Appell an die HR-Verantwortlichen in den Unternehmen
Hengstschläger ortet auch bei HR-Teams hiesiger Firmen festgefahrene Denkmuster, die in letzter Konsequenz den wirtschaftlichen Erfolg der Unternehmen gefährdeten. Der Personalabteilungen seien Abnehmer und Verwalter von durchschnittlich Ausgebildeten und durchschnittlich Erfahrenen. «Schauen Sie sich nur die Stelleninserate an. Es wird bis ins Detail erklärt, wie der Bewerber qualifiziert sein muss, was er für Erfahrungen hat, wie er sich zu benehmen hat.» Firmen kennen ihr künftiges Personal also schon im Voraus – «denn sie kennen den Durchschnitt». Bewerber müssten immer in eine klar definierte Schablone passen. Wer von der Norm abweiche, solle vom Einstellungsprozess ausgeschlossen werden. «Nun werden sich auf so ein Inserat und bei so einem HR auch wirklich nur durchschnittliche Menschen und eben keine Querdenker, Individualisten und Toptalente bewerben. Für den Standort Mitteleuropa, für die Wirtschaft in der Schweiz, Österreich und Deutschland ist das der Anfang vom Ende».
Markus Hengstschläger und «Die Durchschnittsfalle»
Der gebürtige Oberösterreicher promovierte im Alter von 24 Jahren zum Doktor der Genetik. Er forschte unter anderem in Yale, in den USA. Hengstschläger hat eine abgeschlossene Ausbildung zum Fachhumangenetiker und ist unterdessen Universitätsprofessor für Medizinische Genetik an der Medizinischen Universität Wien. Er ist zahlreicher Publikationen in verschiedenen, internationalen Journalen. Er ist darüber hinaus stv. Vorsitzender der Bioethikkommission des österreichischen Bundeskanzlers, wissenschaftlicher Leiter des Think Tanks Academia Superior, Mitglied der österreichischen Gentechnikkommission, des Wiener Beirats für Bioethik, des Beirats des Instituts für Ethik und Recht der Universität Wien, des österreichischen Rats für Forschung und Technologieentwicklung und war auch Gründungsmitglied des Hochschulrats der Pädagogischen Hochschule Wien und Mitglied der Päpstlichen Akademie für das Leben im Vatikan. Sein Bestseller «Die Macht der Gene» wurde mit dem «Goldenen Buch» ausgezeichnet. Sein weiterer Bestseller «Endlich unendlich» wurde auch mit einem Buchliebling-Preis ausgezeichnet. Einer breiten Öffentlichkeit in Österreich ist Hengstschläger ausserdem bekannt als Moderator der ORF-Ö1-Wissenschaftssendung «Radiodoktor – Gesundheit und Medizin».
Das Buch «Die Durschnittsfalle» (ISBN978-3-7110-0022-4, 188 Seiten, gebunden, 31.50 Franken) ist im Ecovin-Verlag erschienen. (pd)