Gehaltsstudie

Das verdient das HR

In einer Studie hat Michael Page Switzerland untersucht, was das HR-Personal in der Schweiz verdient. Den höchsten Lohn erhalten die HR Vice Presidents: Bis zu 400'000 Franken pro Jahr – ohne Boni.

Wie viel verdient mein Teamkollege? Diese Frage interessiert viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. In der Studie «Salary Survey 2011/12 Switzerland» ist die Personalberatungsgruppe Michael Page dieser Frage auf den Grund gegangen. Viele verschiedene Faktoren beeinflussen das Gehalt: Die Grösse des Unternehmens, die Position des Mitarbeiters, die Anzahl Dienstjahre, Personalverantwortung und auch die geographische Lage.

In der Schweiz bestehen die meisten Löhne aus fixen und variablen Elementen. Im «Salary Survey 2011/12 Switzerland» hat Michael Page die Boni jedoch nicht dazugezählt. Dennoch haben die Studienleiter festgestellt, dass üblicherweise Boni in der Höhe von 10 bis 50 Prozent bezahlt werden.

Die Löhne in multinationalen Unternehmen

In der Studie hat Michael Page die Gehälter in grossen multinationalen Unternehmen und KMUs getrennt untersucht. Die Ergebnisse wurden in vier Kategorien zusammengefasst: Finanzbranche, Gesundheitswesen, Dienstleistungen und «andere Sektoren». Interessanterweise unterscheiden sich die Löhne in den einzelnen Branchen nur geringfügig. Ebenfalls angegeben wurden der Minimal- und der Höchstlohn der jeweiligen Branche.

Multinationale Unternehmen verfügen meist über einen HR VP. Der HR Vice President definiert die Human Resources-Strategie für ihre Firma in Zusammenarbeit mit dem höheren Management, koordiniert die Entwicklung des HR und definiert die Rekrutierungs- und Kommunikationsstrategie der HR-Abteilung. Zudem entwirft er – neben weiteren Aufgaben – die Karriere-Management-Strategie und ist für das Management der High Potentials zuständig. Oft hat er mindestens 15 Jahre Berufserfahrung im HR. Das wirkt sich auch auf den Lohn aus: Im Finanzsektor verdient der Vice President eines multinationalen Unternehmens im Durchschnitt 285’000 Franken, wobei Löhne bis maximal 400’000 Franken pro Jahr möglich sind.

Etwas weniger verdient der Head of HR: Im Finanzsektor beträgt sein durchschnittliches Jahresgehalt 257’000 Franken. Seine Aufgabe ist es, die Human-Resource-Strategie zu entwickeln und die Implementierung abzustimmen. Er übernimmt mehr operationale Aufgaben als der HR VP. Üblicherweise hat er mindestens zehn Jahre Berufserfahrung.

Acht Jahre Berufserfahrung sind dagegen üblich für die Position des HR Business Partners. Er berät Mitarbeiter auf allen Gebieten des HR (Karriere-Management, Recruiting, Ausbildung, etc) und koordiniert die HR-Entwicklung und HR-Projekte in seinem Bereich. Dafür erhält er in multinationalen Firmen in der Finanzindustrie einen Durchschnittslohn von 180’000 Franken.

Auch im Bereich Compensation & Benefits variieren die Löhne abhängig von der Verantwortung und der Position des Mitarbeiters. So verdient der Head of Compensation & Benefits, verantwortlich für den gesamten Vergütungsbereich, im Finanzsektor durchschnittlich 270’000 Franken, während der Compensation & Benefits Manager in der gleichen Branche noch auf ein Jahresgehalt von 165’000 Franken kommt. Mit 120’000 Franken verdient aber auch der Compensation & Benefits Specialist immer noch ein durchaus ansehnliches Gehalt.

Deutlich schlechter bezahlt ist die Branche Talent Acquisition. Der Chef verdient jährlich 185’000 Franken (Durchschnitt der Finanzbranche), der Manager 150’000. Der Bereich ist verantwortlich dafür, High Potentials zu identifizieren und die Fachkräfte weiterzuentwickeln.

Der Recruitment Manager, verantwortlich für den ganzen Rekrutierungsprozess und üblicherweise mit mindestens fünfjähriger Berufserfahrung, verdient im Schnitt 140’000 Franken, der Recruitment Specialist 120’000.

HR-Löhne im internationalen Vergleich

Im internationalen Vergleich sind die Schweizer Löhne unschlagbar; das HR-Personal verdient hierzulande am meisten. Das höhere Management (Vice President HR, President HR, HR Director, Head of HR) kommt auf einen durchschnittlichen Lohn von 166'000 Euro. Mit 155'000 Euro landen die australischen HR-Verantwortlichen auf dem zweiten Platz, gefolgt von Brasilien (134'000 Euro). Am wenigsten verdient das HR-Personal mit durchschnittlich 75'000 Euro in Portugal. Am zweitschlechtesten fallen die Löhne in der Türkei (80'000 Euro) aus.

Beim mittleren Management (Senior HR Manager, HR Business Partner) zahlen ebenfalls die Schweiz (durchschnittlich 122'000 Euro) und Australien (105'000 Euro) am besten. Auf dem dritten Platz folgt in diesem Segment jedoch Österreich mit 93'000 Euro, dicht gefolgt von den USA (92'000 Euro). Verglichen wurden die Löhne von insgesamt 20 Ländern.

Die Löhne in KMUs

In kleinen und mittleren Unternehmen sehen die Löhne etwas anders aus. So verdient der HR Director, verantwortlich für alle HR-Aktivitäten, in der Finanzbranche durchschnittlich 185’000 Franken pro Jahr. Der HR Manager kommt auf ein Gehalt von 165’000 Franken und ist zuständig für eine Niederlassung oder eine Region. Der HR Generalist, mit Fokus auf operationale Arbeiten, verdient 120’000 Franken.

Der HR Assistent arbeitet eng mit dem HR Manager zusammen, hilft beim Rekrutierungsprozess und ist für diverse administrative Aufgaben zuständig. In den ersten zwei Jahren verdienen Assistenten 60’000 Franken pro Jahr, mit zwei bis fünf Jahren Berufserfahrung 65’000 Franken und ab fünf Jahren durchschnittlich 75’000 Franken.

In KMUs ist der Payroll Manager für die Abwicklung der Löhne zuständig. Er kommt in der Finanzbranche auf ein Jahresgehalt von durchschnittlich 150’000 Franken, der Payroll Specialist auf 100’000.

Weitere Tabellen und ausführlichere Informationen finden sich in der Studie. Diese steht zum Download bereit.

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