Erfolgsfaktor Wohlbefinden

Der Return on Investment der Mitarbeiterzufriedenheit

Der Return on Investment (RoI) gibt Aufschluss, ob sich getätigte Investitionen auszahlen. Doch Unternehmen sind mehr als nur die Summe ihrer strategischen Entscheidungen und Prozesse. Wie die Mitarbeiterzufriedenheit zum Erfolgsfaktor wird.

Der Return on Investment (RoI) gilt als die wichtigste betriebliche Kennzahl. Er gibt Aufschluss, ob sich getätigte Investitionen auszahlen, indem Gewinne in Relation zu Investitionen gesetzt werden. Doch Unternehmen sind mehr als nur die Summe ihrer strategischen Entscheidungen und Prozesse. Der Unternehmenserfolg zeigt sich nicht nur in Gewinnmargen und Rendite. Was bedeutet dieser Ansatz für moderne Führungskräfte?

Es ist an der Zeit, in weniger messbare, aber dennoch wichtige Erfolgsfaktoren zu investieren. Dazu gehören die Mitarbeiterzufriedenheit, Motivation und Entwicklungsbereitschaft. Obwohl diese Elemente eng mit dem finanziellen Wachstum verbunden sind, werden sie oft unterschätzt und folglich vernachlässigt. Ein Blick auf Studien zeigt jedoch ganz deutlich – das Wohlbefinden von Mitarbeitenden hat einen massgeblichen Einfluss auf die Arbeitsleistung, verbessert die Zufriedenheit und fördert das gesamtwirtschaftliche Wachstum (Instituts der deutschen Wirtschaft). Führungskräfte sollten nicht nur traditionelle Kennzahlen wie den RoI im Blick haben, sondern auch das Wohlergehen ihrer Mitarbeitenden aktiv verfolgen und verstehen. Aber wie lässt sich die Zufriedenheit der Mitarbeitenden messen, bewerten und vor allem verbessern?

Wie man die Stimmung im Unternehmen misst

Eine konkrete Formel zur Berechnung der Mitarbeiterzufriedenheit gibt es (noch) nicht. Das liegt daran, dass hier viele verschiedene Faktoren zusammenspielen, die zum Teil schwer messbar sind. Das bedeutet jedoch nicht, dass die Mitarbeiterzufriedenheit gar nicht messbar ist.

Eine häufig genutzte Methode, um die Stimmung im Team zu erfassen, sind beispielsweise Engagement-Umfragen. Auch der Mitarbeiter-Net-Promoter-Score (eNPS) bietet einen guten ersten Einblick in die Einstellung der Beschäftigten zu ihrem Unternehmen. Hinter diesem abstrakten Begriff verbirgt sich ein sehr greifbares Konzept: Der eNPS zeigt, wie viele Mitarbeitende das Unternehmen ihren Freunden und Familien empfehlen würden.

Fehlzeiten und Krankheitsfälle – ein Anzeichen für Unzufriedenheit?

Hohe Fehlzeiten sind nicht zwangsläufig ein Zeichen für Unzufriedenheit oder mangelnde Motivation am Arbeitsplatz. Die Gründe für Fehlzeiten können vielfältig sein, wie persönliche oder gesundheitliche Probleme. Unternehmen sollten ihre Mitarbeitenden in schwierigen Lebensphasen mit flexiblen Freistellungs- und Urlaubsregelungen unterstützen – um die Mitarbeiterzufriedenheit zu fördern und Ausfallzeiten zu reduzieren.

Besonders wichtig bei hohen Fehlzeiten ist: Den Dialog mit den Mitarbeitenden suchen und das Thema offen besprechen. Gleiches gilt für Schwankungen in der Arbeitsleistung und Leistungsbewertungen eines Teammitglieds. Möglicherweise fehlt es an konstruktivem Feedback oder Anerkennung. Durch persönliche Gespräche können viele Probleme gelöst werden, wodurch Führungskräfte besser auf die Bedürfnisse ihrer Teammitglieder eingehen können, um sie im Unternehmen zu halten. Diese Massnahmen reichen von Weiterbildungen über betriebliche Gesundheitsförderung bis hin zu Anpassungen der Arbeitsaufgaben. So kann ein Burnout vermieden und die langfristige Zufriedenheit, Leistung und Bindung der Mitarbeitenden sichergestellt werden.

Zufriedenheit und Produktivität sind miteinander verbunden

Effizienz ist relativ. Methoden, die die Effizienz in einem Unternehmen steigern, können in einem anderen das Gegenteil bewirken. Auch scheinbar effiziente Mitarbeitende können unzufrieden sein und das Teamklima sowie die Leistung anderer Teammitglieder beeinträchtigen. Welche Möglichkeiten haben Unternehmen dann, die Leistung und das

Engagement im gesamten Betrieb zu steigern?

OKRs (Objectives und Key Results) sind eine gute Strategie, die dabei hilft, Unternehmensziele in individuelle Ziele für Mitarbeitende oder Teams zu übersetzen. Diese Ziele sollten regelmässig mit der Teamleitung besprochen und je nach Fortschritt gemeinsam angepasst werden. Das schafft Raum für gegenseitige Unterstützung und Anerkennung und bildet die Grundlage für gemeinsames Wachstum. Mitarbeitende legen heute immer mehr Wert darauf, in einem sinnstiftenden Beruf zu arbeiten. Investitionen in Massnahmen zur Zielsetzung, zum Austausch und zur Weiterentwicklung fördern die Mitarbeiterzufriedenheit und unterstützen langfristig auch den Erfolg des Unternehmens.

Wohlbefinden als Erfolgsfaktor

Insgesamt verbringen Menschen während ihres Lebens 80‘000 Stunden bei der Arbeit. Die wenigsten erleben ihre berufliche Laufbahn linear. Job- und Branchenwechsel, berufliche Auszeiten, Wiedereinstieg, Quereinstieg oder komplette Neuorientierungen sind fester Bestandteil unserer modernen Arbeitswelt, in der jede Person einen individuellen Weg zur beruflichen Entfaltung geht.

Die Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt zeigen, dass ein Umdenken nötig ist. Die hohe Wechselbereitschaft und Phänomene wie «Quiet Quitting» oder das «Boreout-Syndrom» verdeutlichen, wie viel Verhandlungsmacht Arbeitnehmende heutzutage haben. Ein neu gedachter RoI beginnt mit der Erkenntnis, dass nicht nur effiziente Abläufe und eine ausgereifte Strategie zum Unternehmenserfolg beitragen. Eine zentrale Rolle spielt vielmehr eine engagierte und zufriedene Belegschaft. Unternehmen müssen daher das Wohlbefinden ihrer Mitarbeitenden von Anfang an strategisch berücksichtigen.

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Katerina Arsova

Katerina Arsova ist Head of Talent Acquisition bei der Personalentwicklungsplattform Leapsome, die mehr als 1500 Unternehmen (darunter Spotify, Unity und Monday.com) dabei hilft, die Weiterbildung, Produktivität und Bindung ihrer Mitarbeitenden zu fördern. Katerina wird von der Vision angetrieben, leistungsstarke, motivierte Teams aufzubauen.

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