Checkliste

Drei Tipps für erfolgreiches Recruiting trotz Corona

Angesichts der globalen Corona-Krise stellen viele Unternehmen ihre Recruiting-Strategie auf den Prüfstand. Denn in einer Zeit, in der – je nach Branche – nur wenige Stellen ausgeschrieben werden, muss der Fokus noch stärker auf der Qualität der Kandidaten liegen. Diese Checkliste liefert entsprechende Tipps.

Corona hat nicht nur den Alltag jedes Einzelnen gehörig durcheinandergebracht, sondern auch die Arbeitswelt. So korrigierte die Expertengruppe des Bundes im Dezember 2020 ihre BIP-Prognose für das aktuelle Jahr nach unten, kündigte jedoch auch einen deutlichen Wachstumstrend an, sofern sich die epidemiologische Lage entspannt. Um sich umfassend auf den kommenden Wirtschaftsaufschwung vorzubereiten, sollten sich Schweizer Unternehmen auch mit neuen Personalbeschaffungsstrategien auseinandersetzen. 

Das Recruiting steht dabei aktuell jedoch vor grossen Herausforderungen, erst recht, da der zwischenmenschliche Kontakt, der einen wichtigen Teil der Arbeit von Personalern und Recruitern ausmacht, fehlt. Aber auch Arbeitssuchende und wechselwillige Kandidaten sind stark verunsichert. Wie gelangen Unternehmen also an vielversprechende Top-Talente und gewährleisten dabei die notwendigen Sicherheits- und Hygienestandards?

Tipp 1: Auf virtuelles Recruiting setzen

Gerade mit Blick auf die Hygieneregeln und die steigende Beliebtheit des Homeoffice bietet ein komplett digitales Recruiting viele Vorteile. Recruiter können sich ganz auf ihr Kerngeschäft konzentrieren, wenn sie Job-Interviews beispielsweise über ihr HR-Tool planen. Den Bewerbern werden hier automatisch ein oder mehrere Zeitslots vorgeschlagen, die für alle am Gespräch beteiligten Personen passend sind.

Wird das Vorstellungsgespräch per Live-Video geführt, haben Recruiter – bei Zustimmung der Bewerber – durch die Aufzeichnungsoption ausserdem den Vorteil, dass sie im Anschluss alle Kandidaten noch einmal vergleichen und so die am besten geeignete Person auswählen können. Um die Vergleichsmöglichkeiten weiter zu erhöhen, können sie die Bewerber zusätzlich bitten, sich per Video zu ausgewählten Fragen und in einem festgelegten Zeitrahmen zu äussern.

Tipp 2: Die besten Talente anziehen

Wer nur wenige vakante Stellen ausschreibt, braucht im Umkehrschluss absolute Top-Kandidaten mit dem idealen Profil. Dabei sollten Recruiter allerdings nicht vergessen, dass sich auch die Erwartungen seitens der Arbeitnehmer im Wandel befinden. Viele bevorzugen Arbeitgeber mit Profil und fest verankerten Werten, mit denen sie sich identifizieren können. Recruiter sollten daher Karriereseiten und Stellenausschreibungen mit inspirierenden Inhalten anreichern, die Einblick in die Unternehmenskultur und die künftigen Aufgabenbereiche der Bewerber gewähren. Auch Videos von jetzigen Mitarbeitenden sind hilfreich, um den Bewerbern ein authentisches Bild von ihrem zukünftigen Arbeitsumfeld zu vermitteln.

Unterstützung finden Recruiter bei Tools, die ihnen dabei helfen, Kandidaten besser zu identifizieren – darunter Candidate-Relationship-Management (CRM)-Lösungen, auf deren Basis sie von Beginn an eine nachhaltige Beziehung zu Kandidaten aufbauen, oder KI-basierte Tools, die automatisch die passenden Bewerber für eine Stelle identifizieren.

Tipp 3: Interne Mobilität fördern

Interne Mobilität hält viele Vorteile bei der Personalbeschaffung in unsicheren Zeiten bereit. Stellen intern neu zu besetzen, ist nicht nur kostengünstiger, zudem sind die Kandidaten mit den Prozessen im Unternehmen bereits bestens vertraut, was die Einarbeitungszeit deutlich reduziert. Hierzu definieren Recruiter zunächst, welche Kompetenzen sie benötigen, und prüfen, ob diese im Unternehmen verfügbar sind.

Im Anschluss gilt es, die internen Entwicklungsmöglichkeiten zu kommunizieren – also die verschiedenen Stellen, Projekte und Aufgaben. Im letzten Schritt schaffen Recruiter Schnittstellen zwischen internen Talenten und Chancen, indem sie Mitarbeitenden neue Rollen und Projekte anbieten, die zu ihren individuellen Kompetenzen und Karriereplänen passen.

Fazit

Unternehmen brauchen auch in Zukunft gutes Personal, allein um die Folgen der Corona-Pandemie zu überwinden. Recruiter müssen also in Krisenzeiten weiter in der Lage sein, ihrer Tätigkeit uneingeschränkt nachzugehen, selbst wenn sich die Art und Weise, wie sie neues Personal gewinnen, verändert hat.

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Elton Schwerzel ist Managing Director DACH bei Talentsoft

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