AVAMSTS zu modernisieren. AVAMSTS ist eine ausschliesslich privaten Stellenvermittlern zugängliche Datenbank, die die Profile der bei den RAV gemeldeten Stellensuchenden enthält. Eine Analyse von swissstaffing hat allerdings gezeigt, dass die Datenbank punkto Benutzerfreundlichkeit und Layout sehr zu wünschen übrig lässt. Zudem können viele der aufgelisteten Kandidatinnen und Kandidaten nicht direkt vom privaten Personaldienstleister kontaktiert werden, weil die entsprechenden Kontaktangaben fehlen. Wenn die oder der Personalberater/in den Weg über das RAV nehmen muss, um mit einer stellensuchenden Person in Verbindung zu treten, geht unnötig Zeit verloren. Das Seco hat diese Mängel erkannt und eine Arbeitsgruppe «Redesign AVAMSTS» ins Leben gerufen, die bis im Herbst 2011 den Auftritt von AVAMSTS optimieren soll. swissstaffing ist zusammen mit Vertretern verschiedener kantonaler Arbeitsmarktbehörden Teil dieser Arbeitsgruppe.
Die Personaldienstleister-Branche hat sich im vergangenen Jahr unerwartet gut entwickelt. Seit dem Frühling 2010 ist das Temporärarbeitsvolumen Monat für Monat zwischen 10 und 30 Prozent gewachsen (swiss-temptrend). Die Prognose von swissstaffing fürs Jahreswachstum 2010 beläuft sich auf 15 Prozent. Damit hat die Branche einen guten Teil des 2009er-Einbruchs bereits wieder wettgemacht (siehe Grafik) und einen wichtigen Beitrag zur Senkung der Arbeitslosigkeit geleistet.