Neue Sichtweisen und Erwartungshaltungen an die Arbeitswelt der Zukunft betreffen auch das Mobilitätsmanagement, denn gerade mit der jüngeren Generation treten Menschen mit neuen Werten in die Wirtschaft ein. Veränderte Prioritäten haben zu einer Neubewertung der Arbeit geführt, einschliesslich der Frage, wie viel und wie gereist werden muss. Der Wunsch nach mehr Sinnhaftigkeit und weniger Stress im Business Travel hat zugenommen.
Unternehmensmobilität im Wandel
Neben den weiterhin bestehenden positiven Auswirkungen wie direkter Kontakt und Beziehungspflege mit der Partnerinnen und Partnern, die Erweiterung des Netzwerks, Anerkennung und Chance zur Weiterentwicklung im Unternehmen, werden vermehrt auch negative Faktoren wahrgenommen.
Die neue Arbeitskultur mit virtuellen Meetings zeigen, dass einige Reisen überflüssig und ineffizient sind: die Bereitschaft der Mitarbeitenden, unterwegs zu sein, ist dadurch gesunken. Und es geht sogar noch einen Schritt weiter: Geschäftsreisen werden als Störfaktor der Work-Life-Balance gesehen, die – teilweise lange – Abwesenheit von zu Hause, gerade für Mitarbeitende mit Familie, stellt eine Belastung dar. Und teilweise auch ein Risiko: die multiplen Krisen in der Welt haben das Bewusstsein für Sicherheit und Gesundheit verstärkt. Ebenso für Umweltthemen – Business Travel steht oftmals im Widerspruch zu Nachhaltigkeitszielen und die Reduzierung des CO2-Fussabdrucks.
Die langfristige Wirkung auf die Identifikation und Motivation der Mitarbeitenden sowie generell das Standing von Geschäftsreisen hängen stark davon ab, wie die Unternehmen sich nun in diesem Bereich aufstellen. Eine Transformation ist wichtig und nicht mehr aufzuhalten: Themen wie Nachhaltigkeit und Digitalisierung, aber auch die Personalisierung der Geschäftsreise sowie die Kombination von Arbeiten und Reisen müssen im Fokus stehen. Statt Kostenkontrolle sollte die Employee Experience eine immer wichtigere Rolle spielen.
Geschäftsreisen müssen als Investition gesehen werden und bieten die Chance, über Benefits die entsprechende Wertschätzung für die Mitarbeiter zu zeigen. Auch die Zuständigkeiten müssen ggf. neu verteilt werden: Travel ist vermehrt ein HR-Thema und sollte nicht mehr ausschliesslich im Einkauf oder Finance angesiedelt sein.
Personalisierung der Geschäftsreise
Business Traveller sind heutzutage aus dem privaten Lebensbereich gewohnt, dass Angebote genau auf sie zugeschnitten sind, und erwarten das Gleiche an eigenen Arbeitsplatz und auch auf Reisen. Individuelle Wünsche und Werte müssen berücksichtigt werden; wenn möglich automatisiert.
Komfort und Wellbeing des Reisenden spielen vermehrt eine Rolle, ein Beispiel dafür ist die Buchung der Business Class auf Langstreckenflügen. Die Arbeitgebenden erkennen immer mehr die Vorteile durch solche Benefits: Erreicht der Geschäftsreisende das Ziel möglichst entspannt und stressfrei, ist er oder sie deutlich produktiver und motivierter und konnte ggf. auf der Reise arbeiten, da der nötige Platz und die passende Infrastruktur geboten ist.
Ein weiterer Hebel, der sich auf die Identifikation und Mitarbeitermotivation auswirkt, ist das Thema Reisesicherheit. Ein lückenloses Travel Risk Management und eine umfassende Versicherung lohnen sich in jedem Fall und geben den Mitarbeitenden ein positives Gefühl mit auf den Weg; gerade wenn der Schutz auch auf privaten Reisen genutzt werden kann. Eine Arbeitgeberin als «Kümmerer» gehört mittlerweile zum guten Ton.
Und tatsächlich setzen sich immer mehr Unternehmen mit VIP-Lounges am Flughafen auseinander – für ein möglichst angenehmes Reiseerlebnis und maximalen Komfort. Hier gibt es mittlerweile Möglichkeiten der Nutzung, auch ohne einen entsprechenden Status bei der jeweiligen Airline.