In diesen 5 Bereichen können CLO punkten
Was macht eigentlich ein Chief Learning Officer (CLO)? Weshalb er ein wichtiger Sparringpartner für HR-Verantwortliche ist und in welchen Bereichen er sich besonders auszeichnen kann.
Der Chief Learning Officer ist für HR ein wichtiger Sparringpartner. (Bild: iStock)
Laut einer aktuellen Umfrage bei Schweizer Berufstätigen ist die Bereitschaft und die Fähigkeit Neues zu lernen die wichtigste Fähigkeit, um in der Arbeitswelt von morgen erfolgreich zu sein. Auch für Unternehmen ist die stetige Mitarbeiterentwicklung zur einer Kernaufgabe geworden, um die eigene Zukunftsfähigkeit sicherzustellen. Die wichtigsten Sparringpartner für HR-Verantwortliche sind bei dieser Aufgabe die Chief Learning Officers (CLO), die auch häufig im HR-Team eingegliedert sind.
Das Anforderungsprofil hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Waren sie früher als «Leiter für Schulungen und Fortbildung» hauptsächlich für Pflichtschulungen zuständig, sind die heute die Stimme der Belegschaft und Architekten der Unternehmenskultur. Sie sind dafür verantwortlich, das Lernen im Arbeitsalltag zu ermöglichen und dazu Technologie, Prozesse und Ressourcen bereitzustellen. In diesen fünf Bereichen können sich CLOs besonders bewähren.
1. Aufbau einer zentralen L&D-Organisation
Besonders in grossen Organisationen ist es nicht immer möglich, den Bereich Learning & Development (L&D) vollständig zu zentralisieren. Er sollte aber auf keinen Fall in jeder Abteilung neu erfunden und ohne Anbindung an andere Unternehmensbereiche umgesetzt werden. CLOs definieren die zentralen und regionalen Serviceleistungen und -programme sowie die Bedürfnisse der einzelnen Geschäftseinheiten. Anhand eines solchen Modells rückt der Fokus auf strategische Programme und Investitionen, lokale oder vertikale Lernangebote und Schulungen ergänzen das Angebot.
Die meisten Unternehmen, die den Bereich L&D vereinheitlichen, realisieren, dass sie über eine Vielzahl redundanter Systeme verfügen. Die höhere Transparenz durch diesen übergreifenden Ansatz zeigt ausserdem, welche Qualifikationen und Fähigkeiten es bei den Mitarbeitenden im gesamten Unternehmen gibt.
2. Strategischer Weitblick und Abstimmung mit HR und Management
Um die künftigen Qualifikationen und Fähigkeiten einschätzen und die Lernangebote entsprechend ausrichten zu können, müssen CLOs eng mit der Unternehmensführung zusammenarbeiten. Gleichzeitig sollten sie genauso auf veränderte Marktanforderungen achten, wie auch auf Veränderungen in Organisationsstrukturen, der Arbeitsweise sowie Teamführung. Sie müssen neu entstehende Jobs erkennen und für deren Anforderungen sensibilisiert sein.
Darüber hinaus sollten sie verstehen, wie sich Angebot und Nachfrage nach Talenten verändern. Nebst der engen Zusammenarbeit mit der HR-Abteilung, sind CLOs auch Sparringpartner für die Produktions- und Vertriebsteams, Entwickler*innen oder anderen funktionalen Geschäftsbereichen.
3. Technische Integration
Ein weiterer wichtiger Aufgabenbereich ist das Erstellen sogenannter Skills-Taxonomien. Anhand solcher Klassifikationsschemata können Unternehmen den Bedarf an Qualifikationen und benötigten Fähigkeiten für die Zukunft planen. Die Welt des Corporate Learning ist daten- und technologie-orientiert. Mit Dutzenden von Training-Tools können die Mitarbeitenden im Arbeitsalltag, bei Bedarf (on-demand) oder anhand von gesteuerten Fortbildungsprogrammen lernen. Personaldaten sowie die IT-Infrastruktur und Jobarchitektur sollten in diesen Tools ebenfalls integriert sein. Die Aufgabe des CLOs ist es, diese komplexen Prozesse zu verwalten.
4. Motivation und Innovation durch positive Lernerfahrungen
Jedes Unternehmen hat eine Kultur des Lernens (oder eine Kultur des Nicht-Lernens), die oftmals im Konflikt mit den zu bewältigenden Aufgaben im Arbeitsalltag steht. Erfolgreiche CLOs realisieren, dass für kontinuierliches Lernen in einem Unternehmen nicht die Anzahl an Programmen entscheiden ist, sondern die positiven Lernerfahrungen. Das heisst, «ihre» Lernangebote und die Möglichkeiten, das Lernen in den Alltag einzubinden, sollten die Mitarbeitenden zur Adaptation an neue Anforderungen, zu Verbesserung und zu Innovation anregen.
Zu den Aufgaben eines CLOs gehört es auch, die Lernerfahrung zu demokratisieren und für alle Mitarbeitenden zugänglich zu machen, ihre Teams anzuregen, neue Wege zu finden, um lernen zu können. Dazu müssen sie die neuesten Technologien kennen, die neue Lernarten ermöglichen. Genauso wichtig sind die passenden Inhalte für die verschiedenen Bedürfnisse der Mitarbeitenden über alle Abteilungen hinweg.
5. Aktive Gestaltung der Unternehmenskultur
CLOs sind auch die «Führungskräfte der Unternehmenskultur». Das bedeutet, dass sie nicht nur die Unternehmenskultur und deren Werte sowie die Vergütungssysteme kennen müssen, sondern auch, dass sie der Personal- und Geschäftsleitung Vorgänge und Prozesse mitteilen sollten, die nicht gut funktionieren.
Fazit
Nelson Mandela soll gesagt haben, dass Bildung die mächtigste Waffe sei, um die Welt zu verändern. In einer Welt, die digital vernetzt ist und dies künftig noch stärker sein wird, spielen HR-Verantwortliche und CLOs eine wesentliche Rolle für die Kontinuität und das Wachstum eines Unternehmens. Sie verantworten die gezielte Aus-, Fort- und Weiterbildung der Mitarbeitenden, binden sie durch diese Qualifizierungsmassnahmen an ein Unternehmen, machen sie fit für die stetig wechselnden Anforderungen des Marktes und tragen nicht zuletzt dadurch auch zur Zukunftsfähigkeit einer Organisation bei.