Trends

Der passende Mix von 
Methoden und Instrumenten

In der Betriebsausbildung müssen Bildungsziele, betriebliche Prozesse und Technologie optimal verbunden werden. Eine neue interdisziplinäre Ausbildung bereitet auf den sinnvollen Einsatz der diversen Methoden und Instrumente vor.

Der geradezu inflationäre Umgang mit Begriffen wie E-Learning und Blended Learning täuscht darüber hinweg, dass damit mitnichten der «Nürnberger Trichter» erfunden ist, ein Instrument, mit dem sich ganz mühelos Lernerfolge einstellen sollten. In der Praxis zeigt sich immer noch eine teilweise erhebliche Diskrepanz zwischen Lern-Wunsch und Lern-Wirklichkeit, beispielsweise bei der Frage, was denn eigentlich einen guten E-Lehrer ausmacht. Meisterhafter Umgang mit Maschinen und Software lässt keine Rückschlüsse auf didaktische Fähigkeiten ziehen – umgekehrt mag ein guter Didaktiker etwa hilflos vor Hightech-Geräten stehen oder schlicht keine Ahnung haben vom Kerngeschäft seiner Zielgruppen.

Beim Schweizerischen Verband für Betriebsausbildung, SVBA, hat man dieses Dilemma erkannt. Blended Learning – in all seinen Variationen und Spielarten – sei in der betrieblichen Ausbildung längst zum Normalfall geworden, bestätigt der Verbandspräsident Ernst Aebi. Müssen neue Kompetenzen erworben werden, soll dies möglichst schnell und kostengünstig passieren: «Just-in-Time-Lernen ist heute in Grossunternehmen üblich, eine Planung des Lernbedarfs auf Jahre hinaus ist kaum mehr möglich.» Nicht einfach, aber umso wichtiger ist es deshalb für die Ausbilder, Bildungsziele, betriebliche Prozesse und Technologie unter einen Hut zu bringen. Der neue Lehrgang zum Web Project Manager soll diese Ansprüche erfüllen, was sich bereits im hochgradig interdisziplinären Programm zeigt, in dem Wissen aus den Bereichen Betriebswirtschaft, Informatik, Erwachsenenbildung, Sprachwissenschaft, Soziologie und Psychologie verbunden wird.

Interdisziplinäre Ausbildung für den Einsatz neuer Lehrmethoden

Der Lehrgang richtet sich an Berufsleute aus den Bereichen Personalentwicklung, Ausbildung und Organisation, aber auch aus der internen und externen Kommunikation, Informatik und Betriebswirtschaft. Wer die drei Semester dauernde Ausbildung mit Erfolg absolviert, darf sich mit dem geschützten Titel eidg. dipl. Web Project Manager/Managerin schmücken. Der vom SVBA entwickelte Lehrgang wird ab 2008 in Partnerschaft mit swiss interactive media and software association (simsa) durch das Schweizerische Ausbildungszentrum für Marketing, Werbung und Kommunikation (sawi) durchgeführt. Auf der Homepage finden sich Erfahrungsberichte von Absolventen wie beispielsweise Alexandra Vangelista, Beraterin für Finanzdienstleistungen bei der Schweizerischen Post. Als Master E-Tutorin ist sie verantwortlich für die Lernplattform und die Kursadministration, überwacht die Umsetzung des didaktischen Konzepts und begleitet verschiedene Diskussionsforen. «Ich begreife heute manche Zusammenhänge besser und kann auch viele Probleme selbst lösen, für die ich früher Hilfe holen musste», erklärt sie. Auch die Zusammenarbeit mit Informatikern falle ihr heute erheblich leichter. Insbesondere von den Lernmodulen Internet-Engineering, Informations- und Kommunikationsinstrumente sowie Visuelle Kommunikation habe sie sehr profitiert. «Wenn ich zu gewissen Erkenntnissen schon früher gekommen wäre, wäre in der Projektarbeit weniger Zeit und Energie verpufft.»

Links:

Kommentieren 0 Kommentare HR Cosmos
Text:
Weitere Artikel von