Effektive Führung – Schnelligkeit durch Vertrauen
Coach dich selbst: Mehr Leichtigkeit und Energie – weniger Stress! Den ganzen Juli setzt sich Coach Maya Hunziker für Ihr persönliches Energiemanagement ein mit einer 10-teiligen Online-Serie.
Leichter durch den Sommer – und darüber hinaus. (Bild: 123rf/hrtoday)
Vertrauen ist die Basis jeder Zusammenarbeit und «die unterschätzte ökonomische Macht» (Zitat von Stephen M.R. Covey): Fehlt Vertrauen, verlangsamt sich einfach alles! Entscheidungen, Interaktionen, Beziehungen. Vertrauen aufzubauen, dauert oft lange – zerstört ist es innert Sekunden.
Vertrauen hat ganz verschiedene Aspekte:
- Vertrauen Sie sich selbst zu 100%?
- Wie bewirken Sie, dass andere Ihnen vertrauen?
- Zeigen Sie sich dem Vertrauen, dass andere in Sie setzen, mit einem integren Verhalten würdig?
- Wie bauen Sie selbst Vertrauen auf?
«Vertrauen hat man/frau oder nicht!» Diese Aussage höre ich oft von Führungskräften. Gleichzeitig sehe ich in Führungsseminaren auch, wie wenig Führungskräfte dafür tun, selbst Vertrauen aufzubauen. Sie sind sich einfach häufig zu wenig bewusst, dass jede ihrer Handlungen oder Aussagen entweder Vertrauen aufbaut oder nicht.
Image Quick Check
Wie steht es um Ihre Fähigkeit, schnell Vertrauen aufzubauen?
- Ich reagiere oft zynisch.
- Ich baue Vertrauen über längere Zeit auf. Menschen müssen mein Vertrauen erst «verdienen».
- Ich teile Menschen recht schnell in Kategorien ein, damit ich besser mit ihnen umgehen kann.
- Vertrauen beruht auf reiner Sympathie zwischen zwei Menschen.
- Ich fühle mich von Menschen oft missverstanden.
- Ich ärgere mich rasch über andere, weil sie sich zu wenig gemäss meinen Vorstellungen verhalten.
Haben Sie eine oder mehrere Fragen mit «JA» beantwortet? Dann ist dieses Thema genau richtig für Sie.
Image Quick Win Tipps:
- Vertrauen beginnt damit, dass Sie sich selber vertrauen. Die erste Regel besteht darin, dass Sie sich selbst gegenüber Versprechen einhalten.
- Vertrauen ist die Basis jeder Beziehung und Sie sind zu 100% für dieses Vertrauen zwischen Ihnen und der anderen Person verantwortlich. (Ihr Gegenüber hat natürlich auch 100%, aber das liegt nicht in Ihrer Handlungskompetenz.)
- Sprechen Sie über andere nur Gutes. Wenn Sie offen kritisieren, fällt es irgendwann auf Sie zurück. Über andere herzuziehen ist ein Zeichen von einem schwankenden Selbstwert. Andere schlecht zu machen, dient letztlich nur dem Zweck, selbst besser dazustehen – auf Kosten von Vertrauen.
Image Energiefallen:
- Sie reden schlecht über Anwesende oder Nicht-Anwesende.
- Sie warten darauf, dass andere Ihr Vertrauen erst verdienen.
- Unredliche Motive («hidden agenda»).
- Sie sind vor allem auf Ihren Vorteil bedacht.
Selbstcoaching
Beziehungskonten – Zeitinvestition 15’
Eine Beziehung funktioniert wie ein Bankkonto. Es gibt Einzahlungen (Pluspunkte), Abbuchungen (Minuspunkte) und neutrale Buchungen. Je mehr Einzahlungen jemand bei Ihnen macht, umso mehr mögen und vertrauen Sie dieser Person. Oder umgekehrt: Je mehr Einzahlungen Sie bei Ihrem Gegenüber verbuchen können, umso mehr schätzt es Sie. Vertrauen entsteht nicht zufällig, sondern hängt vom Charakter, der Integrität und – im beruflichen Kontext – der Kompetenz eines Menschen ab.
Überlegen Sie sich drei bis vier Personen in Ihrem beruflichen Umfeld, mit denen Sie regelmässig zusammenarbeiten müssen, aber das Vertrauen fehlt (egal ob von Ihrer Seite oder derjenigen Ihres Gegenübers aus). Füllen Sie das Beziehungskonto jeweils aus Ihrer Perspektive aus. Also in welchen Bereichen machen Sie bei dieser Person Einzahlungen oder Abbuchungen. Es lohnt sich, Ihr Verhalten und Ihre Haltung diesen Personen gegenüber genau zu betrachten. Inwiefern verhalten Sie sich anders, als wenn Sie jemandem vertrauen?
Erstellen Sie nun also ein Beziehungskonto mit jeder dieser drei bis vier Personen. Auf der einen Seite sind die Einzahlungen, auf der anderen die Abbuchungen. Wenn Vertrauen fehlt, ist Ihr Konto auf jeden Fall im Minus (zu viele Abbuchungen). Wenn Sie wollen, dass sich das Vertrauen zwischen Ihnen erhöht, müssen Sie bewusst Einzahlungen machen und mögliche Abbuchungen vermeiden. Wenn Sie darauf warten, dass die andere Person ihr Verhalten zuerst ändert, dann haben Sie keine Kraft und machen sich abhängig. Und erfahrungsgemäss wartet die andere Person ebenfalls darauf, dass Sie zuerst Einzahlungen machen. Wie verändert sich Ihre Haltung und Ihr Verhalten, wenn Sie davon ausgehen, dass Sie zu 100% für das Vertrauen in einer Beziehung verantwortlich sind?
Win-Win, Win-Lose oder «kein Geschäft» – Zeitinvestition 10’
In einer Zusammenarbeit gibt es immer einen dieser drei Zustände: Win-Win (beide gewinnen), Win-Lose (einer zieht den Kürzeren) oder «kein Geschäft» (beide Parteien verzichten auf eine Zusammenarbeit und gehen getrennte Wege). Im Kontext von «Vertrauen» gibt es nur zwei Optionen:
Beim Gewinn-Gewinn-Denken suchen Sie immer Vorteile für beide Seiten: Eine mögliche Lösung ist im Sinne aller Beteiligten, alle fühlen sich mit einer Entscheidung oder einer Vereinbarung wohl. Win-Win beruht auf der Haltung, dass es für alle genug gibt und dass Erfolg nicht auf Kosten von anderen geht.
«Kein Geschäft» ist eine adäquate Handlungsoption von Win-Win. Entweder beide Parteien profitieren oder es gibt eben «kein Geschäft». Sie werden sich nicht einig – diesmal. Dies lässt die Entscheidung offen, dass es zu einem späteren Zeitpunkt durchaus zu einer Zusammenarbeit kommen kann.
Gewinn-Verlust hat diese Alternative nicht mehr. Wer einmal als Verlierer vom Platz geht, wird kaum je wieder eine Zusammenarbeit mit Ihnen suchen. Wenn Sie also keine Win-Win-Situation schaffen können, ist es aus Vertrauenssicht besser, «kein Geschäft» zu machen. Übrigens gilt dies in privaten Beziehungen genauso wie in geschäftlichen.
Reflexion:
- Überlegen Sie sich, wann Sie das letzte Mal Win-Win-Situationen hatten (privat und beruflich): Wie hat sich das angefühlt? Was ist in Bezug auf das jeweilige Vertrauensverhältnis geschehen? Haben Ihnen diese Ereignisse Energie gegeben?
- Wann befanden Sie sich hingegen in einer Win-Lose-Situation? Was ist mit Ihrem Energiehaushalt (und dem des Gegenübers) passiert? Waren Sie auf der Verlierer- oder Gewinner-Seite? Was hat Sie das «Gewinnen» auf der Beziehungs- und Vertrauensebene gekostet? Wie hat sich das «Verlieren» auf Ihr Beziehungskonto mit dieser Person ausgewirkt?
Verlosung bis am 21.7.2019
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