HR Today Nr. 10/2019: swissstaffing-News

Ein Geniestreich: Die Pensionskasse für flexible Arbeit

Eine gute BVG-Versicherung ist nicht selbstverständlich. Umso wichtiger ist sie jedoch, wenn jemand flexibel arbeitet. Die Stiftung 2. Säule swissstaffing versichert deshalb auf die Stunde genau. Ein Modell für die Zukunft.

Nach dem Motto «Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg» hat swissstaffing bereits 1985 mit der Stiftung 2. Säule swissstaffing eine eigene Pensionskasse gegründet, die flexible Arbeit absichert. Dies, weil mit der Einführung des BVG-Obligatoriums im Jahr 1985 der Anschluss an eine Pensionskasse für alle Arbeitnehmenden und Arbeitgebenden zwingend wurde. Damals standen die Personaldienstleister vor der Herausforderung, überhaupt eine Pensionskasse zu finden: Praktisch keine Kasse war bereit, Temporärarbeitende zu versichern.

Die kurzen Versicherungsfristen, die vielen Wechsel und die damit verbundenen grossen Volumina waren den meisten Pensionskassen schlicht zu aufwendig und zu heikel. Deshalb gründete swissstaffing eine eigene Pensionskasse mit dem Ziel einer bestmöglichen beruflichen Vorsorge für Personaldienstleister und ihre Mitarbeitenden. Die Stiftung 2. Säule swissstaffing ist fokussiert auf die Temporärbranche und bietet mit ihren Spezialangeboten auch für atypische Versichertengruppen massgeschneiderte Lösungen. Diese Entscheidung hat sich bis heute bewährt.

Lösung für die Teilzeit-Falle

Teilzeitler, darunter viele Frauen, seien in der beruflichen Vorsorge häufig benachteiligt, war in den Medien in letzter Zeit häufig zu lesen. Die Rede ist von der sogenannten Teilzeit-Falle. Ein grosser Vorteil für die Arbeitnehmenden ist, wenn eine Pensionskasse auch tiefere Löhne versichert oder Rücksicht nimmt, indem sie den Koordinationsabzug dem Beschäftigungsgrad anpasst. Das hat die Stiftung 2. Säule swissstaffing bereits 1985 erkannt und den Koordinationsabzug auf den Stundenlohn heruntergerechnet. Wer bei der Stiftung versichert ist, erhält seinen Beitrag an die Altersvorsorge auf die Stunde genau abgerechnet. Myra Fischer-Rosinger, Direktorin von swissstaffing und Stiftungsrätin, beschreibt es so: «Die Stiftung 2. Säule swissstaffing ist eine einzigartige Pensionskasse, weil sie die BVG-Regelungen so uminterpretiert hat, dass es den Temporärarbeitenden möglich wird, sich ab der ersten Einsatzstunde gegen Invaliditätsrisiken zu versichern und fürs Alter vorzusorgen. In einer Welt, in der die flexible Arbeit zunimmt, hat eine solche Pensionskasse Pioniercharakter.»

Heute ist dieses Modell sogar noch gefragter – flexible Arbeit ist ein zunehmendes gesellschaftliches Bedürfnis. Umso wichtiger, dass flexible Arbeitsformen sozial abgesichert sind. Wie ist das möglich? Die Schwelle wird auf den Stundenlohn heruntergebrochen. Sie beträgt 9.75 Franken pro Stunde. Aufgrund der deutlich höheren Mindestlöhne im GAV Personalverleih erfüllt damit jeder Temporärarbeitende dieses Kriterium. Beitragslücken aufgrund der flexiblen Beschäftigung werden damit vermieden. Ein Modell, das Temporärarbeitende besserstellt als Arbeitnehmende nach OR und mit Blick auf die neuen flexiblen Arbeitsformen Schule machen könnte.

Besser als andere Arbeitsformen

Im Vergleich zu Temporärarbeitenden und Arbeitnehmenden gemäss OR fallen Selbstständige nicht unter das Obligatorium der beruflichen Vorsorge. Sie können sich freiwillig versichern lassen oder über die steuerbegünstigte Säule 3a vorsorgen. Jeder vierte Selbstständige verzichtet jedoch auf eine freiwillige Absicherung und setzt damit bei der Altersvorsorge allein auf die 1. Säule. Damit ist weder der Erhalt des Lebensstandards im Alter gewährleistet, noch sind die Risiken von Tod und Invalidität ergänzend abgesichert. Hingegen sind Taggeldbezüger aus der Arbeitslosenversicherung obligatorisch gegen Todes- und Invaliditätsrisiken versichert, wobei ihnen der Beitragsanteil direkt von der Arbeitslosenkasse abgezogen wird. Ein Sparbeitrag wird während der gesamten Arbeitslosendauer jedoch nicht entrichtet und kann bei längerer beziehungsweise häufiger Arbeitslosigkeit das angesparte Alterskapital deutlich reduzieren.

Aus der Optik der Altersvorsorge ist es daher zentral, möglichst ununterbrochen im Erwerbsleben integriert zu sein. Temporärarbeit baut für die Betroffenen dabei eine wertvolle Brücke. Aldo Ferrari, Vizepräsident Unia und Stiftungsrat, betont: «Eine grosse Stärke der Stiftung 2. Säule swissstaffing ist ihre starke Identifikation mit der Branche und ihre Fähigkeit, die Dienstleistungen an deren Bedürfnisse anzupassen. Stiftungsrat in dieser Stiftung zu sein, bedeutet, sich an der Organisation der Vorsorge von Mitarbeitenden in atypischen Arbeitsformen zu beteiligen und ihnen eine angemessene Vorsorge zu garantieren.»

Eine solide Pensionskasse

Die Stiftung 2. Säule swissstaffing überzeugt mit einer soliden Finanzlage, von der die Versicherten mit überdurchschnittlichen Leistungen profitieren. So liegt die Verzinsung der Altersguthaben aktuell bei drei Prozent und somit zwei Prozent über dem obligatorischen Zinssatz. Das konnte in den letzten fünf Jahren gewährleistet werden. In den vergangenen Jahren profitierten die Rentner von der Auszahlung einer 13. Rente. Ausserdem sind die Verwaltungskosten sehr tief. Georg Staub, Präsident der Stiftung, erklärt: «Ich darf die Stiftung seit dreissig Jahren in verschiedenen Funktionen begleiten. Es gab gute und schlechte Tage. Ich schätze, dass es der Stiftung immer gelungen ist, auf alle Entwicklungen mit Bedacht, Lernfähigkeit und ohne Hektik zu reagieren. Ihr Erfolg basiert auf einem guten Teamwork des Stiftungsrats, einer engagierten Zusammenarbeit mit unseren Partnern, den Anlagespezialisten, den Experten und der Verwaltung.»

Die Welt der Arbeit und die Absicherung des Lebensstandards bei Tod, Invalidität und Alter stehen vor einem Paradigmenwechsel. Mit der Anpassung des lange erfolgreichen Dreisäulenprinzips scheint die heutige Politik hoffnungslos überfordert. Die Stiftung 2. Säule swissstaffing wird sich in der Diskussion einbringen und sicherstellen, dass swissstaffing-Mitglieder auch in Zukunft von einer topfitten Pensionskasse profitieren können. «Wenn man helfen kann, die einzigartige Solidarität der Gründungsfirmen über die Zeit zu tragen, dabei eng mit Arbeitnehmer- und Arbeitgeberorganisationen zusammenzuarbeiten und sich und das Team nach dem Grundsatz von ‹adopt, adapt, improve› zu entwickeln, resultiert Freude», so Georg Staub. Aufgrund der Digitalisierung steht das operative Team vor der Herausforderung, interne Abläufe anzupassen. Dies, um die Effizienz und Effektivität sowie die absoluten Kosten in einem guten Verhältnis zu erhalten. Das ist aber ein laufender Prozess.

Key Facts

Pensionskasse für Personaldienstleister

  • Deckungsgrad: 121 Prozent
  • Verzinsung: 3 Prozent
  • Risiko- und Verwaltungskosten: 2 Prozent
  • Versicherte: temporäres und festangestelltes Personal

swissstaffing-bvg.ch

 

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Julia Bryner ist Leiterin Operations & Mitgliederservices bei swissstaffing.

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