Die Bedürfnisse der Flexworker
Zusammen mit Gästen aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft beleuchtete swissstaffing am 24. Juni 2020 die Flexibilisierung der Arbeitswelt. Moderiert von Wirtschaftsredaktorin Patrizia Laeri wurden die Chancen und Risiken für Arbeitnehmende, Unternehmen und Gesellschaft diskutiert. Infolge von Corona fand der Event kurzerhand als zweisprachiger Livestream statt und erreichte mit rund 450 virtuellen Zuschauern ein vielschichtiges Publikum aus der ganzen Schweiz.
Von links: Dino Beerli, Gründer Superloop Innovation. Gabriel Fischer, Leiter Wirtschaftspolitik Travail.Suisse. Patrizia Laeri, Moderatorin und Wirtschaftsredaktorin. Diana Gebauer, CEO beeworx. Erich Ettlin, Ständerat CVP. (Fotos: zVg)
Zusammen mit Gästen aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft beleuchtete swissstaffing am 24. Juni 2020 die Flexibilisierung der Arbeitswelt. Moderiert von Wirtschaftsredaktorin Patrizia Laeri wurden die Chancen und Risiken für Arbeitnehmende, Unternehmen und Gesellschaft diskutiert. Infolge von Corona fand der Event kurzerhand als zweisprachiger Livestream statt und erreichte mit rund 450 virtuellen Zuschauern ein vielschichtiges Publikum aus der ganzen Schweiz.
Ein Kurzfilm zur Flexworker-Studie der Uni Luzern, HR ConScience und swissstaffing führten in das Thema ein und zeigten die Chancen und Herausforderungen der sogenannten «Flexworker», zu denen Selbstständige, Temporär- und Plattformarbeitende zählen. Im anschliessenden Interview bezeichnete Valentin Vogt, Präsident des Schweizerischen Arbeitgeberverbands, Flexwork als Möglichkeit, Menschen vermehrt in den Arbeitsmarkt zu bringen und dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Änderungen der Arbeitsgesetze seien indes keine nötig: «Wir brauchen kein sogenanntes drittes Sozialversicherungsstatut», so Vogt. Wichtig sei jedoch, dass die Verträge eindeutig einem Statut unterlägen und die soziale Absicherung sichergestellt sei.
Für eine lebendige Podiumsdiskussion sorgten danach Diana Gebauer, CEO beeworx, Dino Beerli, Gründer Superloop Innovation, Erich Ettlin, Ständerat CVP, und Gabriel Fischer, Leiter Wirtschaftspolitik bei Travail.Suisse. Als eine Herausforderung wurde der zunehmende Druck seitens der Arbeitnehmenden, «always-on» zu sein, diskutiert. Unternehmer und Selbstständige könnten ihre Eigenverantwortung unabhängig wahrnehmen, alle anderen Arbeitnehmenden eher weniger. Für Letztere forderten Dino Beerli und Gabriel Fischer zusätzliche Schutzregelungen. Potenzial hierzu identifizierte Diana Gebauer in der Ausdehnung der Gesamtarbeitsverträge (GAV): «Wir haben einen gut funktionierenden GAV Personalverleih, der die soziale Absicherung für Temporärarbeitende regelt. Man sollte prüfen, ob dies nicht auch ausserhalb des Personalverleihs möglich wäre.»
Erich Ettlin fasste zusammen: «Flexibilisierung heisst nicht, mehr zu arbeiten, sondern – mit begleitendem Gesundheitsschutz – flexibler zu sein.» Parallel dazu müssten bei den Vorsorgewerken AHV21 und BVG die Bedürfnisse der Arbeitnehmenden berücksichtigt werden. Klar ist: Flexwork ist Realität und noch lange nicht ausdiskutiert.