Die «Mesmerize it»-Technik

Die Macht des Unterbewusstseins: Teil 1

Mit der «Mesmerize it»-Technik lassen sich alte Muster lösen und durch neue, positive ersetzen. Wie das geht, erläutert die «Expertin für Menschenkenntnis», Tatjana Strobel, in unserer neuen Online-Serie. Im ersten Teil geht es um die Bedeutung des Unterbewusstseins.

Im Zeitalter des Bewusstseins glauben wir, alles unter Kontrolle zu haben, alles systematisch, analytisch abzuwägen, genau zu wissen, um was es geht, der Herrscher über unser Leben, Herr jeder Lage zu sein…Doch ist das wirklich so?

Warum schafft es der Kollege, der Chef, uns immer wieder auf die Palme zu bringen, uns klein und nichtig fühlen zu lassen, obwohl wir uns geschworen haben, das nächste Mal zurückzuschlagen? Warum brechen wir Diäten nach kurzer Zeit ab und ernähren uns wieder ungesund, obwohl die Wissenschaft und wir längst wissen, was gut, was weniger gut oder gar schädlich für uns ist? Weshalb dauert die gewünschte Rauchfreiheit lediglich ein paar Tage, obwohl wir genau wissen, wie schädlich Rauchen für unsere Gesundheit ist? Warum verschieben wir unliebsame Dinge auf über-über-morgen oder am liebsten ins Jahr 2020? Weshalb versanden ernst gemeinte Neujahresvorsätze im Nirwana und schon der Gedanke daran löst bei uns schlechte Laune aus und das Gefühl, mal wieder versagt zu haben?

Bestimmt, weil unser Bewusstsein alles unter Kontrolle hat, oder? Leider nein! Forschungen belegen, dass 98 Prozent aller Entscheidungen im Unterbewusstsein getroffen werden und dass diese alle weiteren Denkvorgänge in bestimmte Bahnen lenken. Deshalb ist es nicht weiter verwunderlich, dass die meisten Ziele und Vorsätze nach wenigen Tagen verworfen werden oder versanden, da diese nicht mit dem Unbewussten übereinstimmen und nicht dem eigenen Weltbild entsprechen. Diese Ziele werden also nur mit purer Willenskraft in die Tat umgesetzt und diese hat leider ihre Grenzen.

«Unbewusstes: Du weisst dies, aber du weisst nicht, dass du es weisst.» Augustinus Aurelius

Was hat es nun mit diesem geheimnisvollen Unterbewusstsein auf sich?

Das Unterbewusstsein ist in Wahrheit unsere Kommandozentrale. Dort ist alles auf unserer Festplatte abgespeichert, was wir jemals erlebt, gefühlt, konditioniert bekommen und uns selbst angewöhnt haben. Ganz entscheidend dabei sind die ersten zehn bis zwölf Lebensjahre. In dieser Zeit bekommen wir von unseren Eltern, Bezugs-und Respektspersonen neue Programme auf unsere Festplatte, auf unseren leeren Rechner gespielt. Diese neuen Programme werden nicht hinterfragt oder gar kritisch beäugt, sie werden einfach übernommen und als die einzige Wahrheit betrachtet. Eltern sind in den Augen von Kindern ganz besondere Wesen, die alles richtig machen, und deren Meinung ernstgenommen werden muss. Beispielsweise werden Selbst-Wert und Selbst-Bewusstsein in genau dieser wichtigen Lebensphase von unserem Umfeld geprägt. Sie sind später im weiteren Lebensverlauf für die Einstellung und das Denken zu uns und über uns selbst wichtig.

Wird ein junger Mensch beispielsweise in seiner Persönlichkeit gestärkt, als Individuum wahrgenommen, hat man Vertrauen in ihn und sein Können, nimmt man sich Zeit für ihn, nimmt ihn ernst, so hat das immense, positive Auswirkungen auf seinen Selbstwert, sein Selbstbewusstsein. Er wird im späteren Leben vertrauen zu sich selbst haben, wird sich durchsetzen und behaupten können. Wird das Kind allerdings ängstlich erzogen, traut man ihm nichts zu, gibt ihm das Gefühl, alles falsch zu machen oder gar dumm zu sein, so wird sich dies negativ auf sein späteren Leben auswirken. Mit einem solchen Hintergrund kann kein gesundes und stabiles Selbstbewusstsein entwickelt oder aufgebaut werden, der Mensch wird innerlich immer wieder das Gefühl des Versagens haben, kommt nicht weiter, ist eher in sich gekehrt, gehemmt und wird kaum eine grosse Karriere machen.

Vater und Mutter spielen uns nicht nur Programme auf, sondern sind auch Vorbilder für die zukünftige Partnerschaft. Ist die Partnerschaft liebevoll und gleichberechtigt, so wird dies positive Folgen für die künftige Paarbeziehung haben. Sind die Eltern laut, gehören Streit oder gar tätliche Übergriffe zum Alltag, wird sich auch dies leider in den künftigen Beziehungen manifestieren. Hinzu kommt, dass der Vater das zukünftige Männerbild der Tochter prägt, die Mutter das zukünftige Frauenbild des Sohnes beeinflusst.

Wer und wie wir im Erwachsenenleben sind, ist in hohem Masse der Kindheit und den im Unterbewussten gespeicherten Mustern zu verdanken. Kennen Sie Ihre Muster und Prägungen? Kommen Sie den häufigsten  Mustern aus der Kindheit mit dem folgenden Test auf die Spur.

Innere Muster…… und welche Aussagen dazu passen:
Sei stark!«Mich erschüttert so schnell nichts!»
«Augen zu und durch!»
«Man muss immer Haltung bewahren»
«Zähne zusammenbeissen, das schaffst du schon …»
Sei perfekt!«Man kann alles immer noch besser machen»
«Gründlichkeit geht vor Schnelligkeit»
«Nur nicht hudeln!»
«Jetzt bloss keine Fehler machen!»
 Mach es allen recht!«Immer freundlich bleiben, das ist die Hauptsache»
«Geht nicht gibt’s nicht»
«Ich bin zufrieden, wenn Sie es sind»
Beeil dich!«Ich mach nur noch schnell …»
«Wer rastet, der rostet»
«Nur keine Zeit verschwenden!»
«Das muss doch auch schneller gehen!»
Streng dich an!«Man muss immer alles geben!»
«Ohne Fleiss kein Preis»
«Danke, ich schaff das schon alleine»

Machen Sie den Test!

Vielleicht haben Sie sich in der einen oder anderen Äusserung schon wiedergefunden. Falls Sie sich selbst noch genauer auf die Spur kommen möchten, gibt der folgende Test Ihnen mehr Klarheit. Bewerten Sie, inwieweit die unten gemachten Aussagen auf Sie zutreffen, nach folgender Skala:

  1. Die Aussage trifft auf mich gar nicht zu.
  2. Die Aussage trifft kaum zu.
  3. Die Aussage trifft teilweise zu.
  4. Die Aussage trifft weitgehend zu.
  5. Die Aussage trifft voll und ganz zu.

Versuchen Sie auch hier wieder, ehrlich mit sich selbst zu sein.

  1. In emotional sehr bewegenden Momenten bleibe ich äusserlich stets ruhig.
  2. In Diskussionen halte ich mich gerne zurück und passe mich der Meinung der anderen an.
  3. Anstehende Aufgaben erledige ich ruckzuck – was weg ist, ist weg.
  4. Ich würde am liebsten alles, was ich mache, x-mal nachkontrollieren.
  5. Ich versuche, in allem immer der/die Beste zu sein.
  6. Ich bin ein sehr guter Gastgeber. Ich möchte, dass meine Gäste sich wohlfühlen.
  7. Um zu einer Entscheidung zu kommen, prüfe ich alle verfügbaren Fakten und bespreche mich mit Freunden, deren Meinung ich schätze.
  8. Ich lasse mich nicht so leicht unterkriegen und gehe auch zur Arbeit, wenn ich krank bin.
  9. In der Eile des Gefechts vergesse ich gerne die Hälfte.
  10. Um zu erfolgreichen Lösungen zu gelangen, nehme ich gerne auch mal Überstunden und Nachtschichten in Kauf.
  11. Ich mache kaum Fehler, weil ich immer versuche, diese so weit wie möglich auszuschalten.
  12. Für meine Freunde bin ich der Fels in der Brandung, da ich auch in schweren, emotionalen Situationen ruhig bleibe.
  13. Mein Arbeitsmotto lautet: Ohne Fleiss kein Preis!
  14. Ich bin immer in Bewegung und nehme gerne fünf Dinge auf einmal in Angriff.
  15. Gerne passe ich mich den Wünschen meiner Familie und Freunde an.
  16. Wenn alle müde sind, laufe ich erst zur Hochform auf.
  17. Nach getaner Arbeit blicke ich noch einmal zurück und versuche zu erkennen, was ich noch besser hätte machen können.
  18. Es ist mir sehr wichtig, die Erwartungen meines Umfeldes zu erfüllen.
  19. Ich fange Dinge an und beende sie oft nicht.
  20. Um nicht anzuecken, sage ich häufig Ja zu Dingen, die ich eigentlich gar nicht will.

Auswertung

Übertragen Sie nun Ihre Bewertung der einzelnen Aussagen in die nachfolgend aufgeführten Antreiber-Kategorien und addieren Sie anschliessend die Zahlen pro Kategorie. Je höher die Summe, umso ausgeprägter ist der jeweilige Antreiber bei Ihnen.

«Sei stark»

Fragen: 1:__ 8:__ 12:__ 16:__
Summe: ___

«Sei perfekt»

Fragen: 4:__ 7:__ 11:__ 18:__
Summe: ___

«Mach es allen recht»

Fragen: 2:__ 6:__ 15:__ 20:__
Summe: ___

«Beeil dich»

Fragen: 3:__ 9:__ 14:__ 19:__
Summe: ___ 

«Streng dich an»

Fragen: 5:__ 10:__ 13:__ 17:__
Summe: ___

Die gute Nachricht zuerst: Bei jedem der inneren Muster ist eine Summe von bis zu 12 Punkten im grünen Bereich. Sind es 13 Punkte und mehr, sollten Sie genauer hinschauen: Könnte es sein, dass der betreffende innere Antreiber dafür sorgt, dass Sie sich dann und wann selbst im Weg stehen? Und ab 16 Punkten wird’s kritisch: Dann hat das Muster Sie fest im Griff und beeinträchtigt Ihr Leben so deutlich, dass Sie rasch etwas unternehmen sollten.

Hadern Sie nicht mit dem Testergebnis, sondern denken Sie daran, dass es niemanden geben dürfte, der keine Muster und Prägungen hat. Sie können nichts für Ihr Ergebnis. Ihre inneren Antreiber stammen aus einer Zeit, die viele Jahre zurückliegt und in der Sie die Einflüsse, denen Sie ausgesetzt waren, nicht kontrollieren konnten. Jetzt haben Sie die Chance, diese frühen Prägungen zu verändern. Ihre Muster auf die Ebene des Bewusstseins zu holen, gibt Ihnen die Chance, sie zu verändern.

Mit der «Mesmerize it»-Technik haben Sie die Chance, alte Programmierungen zu lösen und diese durch neue, positive zu ersetzen. Wie? Indem Sie sich mit Ihrem Unterbewusstsein verbinden, die neuen Ziele, Wünsche dort tief verankern, und die richtigen Schritte machen, um die neuen Themen zu verankern. Wie genau das funktioniert, erfahren Sie in den nächsten Wochen auf hrtoday.ch.

Herzlichst Ihre

Tatjana Strobel

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Tatjana Strobel ist Expertin für Körpersprache, Physiognomie und Menschenkenntnis, Bestsellerautorin und Gründerin des Unternehmens «TS HeadWorx». www.tatjanastrobel.ch, www.mesmerize-it.ch

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